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Im Dienste der Kirche: Lettners Unimog
Bild: BauerIm Dienste der Kirche: Lettners Unimog

Oldtimer

Universal motorisierter Geistlicher

Eine Leidenschaft für Unimogs – Pfarrer Markus Lettner hat zwei solcher Gefährte aus den 80ern und setzt sie für die Pfarrarbeit ein

Markus Bauer
08.04.2025

Ein nicht alltägliches Hobby leistet sich der Pfarrer von Hohenfels in der Oberpfalz: Markus Lettner besitzt eine Leidenschaft für Unimogs. Konkret sind das ein Unimog 421 (Baujahr 1981, 52 PS) und ein Unimog 406 (Baujahr 1983, 84 PS). „Bei Waldarbeiten sind beide im Einsatz. Der 421er ist mit einem Frontlader ausgestattet, der 406er mit einer Zehn-Tonnen-Seilwinde. Beide können mit einem Anhänger ergänzt werden“, beschreibt der Seelsorger die technische Ausrüstung.

Aber wie kam es zum Unimog-Faible? Lettner stammt aus Kappelrodeck im Ortenaukreis in Baden-Württemberg und ist auf einem Weingut aufgewachsen. „Mein Vater war nach dem Krieg der erste Winzer mit einem Unimog“, erläutert der Priester. Auch die Nähe zu Gaggenau spielte eine Rolle. Denn im dortigen Mercedes-Werk wurde von 1951 bis 2002 der Unimog produziert. „Ich bin mit den Unimogs von Kindesbeinen an aufgewachsen. Sobald die Füße lang genug waren, um die Kupplung zu treten, bin ich mit dem Unimog gefahren“, bekennt der Unimog-Fan. Vor allem der universelle und flexible Einsatz – „Unimog“ steht ja für „Universal-Motor-Gerät“ – begeistert ihn bis heute.

In der Seelsorge in der Pfarrei St. Ägidius Hainsacker erwachte sein Interesse wieder, als er um 2015 herum einen schrottreifen Unimog billig erwerben konnte. Diesen zerlegte er mit Freunden in alle Einzelteile, sodass das Fahrzeug in drei Jahren komplett restauriert wurde. Der erst schrottreife und dann komplett restaurierte Unimog wurde für ein Landkinder-Projekt in Südafrika, das Lettner seit 15 Jahren unterstützt, versteigert. In Hainsacker war die Pflege des dortigen Besinnungsweges ein Einsatzbereich für den Unimog. Viele Flurdenkmäler, Feld- und Wegkreuze, Kunstwerke, Skulpturen und Grenzsteine bedürfen der Pflege.

In Hainsacker wie jetzt in Hohenfels sind auch die Pflege des Pfarrgartens und die Arbeiten im Kirchenwald prädestinierte Bereiche für die Unimogs. „Ich bin fast jede Woche draußen“, betont Lettner. Dann gilt es, Stämme aus dem Wald zu schaffen – vor allem in Steillagen, Brennholz zu machen oder Schadholz herauszunehmen. Mit der Försterin ist er ebenso in Kontakt wie mit der Waldbesitzervereinigung. „Wir unterstützen uns gegenseitig. Mir geht es auch darum, den Forst im Sinne einer ökologischen und nachhaltigen Weise zu unterstützen“, sagt der Pfarrer.

Aber auch die Müllentsorgung gehört zu den Aufgaben, bei denen ihn die Ministranten tatkräftig unterstützen. Gerne stellt er die Unimogs für Transporte in der Pfarrei, also für Vereine und Gruppen, zur Verfügung. Auch der Kommune bietet er seine Fahrzeug etwa für den Transport von Ruhebänken an. Natürlich nimmt Pfarrer Lettner an Oldtimer-Treffen teil oder besucht Unimog-Freunde. Und bei schönem Wetter fährt er schon mal mit dem 421er-Cabrio-Unimog zu pastoralen Terminen.


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