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Legalisieren? Experten sehen drastische Zunahme psychischer Störungen durch Cannabiskonsum
Bei den Verhandlungen zur Ampel-Koalition haben sich SPD, Grüne und FDP im vergangenen Herbst auf eine „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften“ geeinigt. Laut dem Koalitionspapier soll mit der legalisierten Abgabe von Cannabis „die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet“ werden.
Alarmiert von den Legalisierungsplänen für Cannabis ist man bei der Suchtselbsthilfeorganisation Synanon. Die Stiftung betreibt in Berlin-Malchow ein großes Projekt für Drogenkranke. Das Kuratorium von Synanon, darunter Barbara John und Eberhard Diepgen, haben bereits am 27. Januar einen offenen Brief an Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) geschrieben.
In dem Schreiben appelliert das Kuratorium an alle politisch Verantwortlichen, sich dem Ansinnen zur Legalisierung entgegenzustellen: „Die Stiftung Synanon betreut Männer und Frauen, die aufgrund ihres Konsums von Suchtmitteln und der sich daraus entwickelnden Abhängigkeit nicht mehr in der Lage sind, ihr Leben allein zu leben, geschweige denn zu gestalten. Jedes Jahr sind es 400 Personen, die in Berlin-Malchow an die Tür klopfen, um eine erste Hilfe zu erhalten.“
Keiner nennt es „ungefährlich“
Laut dem Synanon-Kuratorium war für viele Betroffene Cannabis der Einstieg in immer härtere Drogen: „Viele haben mit Cannabis begonnen und niemand der Betroffenen behauptet, nachdem sie oder er clean geworden war, dass Cannabis ungefährlich sei.“ Die Kuratoriumsmitglieder der Selbsthilfeorganisation weisen auch auf die erheblichen gesundheitlichen Schäden hin, die Cannabisprodukte bereits jetzt verursachen.
Tatsächlich fielen in Deutschland in den vergangenen Jahren immer mehr Jugendliche durch psychische Störungen und Verhaltensauffälligkeiten nach Cannabiskonsum auf. Wie aus einer Antwort des Berliner Senats auf eine parlamentarische Anfrage des AfD-Abgeordneten Tommy Tabor zum Thema Selbsttötungen hervorgeht, müssen allein in Berlin jedes Jahr Hunderte Jugendliche wegen psychischer Erkrankungen durch Cannabiskonsum behandelt werden. Nach Senatsangaben wurden in der Hauptstadt im Jahr 2018 rund 450 und 2019 etwa 480 Behandlungsfälle von psychischen Störungen und Verhaltensstörungen, verursacht durch Cannabinoide, registriert. Im Jahr 2017 gehörten solche Behandlungsfälle in Berlin noch nicht zur Gruppe der fünf häufigsten psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Mediziner der Uniklinik in Ulm sind bei der Auswertung bundesweiter Zahlen sogar zu dem Befund gekommen, dass sich die Zahl der Cannabiskonsumenten, die wegen psychischer Störungen behandelt werden, in Deutschland von 2000 bis 2018 fast versechsfacht hat. In ihrer Studie weisen die Ulmer Mediziner insbesondere auf die Gefahr hin, die von synthetischen Cannabinoiden ausgeht. Demnach leiden viele Konsumenten solcher Cannabisprodukte unter Psychosen. Dabei durchleben sie oft auch sogenannte Horrortrips, die mitunter eine Woche andauern können. Betroffene haben dabei unter anderem Halluzinationen oder ständig das Gefühl, verfolgt zu werden, so einer der Studienautoren.
Befürworter der Legalisierung argumentieren häufig mit der Behauptung, gerade ein offizieller Verkauf könnte ein Weg sein, die Verbreitung synthetischer Cannabisprodukte oder von Cannabissorten mit besonders hohem THC-Gehalt einzudämmen. Auch der SPD-Politiker und heutige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte vergangenen Herbst erklärt, mit einer kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene ließe sich dem Handel mit verunreinigtem Haschisch ein Riegel vorschieben.
Beispiel Niederlande schreckt ab
Solche Hoffnungen könnten sich jedoch als trügerisch erweisen. Der ehemalige Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Sebastian Fiedler, warnte vergangenen Oktober im Deutschlandfunk, dass die Akteure, die jetzt im illegalen Handel mit Cannabis aktiv seien, bei einer Legalisierung mit Gegenmaßnahmen reagierten. Laut Fiedler, der für die Sozialdemokraten im Bundestag sitzt, ist nicht davon auszugehen, dass die organisierte Kriminalität „einer legalen Beschäftigung nachgeht, wenn jetzt milliardenschwere Märkte im Bereich Cannabis wegfallen“.
Fiedler weiter: „Es spricht also alles dafür, dass sie sich entweder auf andere schon existierende illegale Märkte bewegen – das könnte zum Beispiel schlicht und ergreifend der Kokainmarkt sein – oder dass sie sich neue Märkte erschließen.“ Der Kriminalhauptkommissar a.D. wies dabei auf das Beispiel von Bandenkriegen in den Niederlanden hin, die sogar mit Kriegswaffen ausgetragen würden. Das Nachbarland hatte schon vor vielen Jahren eine Cannabis-Legalisierung eingeführt und lange Zeit auch auf eine liberale Strafverfolgung gesetzt. Laut Fiedler haben „wir in den Niederlanden im Prinzip Europas Drogenküche direkt vor der Haustür“.
Chris Benthe am 02.03.22, 06:15 Uhr
Tja...in Deutschland gilt Lernfähigkeit ja als als Inbegriff des Spießertums. Wo doch mittlerweile angeblich "jeder" dieses Dreckszeug konsumiert. Es gilt als Bagatelle, Haschisch zu konsumieren. Alles harmlos und nur ein "Spaß" in der endlosen Spaßgesellschaft der vielen, die vom Fleiß der wenigen Leistungsträger leben. Und die sich bis jetzt noch immer nicht wehren. Die Sorgeträger(innen) der kümmerlichen, verrottenen Familienruinen schauen ebenfalls weg, wenn ihre Sprößlinge mit dem Konsum beginnen und es ihnen machmachen. Die System-Kiffer sind längst auf der Regierungsebene angekommen. Und da wird nicht "nur" der Entspannungsjoint geraucht. Da werden Linien gezogen, die nicht nur rot sind, jede Wette! Da möchte man fast auf das jähe Ende durch einen Systemabsturz hoffen, hervorgerufen durch Blackout, Inflation, Versorgungsmangel und Krieg - was ohnehin eintreten wird, einzeln oder im Konvolut. Man ist nur noch fassungslos.