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Vor zehn Jahren erschien Marc Elsbergs dystopischer Thriller „Blackout – Morgen ist es zu spät“. Heute ist das Thema aktueller denn je
Marc Elsberg, eigentlich Marcus Rafelsberger, ist ein österreichischer Bestsellerautor und legte 2012 den inzwischen allein im deutschsprachigen Raum fast zwei Millionen Mal verkauften Thriller „Blackout – Morgen ist es zu spät“ vor. In dem Roman wird von den katastrophalen Folgen eines zweiwöchigen flächendeckenden Stromausfalls in Europa erzählt.
Es gibt zwei Handlungsstränge. Zum einen schildert Elsberg, wie sich das Leben der Menschen in einer Welt ohne elektrische Energie von Tag zu Tag dystopischer und brutaler gestaltet. Zum anderem berichtet er von der Suche nach den Verantwortlichen für den Blackout, wobei viele interessante Fakten rund um das Thema Stromversorgung zur Sprache kommen.
Vor zehn Jahren sorgte dieses Sujet noch für ein angenehmes Gruseln bei der Leserschaft, weil sich damals kaum jemand ernsthaft vorstellen konnte, in welche existenzbedrohende Krise uns die hanebüchene Energie- und Klimapolitik der Bundesregierung und der Europäischen Union eines Tages führen würden.
Nun ist das Kind offensichtlich in den Brunnen gefallen, und die Möglichkeit von ebenso gigantischen wie folgenschweren Blackouts schwebt im kommenden Winter wie ein Damoklesschwert über Europa. Vor diesem Hintergrund ist die Entscheidung des Blanvalet-Verlags, den Roman in einer exklusiven Premium-Ausgabe mit einigen Anhängen neu herauszubringen, durchaus zu begrüßen.
Zu den hinzugefügten Texten zählt die rund 50 Seiten lange Kurzgeschichte „Black Hole – 10 Jahre später“. Darin geht es um die langanhaltenden Auswirkungen eines großen Blackouts, die teilweise irreversibel sind. Allerdings hätte der Verlag auf einige Beiträge verzichten sollen. Das gilt für „Aus der Fachnische in die öffentliche Debatte“ von Armin Schuster. Denn der seit April 2022 nicht mehr amtierende frühere Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gilt als Mitverantwortlicher für das Totalversagen der Behörden bei der großen Flut in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Juli 2021 mit 186 Toten und hat daher seinen Ruf als Fachmann verspielt.
Ebenso muten die Rezepte für das „perfekte Blackout-Menü“ lächerlich an: Wenn die Menschen Tage oder gar Wochen ohne Strom auskommen und knallhart um ihr physisches Überleben kämpfen müssen, dann werden sie wohl kaum aus dünnen Gemüsesüppchen oder Schickimicki-Gerichten wie fruchtigem Currycouscous die nötige Energie ziehen können.