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Politik und Gesellschaft

Das doppelte Scheitern der westlichen Wertegemeinschaft

Während die NATO-Truppen aus Afghanistan abziehen, offenbart der Terroranschlag von Würzburg die wachsende Unsicherheit in Europa und Nordamerika

René Nehring
30.06.2021

Die Eilmeldungen über das Attentat in Würzburg waren kaum gesendet, da folgten die üblichen Relativierungen. Als am vergangenen Freitag in der fränkischen Universitätsstadt ein Somalier drei Frauen mit einem Messer tötete und sieben weitere Menschen schwer verletzte, wurde umgehend berichtet, dass sich der Täter zuvor in psychiatrischer Behandlung befunden hatte.

Dass der Mörder bei seiner Tat den radikalislamischen Schlachtruf „Alahu akbar“ ausgerufen haben soll, wurde von zahlreichen Medien selbst dann verschwiegen, als der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) vom „eklatanten Verdacht“ eines „islamistischen Hintergrunds“ sprach. Abgesehen davon, dass es den Opfern egal sein dürfte, ob der Somalier sie aus einem terroristischen Motiv heraus attackierte oder weil er psychisch krank ist, sind die Zahlen eindeutig. In der Polizeilichen Kriminalstatistik des BKA für 2019 betrug der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger bei allen Straftaten außer Verstößen gegen das Ausländerrecht 30,4 Prozent, bei Gewaltverbrechen sogar 37,5 Prozent – bei einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 12,4 Prozent.

Auch wenn Millionen Ausländer gut integriert in Deutschland leben und nicht straffällig werden, ist somit Fakt, dass Migranten weit überdurchschnittlich an schweren Straftaten beteiligt sind. Doch anstatt das Problem offen zu benennen und eine Diskussion über seine Ursachen – und mögliche Lösungen – zuzulassen, wird es immer wieder verschwiegen. Und das nicht nur in Deutschland, sondern nahezu überall in der westlichen Welt.

Ernüchternde Erkenntnisse

Ein Problem ganz anderer Art ist der Abzug der NATO-Truppen aus Afghanistan. Grundsätzlich ist das Ende der Mission am Hindukusch nach fast zwanzig Jahren überfällig. Doch markiert der Abzug keinen Triumph, sondern ein Scheitern der westlichen Streitkräfte. Als das Bündnis unter Führung der USA 2002 in das Land einmarschierte, war das erklärte Ziel nicht nur die Vertreibung des Terrorregimes der Taliban, sondern auch das „Nation Building“, also der gezielte Aufbau eines demokratischen Staatswesens. Die Macht der von den USA auserkorenen Politiker im Lande reichte jedoch immer nur so weit wie die Präsenz der NATO-Truppen. Überall dort, wo diese nun abziehen, berichten Medien umgehend von Überläufen afghanischer Truppen zu den Taliban.

Gemein ist beiden Ereignissen, dass sie ein breites Zurückweichen des Westens markieren. Zeigt der Abzug aus Afghanistan, dass die NATO-Staaten nicht mehr in der Lage sind, ihr Wertesystem in andere Gesellschaften zu exportieren, so belegen die unzähligen Attentate wie das von Würzburg, dass die westlichen Mächte auch zuhause Sicherheit und Ordnung nicht mehr gewährleisten können.

Ursachen für diese Entwicklung gibt es viele. Neben dem Verweigern einer offenen Debatte über die Lage gehört dazu die westliche Gleichheitsdoktrin. Seit Jahrzehnten verkünden Politiker, Philosophen und Publizisten, dass die Werte des Westens universell sind und beliebig weitergegeben werden können. Heute müssen wir nüchtern erkennen, dass Menschenrechte selbst mit militärischen Mitteln nicht beliebig exportierbar sind – und dass nicht jeder, der zu uns kommt, auch unsere Wertvorstellungen teilt.

Nicht zuletzt gehört zu den Ursachen des Niedergangs die Selbstverleugnung der Fundamente der westlichen Welt. Während in islamischen Gesellschaften religiöse Scharfmacher den eigenen Glauben überhöhen und gegen alles Fremde zu Felde ziehen, setzen Ideologen in Europa und Nordamerika den eigenen Glauben, die eigene Kultur und Geschichte zunehmend herab. Selbst die Mathematik wurde von „Woke“-Aktivisten inzwischen als „rassistisch“ gebrandmarkt. Ist es angesichts dieser Selbstvergessenheit ein Wunder, dass der Westen nicht mehr leuchtet?

Fakt ist, dass eine Gesellschaft, die sich ihrer Grundlagen nicht mehr sicher ist, über kurz oder lang auf einem wackeligen Fundament steht.


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Kommentare

Werner Sulz am 06.07.21, 13:57 Uhr

Die Sowjets hatten Afghanistan verlassen kurz bevor die Amerikaner sich dort niederließen.
Dieses amerikanische Verhalten verursachte ein Schmunzeln der Russen.
Wenn wir das nichts geschafft haben, werden die Amerikaner da auch nichts erreichen, so jedenfalls die Meinung der Russen.
Aber ein Vorteil konnten die Russen dem amerikanischen Engagement doch abgewinnen:
Die Amerikaner werden dort in Afghanistan zwanzig Jahre gebunden sein und wir Russen haben dann Ruhe vor den Amerikanern.

Tom Schroeder am 03.07.21, 21:12 Uhr

In diesem Krieg ging es doch um was anderes als westliche Werte und Demokratie - Horst Koehler hat es doch im Interview beim Rückflug aus Afg ausgesprochen: "...wirtschaftliche Interessen..." oder so was in der Art - danach folgte dann bald der "Rücktritt", soweit ich mich erinnere.

Mir war von Anfang an klar, dass diese Missi9n scheitern wird - in jeder Hinsicht - das kann man aus der gemeinsamen Mentalität der Afghanen ableiten, trotz der Unterschiede der einzelnen Volksgruppen dort - Mongolen und Paschtunen können sich nicht leiden, eben Schiiten und Sunniten. Beide konnte ich kennen lernen. Dazu meine Erfahrungen:
Bereits in den Jahren 1885 - 1988 konnte ich in München etliche Afghanen durch meine Nachbarschaft kennen lernen. Deren Wahlspruch lautete "Jeder ist sich selbst ein König!" - ja so sagten sie - das war so zu verstehen, dass sie sich von nichts und niemanden etwas sagen lassen. So war es denn auch. Auch einzelne Jungs gingen keiner Konfrontation aus dem Wege, auch nicht auf dem Oktoberfest, wo man sich besser benimmt, weil sonst hochgewachsene bayerische Sicherheitsleute eine Abreibung verpassen, die man so schnell nicht vergisst. Habe ich 2x mitbek0mmen. Hätten die Jungs Waffen gehabt, so hätte es ein Blutbad gegeben - völlig irre diese Afghanen - alle von mir gesehenen. Mir als Mann kam man mit fast übertrieben großer Freundlichkeit entgegen. Zusammen kochen und essen, Haschisch rauchen, Unfug machen. Es waren ebenso junge Männer, wie ich derzeit einer war. Nur wenn etwas nicht so lief, wie sie das wollten, so kam auch schnell Gewalt oder Drohung ins Spiel oder "Schleimerei" bei stärker positionierten, mir gegenüber allerdings nie - ich gehörte irgendwie dazu und man respektierte, das ich in München nur meine Ausbildung machen wollte und echtes Interesse für sie hatte. Frauen waren nur Mittel zur Befriedigung oder aber mit Zukunftsperspektive "Mutter und Hausfrau", aber nur Afghaninnen kamen dafür in Frage - deutsche Mädels nur zum Vergnügen. "Du kannst unsere Schwester heiraten" - die wird nicht gefragt und kommt dann nach Deutschland und ist versorgt - haha! Der Begriff "Freundin" hatte immer sexuelle Bedeutung und von Beziehungen war da nichts zu bemerken. Sie hatten zwar moralische Grenzen, aber die stimmen mit unseren nur zum geringen Teil überein. Als dann auf einmal in einem Studentenwohnheim unter gekrochene neue Bekannte auftauchten und den echten Studenten die Wohnmöglichkeit wegnahmen - alle mit Asyl versteht sich - versuchte man mich mit irgendwelchen Islamsprüchen zu konvertieren - heute würde man sagen Anwerbeversuche von Islamisten bzw. "Taliban". Da ich alle Missionierungsversuche jedweder Religion damals schon strikt ablehnte und auch sonst Differenzen entstanden waren, löste ich jegliche Verbindung mit diesen Leuten. Glücklicherweise hatte ich bald eine neue Wohnung, so dass das nicht schwer fiel - einfach die neue Adresse nicht geben und nicht mehr hinkommen. Sie schulden mir immer noch die Monate zuvor geliehenen 300 DM, Asylanten haben ja kein Geld, ich Depp!
Ich denke es war die damalige thailändische Regierung von Thaksin Shinowatra, sie hat nachdem die Taliban die schönen historisch wertvollen alten Buddhafiguren in Bamiyan zerstört hatten, in einer neuen Liste zur Visa-Regelung mitgeteilt: "Afghanistan - No Visa will be applied". So wünsche ich mir das auch hierzulande - auch kein Asyl - sollen die doch dort machen, was sie wollen. Denen ist nicht zu helfen und wir sind ihnen hierzulande nicht gewachsen mit unserer Kuschelkultur.

sitra achra am 30.06.21, 11:26 Uhr

Von wegen wackelig, es wird langsam zappenduster, Götterdämmerung fällt über die hybride amerikanisierte Welt. Die falschen Werte der Amis sind keine europäischen Werte, eine Wertegemeinschaft existiert beileibe nicht, eher ein Vasallenverhältnis. Mit den Wölfen zu heulen fällt leichter, als seine eigene wundervolle Kultur zu verteidigen. Denn die USA sind die wirklichen Exoten in jeder Hinsicht, um einiges steinzeitlicher als der rückwärtsgewandteste Islam. Der basiert nämlich auf alttestamentarischen tatsächlichen Werten, während die sogenannten "westlichen Werte" einer höchstkriminellen Gesellschaft entstammen. Das führt dazu, dass die Amis wenig bis gar kein Einfühlungsvermögen in fremde Kulturen aufbringen, Afghanistan ist ein solches Beispiel.
Das notwendige Schuldgefühl für ihre schwerwiegenden Verbrechen dort oder gar eine umfassende Entschädigung für die jahrelange militärische Vergewaltigung dieses großartigen Volkes wird wohl nicht aufgebracht werden. Aber Afghanistan ist nur ein Beispiel von vielen solcher Aggressionsakte.
Die USA, so kann man sagen, ist ein aggressive animal reinsten Wassers. Ob Demokraten oder Republikaner, das macht keinen Unterschied.
Es wird Zeit, dass wir die Binde von unseren Augen nehmen und die USA als das wahrnehmen, was sie tatsächlich sind, moderne Barbaren.
Die Rückkehr zu europäischen Werten würde schlagartig die Dinge wieder ins Lot bringen. Dazu gehört selbstverständlich eine geregelte Einwanderungspolitik, die auf Qualität und nicht auf Quantität achtet.
Alle missbräuchlich erteilten Aufenthaltsgenehmigungen und Pässe müssten dann aber rückgängig gemacht werden, und das konsequenterweise seit der 2015 erfolgten, unkontrollierten Flutung unseres Landes durch fremde Glücksritter.
Werbung für unkontrollierte Einwanderung muss unbedingt strafrechtlich verfolgt werden, das gilt auch für die Scheinchristen, die ihre Schäfchen nicht vor physischer Gewalt und sozialer Ausplünderung verteidigen.

Siegfried Hermann am 30.06.21, 10:16 Uhr

Wer Kabul, Bagdad, Lagos und Mogadischu nach Hause holt, lebt dann in Bagdad, Kabul, Lagos und Mogadischu!
Wer dafür (vor allem politisch!!) verantwortlich zeichnet und was zu tun ist liegt doch auf der Hand!
Die einen lebenslang in den Gulag, die anderen im Stalag und nach 25 Jahre Strafarbeit samt Sippe nach Hause.
Und den Rest der bunten Bande erst gar nicht ins Land lassen!

So einfach ist das!
Mahlzeit!

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