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Foto: Screenshot E.G.

LO in Allenstein

Zahlreiche Projekte finden digital statt

Am diesjährigen Frühlingsseminar der Landsmannschaft Ostpreußen nahmen 30 Teilnehmer per Bildschirm teil

PAZ
28.04.2021

Das Verbindungsbüro der Landsmannschaft Ostpreußen (LO) in Allenstein hat am 10. April zum ersten Mal zu einem Online-Frühlingsseminar für die Deutsche Minderheit im südlichen Ostpreußen eingeladen. Wegen der Pandemie konnten sich die Vertreter der deutschen Vereine sehr lange Zeit nicht treffen. Zurzeit gilt in Polen ein Versammlungsverbot. Es dürfen sich maximal fünf Personen treffen, deswegen sind Konferenzen und Seminare nur mithilfe der digitalen Technik möglich.

Leider verfügen nicht alle Mitglieder der deutschen Vereine, besonders Senioren, über einen Computer oder ein Smartphone. Auch die Bedienung der digitalen Kommunikationsprogramme ist oft nicht einfach für die Älteren. Trotzdem haben am Frühlingsseminar 30 Personen teilgenommen, darunter Vertreter der folgenden deutschen Vereine: Allenstein, Bartenstein, Elbing, Heilsberg, Hohenstein, Lyck, Ortelsburg, Sensburg, Lötzen und Neidenburg.

Osterbräuche in Ostpreußen

Nach der Begrüßung durch die Repräsentantin der LO in Allenstein, Edyta Gładkowska, haben die Teilnehmer einen Vortrag über Osterbräuche in Ostpreußen gehört. Sie erfuhren, wer die spukhaften Rasemucken waren, sowie etwas über das Osterwasserholen oder Schmackostern.

Der nächste Punkt auf dem Programm waren die Projekte der Deutschen Minderheit in Zeiten der Pandemie. Die Vertreter der deutschen Organisationen in Polen stellten ein reichhaltiges Angebot vor. Wie sich herausstellte, sind die deutschen Einrichtungen ziemlich flexibel und haben den Mitgliedern der deutschen Vereine viele Projekte, die auch während der Pandemie möglich sind, präsentiert.

Gładkowska sprach über das Programm der LO sowie über das Projekt „Begegnungsstättenarbeit 2021“, das sogenannte Kleinprojekte auch online ermöglicht. Anna Kazańska aus Allenstein stellte das Projekt Billinga, das die Zweisprachigkeit fördert, vor. Das Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit wurde vom Direktor Lucjan Dzumla vertreten. Über dessen Jugendprojekte berichtete Weronika Koston. Das Programm ELOM beispielsweise hat zum Ziel, der Jugend der Deutschen Minderheit die grundlegenden Fertigkeiten des Projektmanagements zu vermitteln, sodass sie selbstständig, professionell, kontinuierlich und nachhaltig in ihrer direkten Umgebung handeln können. Die Fortbildung besteht aus einer Reihe von Online-Arbeitsgruppen, die verschiedene Aspekte des zivilgesellschaftlichen Engagements und des daraus resultierenden Projektmanagements in den Mittelpunkt stellen, sodass die Jugendlichen bewusst in ihren lokalen Gemeinschafen handeln können und ihre Identität als Mitglieder der Deutschen Minderheit ausleben.

Beata Sordon vom Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) äußerte die Hoffnung, dass es vielleicht im Sommer möglich sein werde, sich in kleineren Gruppen zu treffen und auf diese Weise die Koordinationstreffen für die deutschen Vereine aus dem Norden der Republik Polen durchzuführen.

Marta Krzesińska-Siwek stellte das Projekt „Lernraum“ vor. Es ist ein innovatives Vorhaben der Deutschen Minderheit, das eine Vielzahl von Kursen, Seminaren und Arbeitsgruppen in deutscher Sprache anbietet, die von ausgewiesenen und erfahrenen Dozenten, aber auch von Lehrern und Freiwilligen aus der Republik Polen sowie aus der Bundesrepublik oder anderen deutschsprachigen Staaten durchgeführt werden. Zurzeit finden die Kurse online statt.

Über die Tätigkeit des Forschungszentrums der Deutschen Minderheit berichtete Magdalena Lapshin. Diese Einrichtung hat unter anderem vor, die Dokumente der deutschen Vereine im südlichen Ostpreußen zu digitalisieren und zu archivieren. Über die Vorhaben des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren (VDGEM) sprach Marta Mularczyk. Der VDGEM ist ebenso wie die anderen Organisationen bereit, einen Teil seines Programms online durchzuführen, sollten die Pandemiebeschränkungen die Präsenzveranstaltungen weiter nicht ermöglichen.

Redner stellten ihre Arbeiten vor

Im Anschluss berichtete Sabina Reguła aus Neidenburg über die Volkszählung 2021 in Polen. Die Seminarteilnehmer sahen einen Film mit der Ansprache des Vorsitzenden des VdG Bernard Gaida zu diesem Thema.

Der VdG hat eine Kampagne gestartet, mit der die Mitglieder der Deutschen Minderheit sowie alle diejenigen Personen, die einen Bezug zur deutschen Kultur und Identität haben, ermuntert werden sollen, sich zu ihrer deutschen Herkunft und Sprache zu bekennen.

Während des Frühlingsseminars wurde auch der neue Mitarbeiter des LO-Verbindungsbüro in Allenstein, Damian Wierzchowski, vorgestellt.


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