Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Weniger Festbeleuchtung an öffentlichen Orten, zahlreiche Ausstellungen und Kunsthandwerkermärkte
In Zeiten steigender Inflation und der Energiekrise, mit der polnische Städte, Gemeinden und Kommunen konfrontiert sind, stellt die Bereitstellung von Mitteln für die Weihnachtsbeleuchtung nicht nur eine Herausforderung für die kommunalen Haushalte dar, sondern sorgt auch für heftige Kontroversen.
Bereits im Oktober hegten die Behörden von Allenstein Zweifel, ob die Stadt es sich leisten könne, vor dem Rathaus, in ausgewählten Straßen oder in der Altstadt Weihnachtsbeleuchtung anzubringen. Die Sprecherin des Rathauses, Marta Bartoszewicz, sagte: „Im Moment sind noch Mittel für den Weihnachtsbaum vor dem Rathaus und für die Weihnachtsbeleuchtung im Haushalt vorgesehen, aber wir wissen noch nicht, ob diese Mittel auf andere notwendige Aktivitäten übertragen werden müssen.“ Mit diesen Worten wurde den Einwohnern von Allenstein nahegebracht, dass man den Gürtel enger schnallen und im Zuge der Sparsamkeit auf die Weihnachtsbeleuchtung verzichtet werden müsse.
Dazu kam es dann doch nicht, denn am Nikolaustag wurde auf dem Platz vor dem Rathaus ein schön geschmückter Weihnachtsbaum mit einigen Lichterketten feierlich beleuchtet. An festlichen Elementen mangelt es im öffentlichen Raum der Hauptstadt des südlichen Ostpreußen nicht. Viele Geschäfte, Einkaufszentren und kulturelle Einrichtungen hatten besondere Ausstellungen vorbereitet und lockten die Kunden mit leuchtenden Weihnachtsdekorationen an. Entlang einiger Straßen tauchten bunte Lichter auf – fast 60 Illuminationen sorgten für eine festliche Stimmung. Allerdings handelte es sich dabei um Leuchtdekorationen, die wesentlich kleiner ausgefallen war als in den vergangenen Jahren. Sie sollten eine magische, vorweihnachtliche Atmosphäre schaffen. Es scheint, dass diese Bescheidenheit angesichts der steigenden Energiekosten niemanden überrascht hat, sondern als goldener Mittelweg aufgefasst wurde.
Zu den weihnachtlichen Attraktionen zählte eine im Inneren speziell geschmückte Straßenbahn. Die Vorfreude auf Weihnachten gipfelte in einer vom Städtischen Kulturzentrum organisierten Veranstaltung mit dem Titel „Weihnachten – schön, Dich zu sehen“, die am 10. und 11. Dezember stattfand. Auf dem Fischmarkt in der Altstadt herrschte Weihnachtsstimmung. Auch wenn die Veranstaltung der Städtischen Kultureinrichtung nicht so aufwendig war wie die Weihnachtsmärkte, an die sich die Allensteiner noch aus der Zeit vor dem Ausbruch der Pandemie erinnern, fehlte es keineswegs an einer Atmosphäre der Vertrautheit, des bescheidenen Vergnügens, des gemeinsamen Weihnachtsliedersingens und der Begeisterung.
Veranstaltungen im Kulturzentrum
Während der gesamten Veranstaltung bestand die Möglichkeit, unter anderem an Animationen für die ganze Familie und an der vorweihnachtlichen Aktion „Karten für Senioren“ teilzunehmen. Alle Weihnachtskarten, die in einen speziell gekennzeichneten Kasten geworfen wurden, gingen an Bewohner der Allensteiner Sozialheime, die vereinsamt sind oder keinen Kontakt zu ihren Familienmitgliedern haben.
Auf einer aufgebauten Bühne wurden Weihnachtskonzerte veranstaltet. Mehr oder weniger bekannte Sänger und Gruppen präsentierten ihre Gesangskünste. Wer wollte, konnte seine Leistungsfähigkeit auch beim sogenannten Weihnachtsmannlauf testen. Außerdem wurde im alten Rathaus, das heute die Stadtbibliothek beherbergt, ein weihnachtlicher Kunstgewerbemarkt eröffnet. Die Kunstgegenstände waren von Menschen mit Behinderungen hergestellt worden, die in Therapiewerkstätten kreative Arbeiten herstellen. All diese Attraktionen ermöglichten es den Einwohnern von Allenstein, sich auf das nahende Weihnachtsfest einzustimmen.