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Präsidentin Samia Suluhu Hassan will Massaihirten umsiedeln, um mehr Platz für Hotels zu schaffen
In den letzten Jahren hat die tansanische Regierung Tausende von Massaihirten gewaltsam von ihrem angestammten Land vertrieben, um die Natur- und Jagdgebiete entlang der östlichen Grenze des Serengeti-Nationalparks zu vergrößern. Gleichzeitig wurde ein Umsiedlungsprogramm von Massai aus dem Ngorongoro-Schutzgebiet in ein 600 Kilometer entferntes Gebiet aufgelegt, berichtet Human Rights Watch (HRW). Eine Untersuchung dieser Organisation hat zudem ergeben, dass die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF), eine internationale Naturschutz-NGO, die von der deutschen Regierung finanziert wird, die tansanische Nationalparkbehörde (TANAPA) bei der gewaltsamen Vertreibung von Massaihirten aus Gebieten mit hohem Naturschutzwert am Rande der Serengeti unterstützt. Die ZGF hat zwar gegenüber einem Rechtsanwalt der Massai ihre Besorgnis über die Situation geäußert, aber auch erklärt, dass sie nicht an der Entscheidungsfindung in diesem Konflikt beteiligt sei. Das riecht zumindest nach Bigotterie und doppeltem Spiel.
Das Hirtenvolk der Massai war jahrhundertelang an der Schaffung des Ökosystems in Ostafrika beteiligt. Viehherden der Massai zogen mit den Wildtierherden jahrhundertelang in natürlicher Symbiose zu den Wasserplätzen. In den letzten zwei Jahrzehnten wurde allerdings bereits mehr als eine Viertelmillion Massai vertrieben, um mehr Platz für Ökotourismus sowie Kohlenstoffausgleichsprogramme zu schaffen. All diese Aktionen laufen zwar unter dem Banner des Naturschutzes, sind aber in Wirklichkeit das komplette Gegenteil davon.
Vergeblicher Kampf ums Land
Die angebliche „Rettung des Planeten“ ist zu einem Milliarden-Dollar-Geschäft wohlhabender Nationen geworden, zu diesen gehören immer mehr arabische Staaten, die einstigen Kolonialherren Ostafrikas, die mit den heutzutage als Klimakiller verschrienen Bodenschätzen Öl und Gas in wenigen Jahrzehnten steinreich geworden sind.
Vor 400 Jahren ließen sich die Massai mit ihren Rindern im Norden Tansanias nieder. Die Gegend nannten sie Siringet, was in der Massai-Sprache „der Ort, an dem das Land ewig weitergeht“ bedeutet. Die Massai sehen ihre jüngste Geschichte als einen Kampf um die Rettung dieses Landes – und zwar vor denen, die behaupteten, angeblich das gleiche zu tun. Dazu gehörte auch der große deutsche Zoologe, Bernhard Grzimek, der mit seinem Film „Serengeti darf nicht sterben“ weltberühmt wurde.
Hin zum Krater vertrieben
1951 waren es die britischen Kolonialbehörden, die den 5.700 Quadratmeilen großen Serengeti-Nationalpark errichteten und die Massai 1959 in ein angrenzendes Gebiet namens Ngorongoro Conservation Area mit seinem berühmten Krater drängten, wo man ihnen versprach, sie könnten dort leben und Weidelandwirtschaft betreiben. Aber 1975 wurde Landwirtschaft im Krater endgültig verboten. 1979 wurde er auf die UNESCO-Liste des Weltnaturerbe aufgenommen und 1981 als Biosphärenreservat ausgezeichnet. Das Ngorongoro-Schutzgebiet zählt zu den beliebtesten Attraktionen Tansanias und wurde 2022/2023 von 750.000 Touristen besucht.
Feuer frei für Großwildjäger
Mit dem Amtsantritt von Präsidentin Samia Suluhu Hassan im Jahr 2021 verschlimmerte sich die Lage. Hassan stammt von der Insel Sansibar, einst die Hauptstadt des Sultanats Oman, und hat arabische Vorfahren aus diesem Sultanat, das 300 Jahre bis zur Ankunft der Deutschen 1885 den globalen Sklavenhandel zwischen Afrika und Asien beherrschte. Hassan kündigte Pläne an, die rund 100.000 Massai, die in und um Ngorongoro leben, in einen anderen Teil des Landes umzusiedeln. Gleichzeitig wurden 580 Quadratmeilen an erstklassigem Weideland nördlich der Serengeti eingezogen, um ein exklusives Wildreservat für die königliche Familie von Dubai zu schaffen, die in diesem Gebiet seit Langem zu jagen pflegt.
Sklavenhändler-Nachfahren belohnt
Mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, zu denen Dubai gehört, wurde ein 7,5-Milliarden-Dollar-Paket vereinbart, das neue Pläne für den Tourismus und den Naturschutz beinhaltet. Bald könnten weitere Gebiete gesperrt werden, darunter auch eine heilige Stätte, die von den Massai „Berg Gottes“ genannt wird. Aber auch hier gilt: Gewinne haben Vorrang.
Während die Erben der lediglich
33 Jahre lang herrschenden deutschen Kolonialherren wegen deren angeblichen Verbrechen exorbitant hohe Geldsummen als Wiedergutmachung zahlen, müssen die einstigen arabischen Kolonialherren, die Ostafrika 300 Jahre zum Zentrum des weltweiten Sklavenhandels machten, keinerlei Entschädigungen leisten. Stattdessen werden sie mit günstigen Geschäftsbedingungen sogar noch belohnt.