06.05.2025

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Ratgeber

Wie man grobe Fehler vermeidet

Der Schweizer Erfolgsautor Rolf Dobelli versucht, auf originelle, wenn auch etwas schräge, Weise Ratschläge für ein glücklicheres Leben zu geben

Ansgar Lange
06.05.2025

Der Schweizer Autor Rolf Dobelli beschreibt in seinem neuesten Buch „Die Not-To-Do-Liste. 52 Wege, die größten Lebensfehler zu vermeiden“. Dabei bedient er sich der Methode der Inversion. Was bedeutet das? Dobelli gibt den Rat, man solle sich nicht primär auf gesunde Gewohnheiten konzentrieren, sondern darauf, ungesunde Gewohnheiten zu vermeiden. Er nennt diese Sammlung von Verhaltensweisen und Denkmustern eine „Art Enzyklopädie der Idiotie“.

Zunächst erteilt Dobelli einen Rat wie „Seien Sie unzuverlässig“, oder auch „Mischen Sie sich in fremde Angelegenheiten“. In wenigen Sätzen schildert er, wie die Beherzigung dieser Grundsätze unfehlbar ins Elend führt. Anschließend gibt er der „leisen Stimme der Vernunft“ Raum und schildert, warum man die genannten schlechten Gewohnheiten unbedingt vermeiden sollte. Tue man dies, so sei dies eine Garantie für ein glücklicheres Leben.

In früheren Veröffentlichungen hat Dobelli einen anderen Ansatz gewählt. Mit Bestsellern wie „Die Kunst des klugen Handelns“ oder „Die Kunst des guten Lebens“ hat er positive Lebensratschläge gegeben. Dass er nun anders vorgeht, mag originell sein. Doch der Leser, der Dobellis Werk kennt, findet diese jüngste Veröffentlichung eventuell weniger überzeugend als die früheren Werke, zumal man auch immer wieder auf Passagen stößt, die man an anderer Stelle schon im Werk des Autors von Romanen und populärwissenschaftlichen Sachbüchern gelesen hat.

So taucht auch in der „Not-To-Do-Liste“ immer wieder der amerikanische Investor und Milliardär Charles Munger auf, den Dobelli zu verehren scheint. Manche Tipps wirken ein wenig weltfremd und ungewollt komisch, so zum Beispiel: „Tun Sie sich den Gefallen und werden Sie wohlhabend.“ Um auf den Trichter zu kommen, dass Geld nicht glücklich, aber kein Geld oft radikal unglücklich macht, muss man keinen Ratgeber lesen.

Lesern, die noch keinen Dobelli gelesen haben, kann diese Schrift aber sehr wohl empfohlen werden. Es ist ja durchaus etwas dran an der Grundidee. Viele Ratgeber predigen die Selbstoptimierung. Doch anstatt unrealistischen Idealen nachzuhängen, kann es zu mehr Erfolg führen, wenn man sich auf die Vermeidung von Fehlern konzentriert.

Eine gute Lebensregel ist beispielsweise, möglichst den eigenen Kompetenzkreis zu erweitern. Es ist nicht sinnvoll, sich zu verzetteln und auf zu vielen Hochzeiten zu tanzen. Wer es in der eigenen Profession zur Meisterschaft bringt, wird ein zufriedenerer Mensch sein.

Rolf Dobelli: „Die Not-To-Do-Liste. 52 Wege, die größten Lebensfehler zu vermeiden“, Piper Verlag, München 2025, gebunden,
352 Seiten, 22 Euro


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