Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Wo das Geheimnis ewiger Jugend zu finden ist, und warum die CDU ihren Wahlkampf bereut
Seit Urzeiten suchen Menschen nach dem Quell ewiger Jugend, nach dem legendären Jungbrunnen. Betrüger und Quacksalber machten sich die Sehnsucht zunutze, ließen die Gutgläubigen für faulen Zauber zahlen oder verhökerten ihnen wertlose Tinkturen. Brachte alles nichts, wie sich denken lässt – außer Enttäuschungen, hohen Rechnungen oder, wenn man richtig reingeflogen war, sogar noch eine Magenverstimmung mit Dünnpfiff.
Irgendwann ließen wir alle Hoffnung sausen, doch dann kam sie: Annalena Baerbock muss den Brunnen gefunden haben, denn die Ex-Außenministerin scheint tatsächlich nicht zu altern. Rabiat wie eine selbstsüchtige Göre griff sie sich nach ihrem Ende im Außenamt den Posten der Präsidentin der UN-Generalversammlung, für den eigentlich eine weltweit anerkannte und erfahrene deutsche Spitzendiplomatin schon gesetzt war.
Voller Vorfreude auf das neue Amt hat die auch schon 44-Jährige für uns nun ein Video von sich aufnehmen lassen, das von pennälerhafter Unreife strotzt. Darin präsentiert sie sich ziemlich ungelenk im großen UN-Plenarsaal in New York und erzählt uns in hölzernem Schulenglisch, wie glücklich sie sei. Dass die Überrumpelung der Spitzendiplomatin national wie international ziemlich übel aufgenommen wurde, scheint sie überhaupt nicht zu berühren.
Wie macht die Frau das nur? Wie hat sie dreieinhalb Jahre als Außenministerin durchgestanden, ohne auch nur einen Anflug von diplomatischem Gespür zu erwerben? Spötter würden sagen, weil sie nie begriffen hat, was sie da eigentlich macht, und daher auch keine Ader dafür entwickeln konnte. Wir dagegen nennen es ewige Jugend. Denn nur durch solchen Zauber konnten Baerbock die Zumutungen des Älter- und Reiferwerdens gänzlich erspart bleiben. Sie hat nicht mal mitbekommen, dass sie nichts mitbekommen hat, denn sie ist für immer Kind geblieben.
Was recht komisch ist. Aber unfreiwillig, denn welche 15-Jährige wird nicht viel lieber als junge Erwachsene wahrgenommen statt als das, was sie ist? Wobei unfreiwillige Komik immer noch besser ist als ein gewollter Witz, der in die Hose geht. Über dem FDP-Parteitag prangte übergroß die Losung: „When life gives you lemons, make lemonade!“ (Wenn das Leben dir Zitronen schenkt, mach Limonade draus.) Gedacht war das als Botschaft, dass die Liberalen aus dem bitteren Zeugnis, welches ihnen die Wähler an der Urne ausgestellt haben, nun das denkbar Beste machen wollen. Allerdings springt uns beim Wort „Limonade“ unweigerlich eine Assoziation ins Gesicht, welche die FDP-Werbetexter gewiss nicht im Kalkül hatten: Saftladen. Zumindest in der deutschen Sprache kein freundliches Etikett. Dass der Parteitag dann noch einiges dafür tat, um diese trübe Zuschreibung zu bestätigen (siehe Seite 1), tat ein Übriges.
Es kommt halt nicht immer das heraus, was man sich vorgenommen hatte. Manches verpufft einfach, anderes geht sogar nach hinten los. Bei der groß angelegten Attacke des Verfassungsschutzes gegen die AfD ist beides gleichzeitig passiert, wie wir mittlerweile sehen und messen können: Verpufft ist der Angriff bei den Wählern – die Umfrageresultate der aufs Korn genommen Partei haben sich kaum verändert.
Nach hinten los ging die nachfolgende Debatte: Eine unüberschaubare Zahl an Kommentatoren fragt sich öffentlich, ob der sachlich bemerkenswert dünne Geheimdienstbericht, der die Blauen als „gesichert rechtsextrem“ überführen soll, nicht mehr den Dienst in schräges Licht rückt als die angegriffene Partei. Manche gehen noch weiter und fürchten, dass staatliche Aufführungen solcher Qualität nicht viel eher geeignet seien, den Staat zu „delegitimieren“, als es die größte Oppositionspartei je könnte, wenn sie es denn wollte. Was für ein Desaster.
Nicht mal die NGOs kamen in Gang
Über die Peinlichkeit scheinen sich auch Mitarbeiter des Verfassungsschutzes dermaßen zu grämen, dass irgendwer dort den mehr als tausendseitigen Bauchklatscher in die Öffentlichkeit lanciert hat. Der sollte ja geheim bleiben – nun kann das Zeug jeder lesen. Ein heikles Manöver, denn wer, wenn nicht ein Geheimdienst, wäre am ehesten in der Lage, die offene Stelle zu finden, was den „Whistleblower“ übel zu stehen käme. Der Leidensdruck bei dem oder den Angehörigen des Inlandsgeheimdienstes muss demnach so enorm gewesen sein, dass da schlicht der eine oder andere Kragen geplatzt ist.
Nicht mal beim staatlich finanzierten und bestens durchorganisierten NGO-Komplex hat der AfD-Bericht Wellen geschlagen. Die eilig einberufenen Demos für ein „AfD-Verbot jetzt!“ konnten nur wenige Tausend Menschen anlocken. Denken Sie mal, wie viele noch wegen der auch nicht gerade faktensicheren „Correctiv“-Operette zum „Potsdamer Treffen“ auf die Straße quollen, Angang 2024! Da war das jetzt wirklich ein trauriges kleines Häufchen, was nicht einmal die gewohnt diensteifrige Medienbegleitung zurechtschminken konnte.
Was jetzt? Ist doch klar: Wenn sämtliche Strategien für den Umgang mit der AfD seit deren Gründung vor zwölf Jahren gescheitert sind, dann machen wie eben weiter mit exakt den gleichen Strategien für den Umgang mit der AfD, die seit zwölf Jahren scheitern. So jedenfalls lautet die Antwort der ausgefuchsten Strategen in den Hauptquartieren der etablierten Parteien.
Ergo lässt die Union verlauten, dass man auch diesmal keinen AfD-Abgeordneten zum Vorsitzenden eines Bundestagsausschusses wählen wolle. Sechs solcher Positionen stünden der Alternative laut parlamentarischen Gepflogenheiten zu. Aber nicht mal Vizeposten soll sie kriegen.
Und schon wieder dürfte die Zahl derjenigen Deutschen zunehmen, die sich fragen, was die Etablierten mit dem Schutz „unserer Demokratie“, für den sie das angeblich alles tun, eigentlich meinen. Der US-Konservative Mike Benz vermutet, es gehe nicht um die Demokratie, sondern schlicht um den eigenen Machterhalt (siehe „Stimmen zur Zeit“).
Dann sollte man sich dabei aber auch Mühe geben. Der sonst so kluge Carsten Linnemann ist da gerade kräftig ausgerutscht. Der CDU-Generalsekretär bedauert, dass man das Zuwanderungsthema im Wahlkampf so hochgepuscht habe, weil davon sowieso nur die AfD profitiert habe.
Zur Erinnerung: CDU-Chef Merz schob das Migrationsding erst nach vorne, nachdem die Deutschen alle paar Wochen von der grausigen Gewalttat eines Migranten hochgeschreckt worden waren und Antworten verlangten. Hätte die Union da einfach weghören sollen und so tun, als sei sie gar nicht im Raum?
Bei Linnemanns Klage denkt man an das kleine Kind, das seine Augen verhüllt, weil es glaubt, dann unsichtbar zu sein. Hat das eigentlich funktioniert? Ich weiß es nicht mehr, ist schon solange her. Aber wenn Sie auch vergessen haben, ob das geht, fragen Sie Carsten Linnemann. Bei dem muss der Trick damals ja gewirkt haben.