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Die Autorin Jasmin Taylor hat einen erschütternden Bericht über die Grausamkeit und Gräueltaten verfasst, derer sich das islamische Land bedient
Jasmin Taylor gewährt in „Im Namen Gottes“ anhand mehrerer Einzelschicksale von Frauen im Iran einen grausamen Einblick in die Realität des Gottesstaates, der Mädchen und Frauen systematisch mithilfe des Islams demütigt, entwürdigt und erniedrigt. Mit neun Jahren endet für Mädchen im Iran die Kindheit, dann beginnt die Ehe- und Strafmündigkeit. So etwas wie Jugend ist für Mädchen im Iran nach der Vorgabe des Koran nicht vorgesehen. Sie können also im Alter von neun Jahren zwangsverheiratet und vom Gericht verurteilt und sogar hingerichtet werden.
Der Iran ist der einzige Staat, in dem mehr Frauen hingerichtet werden als Männer. Wenn Jungfrauen hingerichtet werden sollen, so Taylor, deren beste Freundin Soraya im Alter von 15 Jahren getötet wurde, weil sie regimekritische Flugblätter in ihrem Schulranzen trug, müssen sie vor der Hinrichtung von Gefängniswärtern entjungfert werden. Als Jungfrauen hätten sie Anspruch auf einen Platz im Paradies, auch wenn sie dort nur den Männern als Paradiesjungfrauen (Huris) zur Verfügung stehen müssten.
Viele dieser Mädchen, die vor ihrer Hinrichtung entjungfert werden, fürchten sich mehr vor Letzterem als vor dem Sterben, schreibt Taylor in dem erschütterndem Zeitzeugenbericht. Auch Taylor kam mit 15 Jahren ins Gefängnis.
Acht Einzelschicksale stehen stellvertretend für über 40 Millionen von Iranerinnen. Taylor berichtet als eine der Protagonistinnen von ihren verstörenden Erfahrungen bis zu ihrer Flucht nach Deutschland. Alle geschilderten Einzelschicksale werden auf der Grundlage des islamisch-iranischen Rechts sachlich erläutert. Damit wird demonstriert, wie Frauenhass und Gräueltaten durch gezielte radikalislamische Gesetzgebung legitimiert werden. Darüber hinaus wird ein Vergleich zwischen der iranischen Gesetzgebung und internationalem Recht gezogen, das oft vom Iran zwar anerkannt wurde, aber an das sich die Mullahs nicht halten, weil sie ihr radikalislamisches Recht als höherwertig ansehen.
Dennoch ist Taylor durchaus stolz auf ihr Land und seine alten Kulturen und Traditionen, bis hin zu Kochrezepten, von denen es im Buch auch einige gibt. Die Autorin entreißt der iranischen Theokratie ihren Heiligenschein und erzählt schonungslos bittere Wahrheiten über eine staatlich verordnete halbe Wertigkeit der iranischen Frau gegenüber dem Mann. Damit beschreibt sie die brutale Realität eines Landes, das die gesamte Welt zwar schockiert, aber dennoch kaum zum Handeln zwingt.
Jasmin Taylor: „Im Namen Gottes. Die Unterdrückung der Frauen im Iran“, Europa Verlag, München 2023, gebunden, 240 Seiten, 25 Euro