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Der in landwirtschaftlichen Themen versierte Journalist Florian Schwinn deckt die Unkenntnis der selbsternannten Klimaschützer auf
Glaubt man den Behauptungen der Klima-Apokalyptiker, dann sind Kühe „Klimakiller“, weil sie beim Wiederkäuen das „Klimagift“ Methan herausrülpsen, das 25 Mal schädlicher wirke als Kohlendioxid. Außerdem, so das Narrativ Nummer Zwei, „verschlinge“ die Produktion von einem Kilo Rindfleisch 15.000 Liter Wasser. Daraus wird die Forderung abgeleitet, auf den Verzehr von Rindfleisch und Milchprodukten zu verzichten. Wie viele andere Erzählungen rund um den angeblichen Klimawandel ist dies kompletter Unfug. Das geht jetzt auch aus dem Buch „Die Klimakuh“ von Florian Schwinn hervor.
Der Journalist, der vorrangig über Umwelt- und Landwirtschaftsthemen schreibt, legt dar, dass der weltweite Bestand an Rindern seit 1990 um hunderte Millionen Tiere zurückging, während die Methankonzentration in der Atmosphäre permanent anstieg. Letzteres muss daher aus anderen Ursachen resultieren. Und bei dem vielen Wasser, welches die Rindfleischherstellung benötigen soll, handelt es sich ebenfalls um ein modernes Ammenmärchen aus der Kategorie der Öko-Legenden.
Kühe fressen bekanntlich Gras, und das wächst nur bei genügend Niederschlag. Also ging der Regen, der die Viehweiden grün hält, in die Berechnungen der Rinder-Gegner ein. Der Haken an der Sache ist, dass es genauso regnet, wenn keine Kuh auf der Weide steht. Insofern „verschwindet“ das Wasser nicht im Zuge der Fleischproduktion, wie Möchtegern-Klimaschützer ohne ausreichendes Wissen über die Landwirtschaft den Menschen einreden wollen.
Nach der Entlarvung der Falschbehauptungen über die angeblich so verheerende Klimabilanz des Rindviehs erläutert Schwinn außerdem noch, in welch großem Umfang Kühe der Umwelt nutzen können, wenn die Tiere nicht ständig im Stall stehen, wie derzeit oft üblich. So seien Rinder in der Lage, beim Weiden in der freien Natur die weitgehend verloren gegangene Biodiversität im ländlichen Raum wiederherzustellen und die bedrohte althergebrachte Kulturlandschaft hierzulande und anderswo zu retten. Treibt man die Kühe beispielsweise zum Grasen in den Wald oder zumindest an dessen Ränder, so tragen sie zur Auflichtung und somit auch Gesundung des Waldes bei.
Bei Schwinn rangiert das unter dem Oberbegriff „Agrarwende“, wobei diese Wende im Prinzip nichts anderes ist als die Rückkehr zur ursprünglichen Form der Landwirtschaft, auf der unsere bisherige Zivilisation beruhte, bevor Ackerbau und Viehzucht im 20. Jahrhundert zu Industriezweigen verkamen.
Florian Schwinn: „Die Klimakuh. Von der Umweltsünderin zur Weltenretterin“, Westend Verlag, Neu-Isenburg 2024, broschiert, 255 Seiten, 24 Euro