24.04.2024

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Anschlag auf dem Breitscheidplatz

Wer ist die unbekannte zweite Person?

Neues Gutachten nährt Zweifel an der Alleintäterthese von Bundesregierung und Sicherheitsbehörden

Wolfgang Kaufmann
22.03.2021

Beim Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am 19. Dezember 2016 starben zwölf Menschen und mindestens 67 weitere erlitten Verletzungen. Die offizielle Version der Bundesregierung lautet, dass das Attentat von dem Einzeltäter Anis Amri begangen worden sei. Der tunesische Terrorist mit engen Verbindungen zum Islamischen Staat (IS) habe zuerst den polnischen Lkw-Fahrer Lukasz Urban erschossen und dann dessen Sattelzug in den Weihnachtsmarkt gesteuert.

Allerdings gibt es schon seit Längerem Zweifel an dieser Darstellung des Tathergangs. Selbst der im März 2018 eingesetzte Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages stieß auf immer neue Ungereimtheiten. Erschwert wird die Aufklärung, weil die Bundesregierung und die Sicherheitsbehörden augenscheinlich versuchen, jegliche Zweifel an ihrer Darstellung zu unterdrücken.

Das bewog nun einige Mitglieder des parlamentarischen Gremiums, gegen den Widerstand der Vertreter der Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD ein neues, diesmal unabhängiges Gutachten zur Spurenlage in der Fahrerkabine der Sattelzugmaschine in Auftrag zu geben. Dieses Gutachten des Instituts für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel liegt nun vor und enthält Aussagen von erheblicher Brisanz.

Staatsorgane mauern

So schrieben die Forensiker, es gebe keinen Beweis dafür, dass die bei Amri nach dessen Erschießung durch die italienische Polizei „sichergestellte Waffe auch die Tatwaffe war, die gegen Urban eingesetzt worden war“. Denn die Projektil-Reste, „die bei der Obduktion Urbans aus dessen Schädel gesichert worden waren, waren zu deformiert, um eine ballistische Zuordnung zur oben genannten Waffe zu ermöglichen“. Damit hätte die Justiz ernsthafte Probleme gehabt, Amri den Mord an dem Polen nachzuweisen. Anschließend heißt es weiter: Es sei ebenfalls nicht zu klären, ob „eine bestimmte Person (zum Beispiel Amri) den Lkw gefahren ... oder sich lediglich als Beifahrer in der Führerkabine aufgehalten hat“. Und dann werden die Gutachter noch deutlicher: Ganz offensichtlich habe eine unbekannte zweite Person (UP2) „in vergleichbarem Ausmaß DNA-Spuren im Lkw-Führerhaus hinterlassen wie Amri“. Es sei daher „grundsätzlich nicht auszuschließen bzw. verglichen mit Amri nicht weniger oder mehr plausibel, dass UP2 den Lkw gefahren haben kann“. Daraus zogen die Forensiker den naheliegenden Schluss, angesichts dieser Spurenlage liege auch ein ganz anderer Ablauf des Terroranschlags im Bereich des Möglichen.

Dies ist eine schallende Ohrfeige für die Bundesregierung und die ihr unterstehenden Sicherheitsbehörden. Es steht die Frage im Raum, warum Letztere entweder nicht fähig oder nicht willens waren, die Spuren so zu untersuchen, wie man dies in Kiel getan hat.

Gegen die These vom Alleintäter spricht auch die schwer beantwortbare Frage, wie Amri in der Lage gewesen sein soll, das 40 Tonnen schwere Fahrzeug souverän durch den dichten Berliner Stadtverkehr in Richtung Breitscheidplatz zu manövrieren, während er gleichzeitig mit Glaubensbrüdern in Berlin und dem Ruhrgebiet chattete. Dieses gilt umso mehr, als Amri definitiv seit fünfeinhalb Jahren hinter keinem Lkw-Lenkrad mehr gesessen und in seiner Heimat nur 7,5-Tonner gefahren hatte. Darüber hinaus zeigen Aufnahmen einer Überwachungskamera nach dem Anschlag den Tunesier mit Schuhen, die sich deutlich von denen unterschieden, die der Mann getragen haben soll, den Augenzeugen nach dem Anschlag aus dem Lkw springen sahen.

Ausschussmitglieder begehren auf

Das veranlasste das stellvertretende Mitglied des Untersuchungsausschusses Konstantin von Notz (Bündnis 90/Die Grünen) nun zu der Verlautbarung: „Wahrscheinlich saß Anis Amri im Lkw. der Aber wir bezweifeln zumindest, dass er der Fahrer war.“
Das wirft die Frage auf, wer dann den Laster gefahren hat, wer die mysteriöse UP2 war, deren Existenz das Kieler Gutachten nahelegt. Zur Lösung könnte ein Blick auf die engeren Kontaktpersonen Amris führen.

Zu diesen gehörte ein Landsmann Amris mit dem Namen Bilal Ben Ammar. Der war ganz offensichtlich an der Vorbereitung des Attentats beteiligt und traf Amri nachweislich noch wenige Stunden vor dem Anschlag. Das war den deutschen Behörden auch bekannt. Dennoch schoben sie Ammar bereits kurz nach der Tat in einer mysteriösen Nacht-und-Nebel-Aktion nach Tunesien ab. Dort sitzt die mögliche UP2 seit 2017 im Gefängnis von al-Mornaguia. Eigentlich wäre die Bundesregierung nun verpflichtet, sich um die Auslieferung des IS-Anhängers zu bemühen.


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Kommentare

Michael Holz am 22.03.21, 17:45 Uhr

Eigentlich ist es ein Streit um den Bart des Propheten. Es ist egal, ob ein Terrorist oder zwei Terroristen oder noch mehr den Anschlag verübten. Die Toten werden nicht wieder lebendig und die Verwundeten ohne Leid. Der Hass kommt aus einer Ecke und diese ist Doppel-Grün. Mohamed und Umwelt sind eigentlich nicht vereinbar.

Siegfried Hermann am 22.03.21, 09:44 Uhr

Moin!
Was soll denn bitte bei diesen islamhörig-links-bunt-faschistischen Regime in Berlin ermittelt werden??? Höchstens verschurbelt wie immer, wenn es um Islamischen Terror und deutsche Opfer handelt.
Am Anfang wurde ja noch von Augenzeugen (!) von ZWEI Tätern gesprochen und sofort energisch dementiert.
Aktuell kann eigentlich nur Bewegung in die Sache kommen, wenn der ABW, respektive der FSB im Hintergrund agiert und bei denen ein Bedarf an Veröffentlichung besteht. Schließlich gab es nicht nur Deutsche als Opfer.
Mal schaun was kommt!

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