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Wirtschaftsklima

Ungelernte helfen nicht gegen Fachkräftemangel

Jeder zweite Zuwanderer zwischen 20 und 34 Jahren ist ohne Berufsausbildung oder Schulabschluss

Wolfgang Kaufmann
14.07.2024

Politikern wie Bundesarbeitsminister Heil (SPD) zufolge ist der Fachkräftemangel eine der größten Belastungen für die deutsche Wirtschaft und Einwanderung das probateste Mittel, um diesem Problem abzuhelfen. Zumindest die letztere Aussage stimmt nicht. Das zeigt die Antwort des Bundesministeriums für Bildung und Forschung auf eine Kleine Anfrage des Sprechers für Arbeit und Soziales der AfD-Bundestagsfraktion, René Springer, über die Qualifikation von Einwanderern in der Altersgruppe von 20 bis 34 Jahren. Die hierin genannten Zahlen basieren dabei allesamt auf offiziellen Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden.

82,3 Prozent der jungen irakischen
Immigranten verfügen über keinerlei Berufsabschluss, während diese Quote 2010 noch bei 76,8 Prozent lag. Ähnlich sieht es bei den Afghanen aus: 78,3 Prozent der „Schutzsuchenden“ aus Afghanistan haben keinen Beruf erlernt. Bei den Syrern betrug der Anteil der Ungelernten unter den 20- bis 34-Jährigen 81,5 Prozent. Zu den vier wichtigsten Asylherkunftsländern gehört zudem die Türkei. 2023 lag die Quote der jüngeren Einwanderer aus dem Reich Erdoğans mit fehlender beruflicher Qualifikation bei 49 Prozent. Ein leichter Fortschritt.

Dahingegen verschlechterten sich die Verhältnisse bei den in der Bundesrepublik lebenden Ausländern aus Staaten der EU. 2010 konnten hier 38,9 Prozent der Immigranten keinen Berufsabschluss vorweisen. Dreizehn Jahre später lag der Anteil der Ungelernten dann bei 51,3 Prozent. Maßgeblich mitverantwortlich dafür ist der EU-Beitritt von Bulgarien, Rumänien und Kroatien. Alles in allem fehlte 2010 mehr als jedem zweiten der hier lebenden Ausländer in der fraglichen Altersgruppe jegliche Berufsausbildung. An diesem Zustand hat sich bis heute kaum etwas geändert, vielmehr stieg die Quote der Unqualifizierten von 52,1 auf 53,5 Prozent.

Genauso prekär ist die Lage bei den Schulabschlüssen. 2023 standen den 2,3 Prozent der jungen Deutschen ohne formellen Schulabschluss 16,2 Prozent ausländische Schulabbrecher gegenüber. Ebenso liegen die Deutschen bei der Berufsausbildung klar vorn. Besaßen 2010 noch 30,4 Prozent der 20- bis 34-Jährigen keinen berufsqualifizierenden Abschluss, so fiel diese Quote bis zum Jahre 2020 immerhin auf 27,8 Prozent. 2023 meldete das Statistische Bundesamt dann, dass 29,9 Prozent der jungen Bundesbürger Ungelernte seien.

Springer erklärt: „Über die Hälfte aller jungen Ausländer in Deutschland steht ohne Berufsabschluss da. Das ist das Ergebnis einer Politik, die die Grenzen ungeschützt lässt und die Masseneinwanderung eines Bildungsprekariats tatenlos hinnimmt. Mit dieser Politik wird kein Fachkräftemangel bekämpft. Damit werden allenfalls unsere Sozialsysteme ruiniert.“ Letzteres ist insofern richtig, als Immigranten ohne Berufs- oder Schulabschluss oft nur Tätigkeiten im Niedriglohnsektor ausüben können – sofern die Motivation und die vorhandenen Sprachkenntnisse dafür ausreichen. Damit besteht die reale Gefahr, dass das Bürgergeld eine attraktive Alternative zur Erwerbsarbeit darstellt.


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