28.03.2024

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Der Wochenrückblick

Abgesoffen

Wie Lauterbach aus Hörensagen „Evidenz“ zaubert, und was Justin Trudeau auf der Toilette macht

Hans Heckel
05.02.2022

Herrje, die hatten wir ja völlig aus den Augen verloren in dem dichten Corona-Nebel! Aber sie sind noch da, und machen sich endlich wieder bemerkbar. In einigen Großstädten haben „Klima-Aktivisten“ wichtige Straßen blockiert. Ihre Parole lautet „Essen retten, Klima retten“, und die begründen sie so: Weil der Klimawandel zu Dürren und Überschwemmungen führe, würden Nahrungsmittel immer teurer und somit die Schlangen vor den Tafeln immer länger, weil sich die Leute das Essen nicht mehr leisten könnten.

Welch fabelhafter Fehlschluss! Die Wahrheit: Die Preise steigen allgemein wegen einer entfesselten Geldpolitik. Die Energiepreise aber schnellen zusätzlich in die Höhe, weil die Regierung zwecks „Klimarettung“ saftig Steuern draufschlägt und mit ihrer durchgeknallten Energiewende künstlich das Angebot verknappt. Die steigenden Energiepreise treiben natürlich auch die Kosten für die Produktion, den Transport und die Lagerung von Agrarerzeugnissen, was Nahrungsmittel immer kostspieliger macht. Sprich, die „Klimapolitik“ macht Essen teurer, nicht Überschwemmungen in Mecklenburg oder Dürren an der Wupper. Mit einem Wort, liebe „Klimaretter“: Ihr habt nicht die Lösung, ihr seid das Problem.

Aber Probleme kann man ja gar nicht genug haben! Aus diesem Grunde haben sich unsere weisen Führer auch die „Impfpflicht“ fürs Pflegepersonal einfallen lassen, mit Erfolg: Je näher der Stichtag 15. März rückt, desto höher türmen sich die absehbaren Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Nein, nein, es sollen nicht einfach alle Ungeimpften aus Kliniken und Rettungsdiensten fliegen, wie zunächst befürchtet wurde. Zunächst sollen die Gesundheitsämter Anhörungen mit allen Betroffenen durchführen, um herauszufinden, ob es beispielsweise medizinische Gründe gibt, deretwegen der Angehörte nicht geimpft werden sollte.

Anhörungen durch das Gesundheitsamt, interessant. Bis wann sollen sich diese Prozeduren hinziehen? Bis Dezember? Ich spreche natürlich vom Dezember 2023 oder '24, denn dieses Jahr wird das ganz bestimmt nichts mehr. Besagte Ämter haben mit ihren bisherigen Aufgaben schon mehr als genug zu tun. Der Verfasser dieser Zeilen hat da vor Wochen mal angerufen, um etwas zu erfahren. Drei verschiedene Info-Telefonnummern hat er dabei angewählt. Wenigstens in einer Warteschleife verhungern zu dürfen, war schon ein kleiner Triumph. Meistens riet einem die freundliche Stimme vom Endlosband, man möge es später noch einmal versuchen, da alle Leitungen besetzt seien.

Ein Hamburger Bezirks-Gesundheitsamt benötigt mittlerweile bis zu 13 Tage, um einen positiven PCR-Testbescheid zuzustellen, mit dem bekanntlich die Quarantäne-Anordnung einhergeht. Die Quarantäne zählt ab dem Tag, von dem der erste positive Selbsttest datiert. Da dieser Test bei der Durchführung des PCR-Tests oft schon ein paar Tage her ist, bedeutet dies, dass die Quarantäne-Anordnung den Betroffnen möglicherweise erst erreicht, wenn die angeordnete Quarantänezeit längst abgelaufen ist.

Wie gesagt: Die Gesundheitsämter sind längst in ihrer Arbeit abgesoffen. Da werden in den Amtsstuben gewiss die Korken knallen bei der Aussicht, obendrauf auch noch zigtausende Anhörungen mit ungeimpftem Pflegekräften stemmen zu dürfen. Wie viele sind das eigentlich? Das weiß keiner, nicht einmal Karl Lauterbach. Was er aber genau weiß, ist, dass es nicht so viele seien. Woher er das weiß? Dafür habe er „anekdotische Evidenz“, so der Minister. Das Wort kannte ich bislang gar nicht. Es bedeutet so viel wie: „Mir hat einer gesagt, dass er gehört hat, wie einer gesagt hat, dass er was gehört hat.“

Alles unanständige Gesellen

Auf diese feste Burg also baut der Bundesgesundheitsminister sein Impfpflicht-Vorhaben für Pfleger. Was dann wohl erst aus der Impfpflicht für alle wird? Schließlich haben sie es dann mit 15 oder gar 20 Millionen Bürgern zu tun. Wir wünschen gute Unterhaltung!

Wir haben auch gut Lachen. Für verantwortliche Politiker sieht die Sache schon finsterer aus. Welche Blamage, wenn die Sache in die Hose geht! Die Nerven liegen blank. Da haben wir Verständnis, wenn Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl die Pferde durchgehen: „Anständige Bürger beteiligen sich nicht an verbotenen Demonstrationen. Sie folgen auch Aufforderungen der Polizei und halten sich an Regeln.“ Man hört die Peitsche knallen: Alles unanständige Gesellen, die es wagen, auf die Straße zu gehen. So wie der Strobl redet nur einer, der Angst hat. Angst vor den eigenen Bürgern. Aber warum denn bloß? Ist doch alles friedlich!

Womöglich hat er die Nachrichten aus Kanada gesehen. Was sich dort abspielt, trägt fast schon Züge einer Revolution. Dort hatte sich eine riesige Karawane von Lastwagen vom westlichen Vancouver quer durchs Land in die 4400 Kilometer entfernte Hauptstadt Ottawa aufgemacht, um gegen die Corona-Maßnahmen der Mitte-Links-Regierung von Premier Justin Trudeau zu protestieren. Überall schlug ihnen spontane Sympathie aus dem Volk entgegen für ihren „Freiheitskonvoi“, wie die Fahrer ihre Aktion nennen.

Trudeau geriet in Panik und wurde „von der Polizei an einen sicheren Ort in Ottawa gebracht“, wie wir aus etlichen Medien erfuhren. In Ottawa? Vielleicht auch viel weiter weg: Wir sehen den flüchtigen Regierungschef in einer Blockhütte in den weiten Wäldern seiner Heimat hocken, schweißnass und immer auf dem Sprung, sich bei jedem Geräusch, das an einen heranrollenden Laster erinnert, auf der Toilette einzuschließen.

Aus dem Versteck bellt der Tapfere: „Wir lassen uns nicht einschüchtern!“ Klar doch, genauso sieht es auch aus. Derweil fluten Großdemonstrationen nicht nur in Ottawa die Straßen. Der Protest greift inhaltlich immer weiter aus: „Wir wollen unser Land zurück!“ lautet eine Losung. Trudeau wirft mit den vergilbten Giftpfeilen, die seinesgleichen immer herumschleudern, wenn ihnen (mal wieder) nichts einfällt, und schimpft von „Nazi-Fahnen“, „Rassisten“ und so weiter.

Laut BBC planen US-Lastwagenfahrer übrigens eine eigene Aktion nach dem Vorbild ihrer Nachbarn und wollen in Kalifornien startend einen „Freiheitskonvoi“ nach Washington durchführen. Vielleicht besucht Joe Biden ja demnächst seinen Freund Justin in dessen Versteck.

Ob solche Revolten auch in Deutschland denkbar wären? Kaum. Allerdings muss man unseren Verantwortlichen zugestehen, dass sie wirklich alles tun, um die Deutschen bis auf kanadisches Niveau in Rage zu versetzen. Detlef Scheele, der Chef der Arbeitsagentur, droht damit, Impfpflicht-Verweigerern innerhalb einer „Sperrfrist“ das Arbeitslosengeld zu streichen. Für Leute, die nichts auf der hohen Kante haben, wäre das existenzgefährdend. Jeder, auch der Geimpfte, spürt plötzlich, dass sein Staat bereit ist, ihm jederzeit im Handumdrehen den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Das wird in Erinnerung bleiben. Übrigens: Scheele ist Sozialdemokrat, auch wenn Sie das nicht für möglich hielten.


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Kommentare

Annegret Kümpel am 12.02.22, 20:56 Uhr

sitra achra: stimme Ihnen völlig zu. Teufel sind am Werk und nur Wenige wehren sich dagegen. Somit nimmt das Teufelswerk seinen Lauf!

sitra achra am 06.02.22, 11:15 Uhr

Es ist erschütternd am Ende meines Lebens mitzuerleben, wie Leute, die ich als Monster ansehe, die einstmals funktionierende Demokratie in ihren Grundfesten erschüttern. Welche satanische Macht hat diese Ausgeburten der Hölle auf uns losgelassen, oder haben wir diese Entwicklung durch Nachlässigkeit und Unachtsamkeit selbst verschuldet? Jeder einzelne möge in sich schauen, wieviel Schuld dabei auf seine Kappe geht. Hieß es nicht immer, wehret den Anfängen?
Diese Phase liegt, weiß Gott, längst weit hinter uns. Und so können die Lauterbachs, Scholzens, Steinmeiers und Strobls weiter ihr Unwesen treiben, bis der Laden endgültig auseinanderfällt. Finis Germaniae.

Cornelius Angermann am 05.02.22, 11:58 Uhr

Zitat: "Übrigens: Scheele ist Sozialdemokrat, auch wenn Sie das nicht für möglich hielten."
Doch das hielt ich nicht nur für möglich, sondern sogar für zwangsläufig! Überall, wo solcherlei totalitaristische Anwandlungen abgesondert werden, steckt ein SPDler dahinter, oder eine SPDlerin. Schauen wir uns diese traurigen Gestalten doch an: ein Bundeskanzler, dem der Ruch der Korruption anheftet wie der ölige Gestank einer schlechten Frittenbude, ein offensichtlich in schizoide Wahnvorstellungen verfallener Gesundheitsminister, eine linksextreme Innenministerin uvam. Solche Leute wollen unser Land regieren und uns vorschreiben, wie wir zu leben haben? Liebe Mitbürger, habt ihr so wenig Selbstbewusstsein, dass ihr Euch von solchen Typen dominieren lasst? Und wundert Euch noch über den Verfall, dem unser Land auf jeder Ebene ausgesetzt ist? IHR habt es in der Hand, das zu ändern.

Klaus Mueller am 05.02.22, 09:43 Uhr

Ging mir auch so: 14 Tage nach einem positiven Schnelltest bekam ich einen Brief (!) vom zuständigen Berliner Gesundheitsamt, dass ich 10 Tage in Quarantäne muss --- die schon seit 4 Tagen vorbei waren.
.
Bemerkend, was da in der Bürokratie los war, verzichtete ich darauf, mich bei denen überhaupt zu melden, z.B. wegen "Genesung".

Emmanuel Precht am 05.02.22, 04:55 Uhr

Trudeau hat da was falsch verstanden. Es gab in den Videos tatsächlich einige Fahnen mit Hakenkreuzen zu sehen. Allerdings befand sich im Kreuz mittig sein Konterfei.
Wohlan...

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