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Zu Besuch in der Exklave – Der russische Präsident als Lehrmeister und Chef über neue Raketensysteme
Der russische Präsident Wladimir Putin besuchte am 1. September die Exklave Königsberg. Es ging ihm nicht um den Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs, sondern um den „Tag des Wissens“, der traditioneller Weise jedes Jahr zum Schuljahresbeginn am 1. September gefeiert wird. So traf er sich mit Schülern verschiedener Schulen des Gebiets in einer „offenen Lektion“ und gab den Schülern Antworten auf die wahrscheinlich vorformulierten Fragen.
Auf die Frage nach dem Ziel der „Sonderoperation“ in der Ukraine erklärte er, dass das Ziel darin bestehe, die auf ukrainischem Gebiet entstehende antirussische Enklave zu beseitigen, ein Begriff, den in Königsberg jeder versteht. „Auf dem Gebiet der heutigen Ukraine hat sich eine antirussische Enklave gebildet, die eine Bedrohung für unser Land darstellt. Deshalb verteidigen unsere Leute, die dort kämpfen, sowohl die Bevölkerung des Donbass als auch Russland selbst. Und das verdient natürlich die Unterstützung der gesamten Gesellschaft“, erklärte Putin den Schülern.
In Bezug auf die Anschuldigungen gegen Russland wegen seiner Aggression gegen die Ukraine sagte Putin: „Jeder denkt, dass heute eine Art russische Aggression im Gange ist, und niemand weiß oder versteht, dass nach dem Staatsstreich in der Ukraine 2014 die Menschen in Donezk, Luhansk und zumindest zu einem großen Teil auf der Krim die Ergebnisse des Putsches nicht akzeptieren wollten.“ In der „offenen Lektion“ hielt er auch an seinem Standpunkt fest, dass „die Ukraine vor der Sowjetunion nie eine Staatlichkeit hatte“.
Aufgrund des geschlossenen Luftverkehrs zwischen Russland und seiner Exklave und den EU-Ländern war Putins „Geschäftsreise“ logistisch problematisch. Wie Dominik Sipinski, Analyst für den Verkehrs- und Infrastruktursektor bei „Policy Insight“, erklärte, kann die russische Enklave nur über die Landenge zwischen Estland und Finnland erreicht werden, wo es eine „Lücke zwischen den Lufträumen“ gibt. „Das Flugzeug muss die Lufträume aller baltischen Staaten auf der Ostsee umfliegen“, so der Experte.
Bis Juni hatte Putin das Hoheitsgebiet und den Luftraum seines Landes nicht verlassen. Er sagte sogar seinen Besuch in Weißrussland anlässlich des Forums der Regionen in Grodno ab, der für den 30. Juni geplant war. Erst Mitte Juli besuchte er mit Teheran erstmals ein Gebiet außerhalb der ehemaligen Sowjetunion. Deshalb wird im Baltikum vermutet, dass Putins Besuch in Königsberg nicht nur den Schülern galt, sondern auch den dortigen neuen Militäranlagen gegolten hat.
Raketen am „Rammbock“
Anfang Juli hat das in Pariser Portal Naval News bei einer Analyse von Satellitenbildern entdeckt, dass die Russen auf dem Königsberger Gebiet zwei neue Typen von Anti-Schiffs-Raketen mit Abschussvorrichtungen stationiert hatten. Dies beweist, dass Russland jetzt dieses Gebiet auch für einen konventionellen Krieg aufrüstet. Die Raketen sind ungefähr auf halber Strecke entlang der Küste am Kap Brüsterort, der auf Russisch „Kap Mys Taran“ („Rammbock“) heißt, stationiert.
Bei den Raketensystemen handelt es sich um zwei Typen, die häufig gemeinsam eingesetzt werden. Das erste, das System Bal, entspricht in etwa der Harpoon- oder Neptun-Rakete. Jeder Bal-Raketenwerfer kann acht Raketen tragen, die auf See eine Reichweite von bis zu 250 Kilometern haben. Obwohl die Versenkung des russischen Schwarzmeerflaggschiffs „Moskwa“ durch ukrainische Neptun-Raketen ein Beweis für die Nützlichkeit dieser Systemkategorie ist, wird sie in Königsberg durch etwas noch Tödlicheres ergänzt: Bastion-P.
Die Bastion-P ist landgestützt. Dieses System hat eine größere Reichweite als Bal, etwa 300 Kilometer. Bastion-P verfügt auch über die Fähigkeit, Marschflugkörper für Landangriffe einzusetzen. Auf diese Weise wurde sie im Ukrainekrieg bereits häufig eingesetzt. Dieses System wird von mehreren Kriegsschiffen der russischen Ostseeflotte mitgeführt.
Bastion-P und Bal werden zusammen im Königsberger Gebiet eingesetzt und teilen sich das gleiche Monolith-B-Zielerfassungsradar. Die Reichweite dieser Raketen, insbesondere von Bastion-P, reicht bis zur schwedischen Küste auf der anderen Seite der Ostsee, sie könnte damit den gesamten Schiffsverkehr im Finnischen Meerbusen vom Königsberger Gebiet aus kontrollieren.
Gustav Leser am 23.09.22, 11:35 Uhr
Putin könnte eine autonome Region Ostpreußen proklamieren
Mit Deutsch als 2. Amtsprache und Siedlungsrecht für Deutsche.
Kostet ihn nichts.
Gorbatschow hatte D. sogar Rückgabe angeboten. Was die Bundesregierung allerdings nicht annehmen durfte.
Gregor Scharf am 17.09.22, 09:31 Uhr
Ein Präsident, der die Größe, Warmherzigkeit und Weitsicht eines M. Gorbatschow nie erreichen wird, weil er den falschen Beratern auf den Leim gekrochen ist. Dabei hat es dereinst so vielversprechend angefangen.
Tom Schroeder am 16.09.22, 19:53 Uhr
So viel zu der Maer, die NATO bedrohe Rssland - das ist gespielte Paranoia von der Kremlmafia. Niemand bedroht sie, aber sie bedrohen andere. Es war doch schon immer so, auch unter den Stalins, dass man die eigenen bioesen Absichten den Gegnern nachsagte und, sofern ihrer habhaft werden konnte, sie in Schauprozessen in dei Gulags schickte oder gleich umbrachte. Ist immer noch dasselbe kriminelle Gesochs in Russland. Ich wuensche den guten Menschen dort ein besseres Regime und den Putinliebhabern hier, dass sie doch bitte dorthin auswandern, um in den Genuss der dortigen Vorzuege zu kommen. Prost, der Rioja ist wieder geil heute!
Gregor Scharf am 15.09.22, 15:46 Uhr
Wie und wann erklärt der Herr Präsident seinen Schülern und allen anderen Landsleuten, wie es sein kann, dass der "böse" Westen Russland über nahezu dreissig Jahre gepampert und aufgebaut hat, Milliarden investierte, um es jetzt angeblich zu bedrohen und zu zerstören, noch dazu mit einer Bundeswehr, die vorsätzlich kampf- und wehrunfähig gemacht wurde durch eine Salon-Tschekistin und ihre Helfershelfer?