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Spanien beweist: Die einseitige Versorgung durch Solar- und Windkraft kann fatale Auswirkungen haben
Die Energiepolitik der linken spanischen Koalitionsregierung unter dem Sozialisten Pedro Sánchez gleicht jener der abgewählten deutschen Ampelkoalition wie ein Ei dem anderen. Konventionelle grundlastfähige Kraftwerke werden nach und nach abgeschaltet und durch Windräder oder Fotovoltaik-Anlagen ersetzt. Am 16. April dieses Jahres kam dann die Erfolgsmeldung: Erstmals sei der gesamte spanische Strombedarf an einem Wochentag zu 100 Prozent durch Erneuerbare Energien gedeckt worden. Dem folgte nur zwölf Tage später ein Desaster historischen Ausmaßes, als am 28. April um 12.33 Uhr das spanische Stromnetz kollabierte. Das führte parallel zu Stromausfällen in Portugal und Teilen Südwestfrankreichs und Marokkos, die – zumindest auf der Iberischen Halbinsel – teilweise bis zu 18 Stunden dauerten.
Zunächst hieß es, ein Cyberangriff habe zum Zusammenbruch der Stromversorgung geführt. Das wurde beizeiten durch den halbstaatlichen nationalen Übertragungsnetzbetreiber Red Eléctrica de España (REE) und die Regierung in Lissabon dementiert. Daraufhin verkündete der portugiesische Netzbetreiber REN, Schuld an dem Ganzen trage „ein seltenes atmosphärisches Phänomen ... Aufgrund extremer Temperaturschwankungen im Landesinneren Spaniens traten anomale Schwingungen in den 400-Kilovolt-Hochspannungsleitungen auf ... Diese Schwingungen verursachten Synchronisationsfehler zwischen den elektrischen Systemen.“
Überlastung durch Solarstrom
Inzwischen führt REE den Vorfall allerdings auf die übermäßige Produktion von Solarstrom zurück. Und das ist tatsächlich die wahrscheinlichste Erklärung, welche auch von etlichen Fachleuten wie dem deutschen Energieexperten und früheren Vorstandsvorsitzenden von RWE Innogy, Fritz Vahrenholt, favorisiert wird. Letztendlich kam der iberische Blackout folgendermaßen zustande:
Für den Vormittag des 28. April belegen die REE-Aufzeichnungen eine wachsende Überproduktion von Solarstrom. Dieser machte bald um die zwei Drittel des spanischen Strommixes aus, weswegen die konventionellen Kraftwerke nur noch auf Sparflamme liefen. Der trotzdem überschüssige Strom wurde wie üblich nach Frankreich und in weitere angrenzende Länder „entsorgt“. Dabei traten dann kurz vor dem Blackout Störungen im südfranzösischen Netz auf, das durch Hochspannungsleitungen in den Pyrenäen mit dem spanischen Netz verbunden ist. Französische Medien berichteten in diesem Zusammenhang unter anderem von einem Brand in einem Verteilerzentrum bei Perpignan. Möglich sind aber auch sonstige technische Defekte.
Auf jeden Fall führten die Probleme zu Abschaltungen auf französischer Seite, wodurch der aus Spanien ankommende Strom quasi dorthin „zurückgedrückt“ wurde. Das wiederum hatte einen plötzlichen Anstieg der Netzfrequenz zur Folge, welche stets im Bereich von 49,8 bis 50,2 Hertz liegen sollte. Bei unter 49 Hertz sind Stromabschaltungen zur Entlastung der überforderten Kraftwerke nötig, und bei 51,5 Hertz gehen sämtliche Solaranlagen automatisch vom Netz, um den Stromüberschuss abzubauen. Dies war am Mittag des 28. April der Fall: Binnen weniger Sekunden schalteten sich so viele Fotovoltaikanlagen im sonnigen Südwesten Spaniens ab, dass die Solarstromproduktion des Landes schlagartig um etliche Gigawatt sank. Daraufhin fiel die Netzfrequenz nun auf unter 49 Hertz.
Fehlender Sicherungspuffer
Es folgte eine Kettenreaktion, die zum größten Blackout in der Geschichte Spaniens und Portugals führte. Auf der einen Seite fanden zahllose Lastabwürfe statt, um die Frequenz wieder nach oben zu treiben, auf der anderen Seite fuhren die konventionellen Kraftwerke aber herunter, weil durch die Niedrigfrequenz Schäden an deren Anlagen drohten.
Das Ergebnis war ein nahezu kompletter Ausfall der Stromversorgung auf der Iberischen Halbinsel, der sich hätte verhindern lassen, wenn mehr konventionelle Kraftwerke im Betrieb gewesen wären. Denn diese können Netzfrequenzschwankungen wie die vom 28. April sehr schnell und effektiv abpuffern.
Vor einem großen Blackout „aufgrund der hohen Marktdurchdringung der erneuerbaren Energien“ hatte REE bereits am 26. Februar in seinem Jahresbericht an die Börsenaufsicht Comisión Nacional del Mercado de Valores (CNMV) gewarnt, ohne dass dies irgendwelchen Konsequenzen nach sich zog.
Ebenso ignorant wie die spanischen Behörden agiert jetzt die deutsche Bundesnetzagentur, welche angesichts des iberischen Blackouts, der um ein Haar ganz Kontinentaleuropa erfasst hätte, abwiegelte: „Die Stromversorgung in Deutschland ist stabil“, weil redundant angelegt. Diese Redundanz schwindet allerdings mit jedem konventionellen Kraftwerk, das hierzulande außer Betrieb geht. Das allerdings verschweigen die Mainstream-Medien, welche die Aussagen der Bundesnetzagentur verbreiten.