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Jurij Userzow baut ein neues Heimatmuseum und gibt eine Postkartensammlung heraus
Jurij Userzow ist sicher vielen Ostpreußen bekannt, denen er auf ihren Reisen bereitwillig sein Schulmuseum in Kraupischken/Breitenstein [Uljanowo] im Kreis Ragnit zeigte.
Das in vier Räumen der örtlichen Mittelschule untergebrachte Heimatmuseum in Kraupischken/Breitenstein wurde auf seine Initiative am 17. November 1981 eröffnet. War es anfangs noch recht klein und bescheiden, wuchs seine Sammlung nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs allmählich beträchtlich. Dank der Hilfe der ehemaligen Bewohner Ostpreußens wurde es über die Grenzen der Region hinaus bekannt. Das kleine Museum haben Gäste aus zirka 60 Ländern der Welt besucht.
Immer noch bringen Besucher weitere Materialien fürs Museum, Fotos, Urkunden, Dokumente und persönliche Sachen aus der Vorkriegszeit mit, sodass Userzow Probleme mit der Unterbringung der Erinnerungsstücke und Zeitzeugnisse bekam. Inzwischen hat er aus eigenen Mitteln ein leer stehendes Haus aus dem Jahr 1907 gekauft, das sich in der Nähe der Schule befindet. Dort soll ein neues Heimatmuseum entstehen.
Zunächst sind jedoch umfangreiche Renovierungsarbeiten vonnöten, die Userzow teils mit Spenden finanziert. Sein Ziel ist es, die ostpreußische Geschichte weiterhin zu pflegen, damit die kommenden Generationen das Land ihrer Vorfahren kennenlernen können. Sein Museum soll der Völkerverständigung dienen, als Brücke zwischen den Völkern und den Zeiten.
Neben seiner Tätigkeit als Museumsdirektor hat Userzow eine einzigartige Sammlung von alten Ansichtskarten als Buch mit dem Titel „Ostpreußen in alten Ansichtskarten“ herausgegeben. Die Auswahl zeigt das historische Aussehen der Städte und Gemeinden des Bernsteinlandes.
Als Heimatforscher sammelte der ehemalige Schuldirektor viele Jahre Postkarten mit Stadtansichten, die er von Reisen mitbrachte. Als sich die Grenzen des Königsberger Gebietes in den 1990er Jahren öffneten, sah er zum ersten Mal die alten Postkarten mit Ansichten des Heimatortes Kraupischken/Breitenstein und begann fortan, sie zu sammeln.
„Als erste erschienen in meiner Sammlung die Karten, die mir die ehemaligen Einwohner unseres Ortes geschenkt haben: die Lehrerin Elli Kötter aus Dortmund, Edith Handke (geb. Jurat) aus Groß Bardau, Helga Hartmann (geb. Birkandt) aus Nienhagen, Irmgard Büllmann (geb. Gruber), Manfred Janke (Wedel), Johann-Heinrich Schlenther (Husum). Werner Benger, geboren in Ebenrode, Klaus Martinowski, geboren in Insterburg, Irene Tiefert (geb. Lemke) aus Laschnicken, der Sammler von Ansichtskarten aus Ragnit Siegmar Stowinsky, die Sammlerin von Nemmersdorf Gerda Nasner, und viele andere“, erzählt Userzow.
Sammlung dank vieler Ostpreußen
Dank dieser vielen Ansichtskarten, zu denen mit der Zeit immer mehr neue dazu kamen, kann man sich heute vorstellen, wie es neben den größeren Städten Ragnit, Tilsit, Königsberg und Insterburg in Orten wie Lengwethen, Untereißeln oder Schillen einmal ausgesehen hat. „Meine Sammlung umfasst über 200 Postkarten mit alten Ansichten von 45 Städten und Gemeinden unserer Region, die älteste stammt von 1900. Ich träumte immer davon, sie in einem Buch herauszugeben.“
Ein interessantes Vorwort zum Buch „Ostpreußen in alten Ansichtskarten“ hat die Historikerin Angelika Spiljowa geschrieben. „Die Sammlung der Postkarten habe ich seit Mitte der 1990er Jahre gesammelt. Es kamen Ostpreußen, und sie brachten unter anderem Ansichtskarten, Fotos, und verglichen damit, wie es früher gewesen war und was heute daraus geworden ist. Einige Ansichtskarten bekam ich in Deutschland in den Familien, bei denen ich zu Gast war. Sie wurden in Familienarchiven als Andenken an die alte Heimat und Heimatorte aufbewahrt“, kommentiert Userzow.
• Museum Uljanowskaja srednjaja obscheobrasowatelskaja schkola, ul. Schkol-naja 8, 238716 Uljanowo/Kaliningradskaja oblast, E-Mail: uljanovo-schola@bk.ru
sitra achra am 24.01.22, 10:09 Uhr
An die untergehende BRD werden nicht einmal mehr Sammlerkarten erinnern. Im Atomkrieg werden alle elektronischen Dateien gelöscht.