Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Massenmanipulation ist zu einer Wissenschaft für sich gereift: Nur wer die Techniken der Propagandisten kennt, kann sich ihren Fängen entziehen
Bereits im Jahre 1922 schrieb der US-amerikanische Publizist Walter Lippmann in seinem Buch „Public Opinion“, welches inzwischen als Klassiker der Medien- und Politikwissenschaften sowie der Sozialpsychologie gilt, „dass Nachrichten und Wahrheit nicht dasselbe sind“, weil die Nachrichten zumeist als manipulative Propagandabotschaften daherkämen. Heute ist dies besonders dann der Fall, wenn Regierungen die Kompetenz oder der Wille fehlt, Probleme zu lösen, und die Medien im Bunde mit den Herrschenden stehen.
Oft wird die Propaganda recht perfide getarnt. Daher sollte der mündige Bürger die wichtigsten Propagandamethoden und Manipulationstechniken kennen. Die sieben Grundformen der Propaganda tragen englische Bezeichnungen, weil sie erstmals 1937 von dem US-amerikanischen Institute for Propaganda Analysis (IPA) im Einzelnen beschrieben wurden.
Zum Ersten greifen Propagandisten gerne auf das „Name Calling“ zurück: Der Feind wird durch bestimmte Ausdrücke stigmatisiert oder gar dämonisiert. Aktuelle Beispiele für solche Etikettierungen sind „Nazi“, „Putinfreund“, „Querdenker“ und „Kriegstreiber“. Das Gegenteil hiervon ist die „Glittering Generality“, also der gezielte Einsatz von glorifizierenden Begriffen wie „Freiheit“, „Gerechtigkeit“, „Vielfalt“, „Toleranz“ und „Demokratie“. In beiden Fällen soll sich durch die Wortwahl jegliche substantielle Argumentation erübrigen.
Zum Dritten wäre da die Transfer-Methode. Hier findet eine Übertragung positiver oder negativer Eigenschaften beziehungsweise Aspekte von Personen, Gruppen, Organisationen, Sachen oder Ideen auf entsprechend andere Individuen statt, um diese entweder auf- oder abzuwerten. Das geschieht derzeit nicht zuletzt durch die Verknüpfung des hochpopulären Fußballsports mit Symbolen weniger beliebter Bewegungen.
Die sieben Wege der Lüge
Des Weiteren bringen Propagandisten gerne sogenannte Testimonials ins Spiel: Sie suchen sich bekannte Persönlichkeiten, welche das Vertrauen oder die Sympathie der Zielgruppe genießen und lassen diese für die angeblich gute Sache werben. Das konnte man unter anderem während der Corona-Impfkampagne beobachten, als Prominente nach dem „Pieks“ mit einem neckischen Pflasterchen auf dem Oberarm abgelichtet und der Öffentlichkeit präsentiert wurden.
Zum Fünften kommen vermeintlich „einfache Leute“ zum Einsatz, die haargenau so auftreten wie die Menschen, auf welche die Propaganda abzielt, was Vertrauen schaffen soll. So interviewen Reporter der öffentlich-rechtlichen Medien der Bundesrepublik oft „zufällig ausgewählte Bürger von der Straße“, die stets das sagen, was dem Regierungskurs entspricht. Da verbergen sich hinter solchen „einfachen Leuten“ nicht selten eifrige Lobbyisten oder Parteifunktionäre der unteren Ebenen.
Ebenso simpel, aber effektiv, ist die Rosinenpickerei: Informationen werden grundsätzlich nur selektiv weitergegeben, wie während der Corona-Pandemie, als die immer gleichen Experten zitiert wurden, oder bei der Kritik an politischen Parteien auf der Basis von aus dem Zusammenhang gerissenen Einzelzitaten.
Und zum Siebten gibt es noch die Methode des „Bandwagon“. Hier nutzt der Propagandist den Mitläufer-Effekt, also den Umstand, dass Menschen gern auf einen vermeintlich bereits fahrenden Zug aufspringen, um sich der gefühlten Mehrheit anzuschließen. Diesem Zweck dienen beispielsweise tendenziöse Wahlprognosen, welche den Bürgern suggerieren, doch lieber die vom Propagandisten erwünschte Partei zu wählen, als ihre Stimme an potentielle Verlierer zu „verschwenden“. Im Rahmen dieser grundsätzlichen Formen der Propaganda kommen Dutzende von Einzeltechniken zur Anwendung, von denen hier nur die Wesentlichsten vorgestellt werden können, wie das Agenda-Setting, also die Schwerpunktsetzung durch die Meinungsmacher, bei der wichtige Dinge in den Hintergrund gedrängt und unwichtige hochgespielt werden. Beispielsweise, wenn die Berichterstattung über „LGBTQIA+“-Paraden die Aufarbeitung von politischen Skandalen und Fehlleistungen ersetzt.
Zur Manipulation mittels Propaganda gehört zudem das bewusste Aussenden von emotionalen oder gar moralischen Appellen. „Tragt eine Maske, sonst gefährdet ihr das Leben eurer Mitbürger!“, hieß es während der Corona-Pandemie immer wieder. Und heute wird getönt: „Hört auf, die Abschiebung krimineller Asylanten in deren Herkunftsländer zu fordern, denn dort sind sie nicht sicher!“ Propagandisten setzen sehr gern auf die Schürung von Emotionen bei ihrer Zielgruppe. Besonders beliebt ist in diesem Zusammenhang der Einsatz von Bildern, die tatsächlich oder vermeintlich leidende Kinder oder Tiere zeigen. Damit lässt sich perfekt für noch mehr illegale Einwanderung, Waffenexporte, Fleischverbote und Ähnliches werben.
Corona-Kampagne als Lehrbeispiel
Oft wird auch mit der anekdotischen Evidenz gearbeitet: Die Menschen sollen sorgsam gestreuten Berichten über Einzelfälle mehr glauben als Statistiken und empirischen Studien. Man denke da nur an die Meldungen über den Mann, der sich 217 Mal gegen Corona impfen ließ und angeblich „ein komplett normales Immunsystem“ besitzt.
Die Brunnenvergiftung wiederum dient der Diskreditierung von unbequemen Quellen. Wenn keine Argumente gegen deren Sachaussagen verfügbar sind, schwärzt der Propagandist die Quelle als „umstritten“, „reaktionär“, „menschenverachtend“ oder wie auch immer an.
Häufig kommt es zudem zur Fragmentierung beziehungsweise Montage. Dabei werden Dinge aus dem Zusammenhang gerissen oder fälschliche Zusammenhänge konstruiert. Ausgesprochen geeignet hierfür sind Videofragmente oder beschnittene Fotos, die wesentliche Details verbergen. Im Falle der von vielen Medien behaupteten „ausländerfeindlichen Hetzjagden“ in Chemnitz von 2018 entwickelte sich aus ein paar Filmschnipseln dubioser Herkunft eine politische Affäre ersten Ranges, die den Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, den Posten kostete.
Komplett in die Irre
Mittlerweile relativ bekannt ist das Framing. Hier werden Sachverhalte von vornherein in bestimmte Interpretationsrahmen gerückt. Da fällt es der Zielgruppe sehr viel schwerer, dem Propagandisten nicht zu glauben. Wer einen Krieg als „gerecht“ charakterisiert, lenkt den Blick sogleich von den weniger ehrenwerten Motiven für die Kriegführung ab.
Erwähnung verdient zudem die Goldene-Mitte-Taktik. Es gibt keinen Kompromiss zwischen Wahrheit und Lüge. Daher sind auch Halbwahrheiten eine Lüge – selbst wenn diese als scheinbar vernünftige, weil nicht extreme Position hingestellt werden. Wenn eine bestimmte Immigrantengruppe im Schnitt besonders kriminell ist, dann führt das relativierende Gerede von „Einzelfällen“ oder „psychischen Problemen“ komplett in die Irre.
Zur Manipulation der Öffentlichkeit gehört des Weiteren das Einengen des Meinungskorridors, wodurch immer mehr politische Positionen als „unzulässig“ erscheinen. War es vor der Corona-Pandemie noch gang und gäbe, die kriminellen Machenschaften der Pharmakonzerne zu geißeln, gerieten Kritiker von Pfizer und Co. ab 2020 in den Verdacht, „Verschwörungstheoretiker“ zu sein. Gleichzeitig nutzen die Propagandisten selbstkonstruierte Verschwörungen, um politisch missliebige Kräfte zu diskreditieren. Besonders im Fokus stehen dabei heutzutage Vertreter der Rechten, welche wahlweise als Putschisten, Spione oder Hochverräter hingestellt werden.
Intellektuell höchst anspruchslos kommt die Manipulationstechnik der Infantilisierung daher. Der bereits eingangs erwähnte „Pieks“ als verbreitetes Synonym für die Corona-Impfung ist ein Musterbeispiel dafür, wie man Menschen mit kindischen Ausdrücken zu schutzbefohlenen Unmündigen degradieren kann, die dem „Vater Staat“ das Denken überlassen.
Eine Beleidigung des Verstandes sind auch die berüchtigten Kontaktschuldvorwürfe: Positionen werden nicht dadurch falsch, dass sie von Leuten geteilt werden, die auf der Liste der angeblichen Feinde der Demokratie stehen. Andernfalls kommt der Tag, wo man selbst bei der Nennung der Uhrzeit aufpassen muss, dass kein „Extremist“ diese „instrumentalisiert“.
Und dann wäre da noch die Political Correctness, welche ebenfalls der Manipulation der Mehrheit der Bevölkerung dient, weil sie aus normalen Wörtern und Sätzen plötzlich Diskriminierungen macht und das Dauerbeleidigtsein von ohnehin schon privilegierten Minderheiten zum Normalzustand erklärt.
Breites Spektrum der Niedertracht
Um unerwünschten Personen oder Gruppen zu schaden, starten Propagandisten auch gerne Schmutzkampagnen. Dabei reicht das Spektrum der Niedertracht von Gerüchten und übler Nachrede bis hin zu Rufmord oder Boykott- und Gewaltaufrufen. Nach Wahlen in Sachsen, bei denen rechte Parteien gut abschnitten, wurde immer schnell darauf verwiesen, dass man ja nicht unbedingt in diesem „intoleranten“ Freistaat Urlaub machen müsse.
Die Sachsen zählen außerdem auch zu den bevorzugten Opfern der Stereotypisierung. Ihnen werden regelmäßig Eigenschaften zugeschrieben, die in der Summe negativ sind. Im Extremfall kann sich daraus die Rolle eines Sündenbockes ergeben. So heißt es bereits, dass die Talfahrt der deutschen Wirtschaft nicht der rot-grün-gelben Regierungsriege in Berlin zu verdanken sei, sondern den „Nazis“ im Osten, welche die ausländischen Fachkräfte vertreiben.
Am Ende steht die blanke Zensur
Dazu kommen schlussendlich die zwei brutalsten Formen der Meinungsmanipulation überhaupt, nämlich die Falschmeldungen und die Zensurmaßnahmen. Bewusste Falschmeldungen wie die Correctiv-Mär von den angeblichen Deportationsplänen, welche bei einem „Geheimtreffen von Rechtsextremisten“ im November 2023 geschmiedet worden seien, werden dabei oft vor wichtigen Wahlen platziert und sehr schnell verbreitet, um größtmöglichen Schaden zu verursachen, bevor die Betroffenen in der Lage sind, Richtigstellungen vorzunehmen. Und die Zensur durch den Staat ist dann die Ultima Ratio, wenn ein politisches System zur Diktatur mutiert. Dem geht zumeist eine freiwillige Selbstzensur seitens der Medienschaffenden voraus.
Alle diese Manipulationstechniken sind lang erprobt und oftmals äußerst wirkungsvoll. Sie prallen allerdings ab, wenn sie erkannt werden von kritischen Adressaten. Daher liegt es letztlich an jedem selbst, inwieweit er in die Fänge der Propagandisten gerät oder gegen ihre Umtriebe gefeit ist.