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Allenstein

Wettbewerb zum „Tag der Backsteingotik“

Initiative hält Schüler dazu an, die Geschichte ihrer Region zu erforschen und ihr Wissen zu veröffentlichen

Uwe Hahnkamp
13.07.2022

Mit zwei voneinander unabhängigen Initiativen versuchten die Stadt Allenstein und die Gesellschaft der Gemeinden „Polnische gotische Burgen“ die Geschichte der Region zu dokumentieren. Erstere war eine Aktion zum Tag der Backsteingotik am 18. Juni, die zweite ein Wissenswettbewerb zu gotischen Burgen.

„Mach ein Bild, publiziere es in den sozialen Medien und schließe Dich so dem Ereignis an“, lautete die Anweisung auf der Internetseite der Stadt Allenstein zum Tag der Backsteingotik. Dieser Tag soll die Aufmerksamkeit der Menschen auf diese besondere Art des kulturellen Erbes lenken. Er wird seit 2018 am dritten Sonnabend im Juni in der Bundesrepublik, der Republik Polen und Dänemark begangen.

Die Umsetzung der Veranstaltungen geschieht in enger Zusammenarbeit von Denkmalschutz, Wissenschaft, Kirchen, Tourismus und den Verwaltungen vor Ort sowie des Vereins „Europäischer Pfad der Backsteingotik“, zu dem die Stadt Allenstein seit 2008 gehört.

Zu den Bauwerken in Allenstein, die den Teilnehmern für ein Foto ans Herz gelegt werden, gehören die Jerusalemskapelle, das Hohe Tor, die Fragmente der früheren Stadtmauer, die Jakobskirche und die Burg. Versehen mit dem entsprechenden Hashtag #dziengotykuceglanego oder auf Deutsch #tagderbacksteingotik sollten sie dann im Internet hochgeladen werden und entsprechend sichtbar sein.

Schüler als neue Experten

Eine traditionellere Art, das Wissen über die Vergangenheit der Region und insbesondere diese Art von Architektur weiterzugeben, ist der Wettbewerb zum Wissen über gotische Burgen, der in diesem Jahr zum 20. Mal stattfand. Über die Burgen und deren Geschichte schrieben die zukünftigen Spezialisten zum Deutschordensstaat – in einer dieser Burgen. Das Finale des Wettbewerbs fand nämlich im großen Saal der Osteroder Burg statt.

Der zweistufige schriftliche Wettbewerb – zuerst auf Ebene der Gemeinden, dann der zentrale Abschluss – behandelt nicht nur die Burgen an sich, sondern weit gefasst unter anderem die Organisation des Deutschordensstaates in Preußen, die Expansion des Ordens, herausragende historische Figuren aus der Geschichte der Burgen sowie die Bistümer Ermland und Pomesanien. Für rauchende Köpfe in der Vorbereitung war also bei den teilnehmenden Schülern gesorgt, die die 14 Gemeinden repräsentierten, welche die Gesellschaft der Gemeinden „Polnische gotische Burgen“ bilden. Etwa die Hälfte liegen übrigens entlang der Weichsel, die restlichen in der heutigen Woiwodschaft Ermland-Masuren von Osterode über Allenstein bis nach Rastenburg.

Die ersten beiden Plätze gingen an Adrianna Truty aus Stuhm und Bartosz Surowiecki aus Lauenburg in Pommern, den dritten belegte Łukasz Kwaśny aus Allenstein. Merken wir uns diese Namen. Möglicherweise erleben wir diese neuen Experten zum Deutschen Orden in Zukunft als Wissenschaftler und Fremdenführer, wenn sie dann ihr Wissen an die nächste Generation weitergeben.


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Kommentare

sitra achra am 16.07.22, 11:29 Uhr

Beim Anblick der Schüler fällt mir Folgendes auf: sie sind konzentriert, bemüht, dezent gekleidet und mit Eifer bei der Sache. In Polen wird noch auf Bildung geachtet.
Das konnte ich bei einer Hospitation in einer polnischen Schule selbst beobachten.
In Deutschland hingegen strebt man zur 4-Tage-Woche.
Nach dem Motto: Wissen ist Macht, Nichtwissen macht nix. Vielleicht sind die Deutschen von Natur aus schlauer als der Rest der Welt?

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