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Brüchig gewordene Betonskulpturen aus sowjetischer Manufaktur wurden durch neue Tierplastiken aus Bronze ersetzt
Der Eingang zum Königsberger Tiergarten befindet sich an einer der zentralen Hauptstraßen der Stadt, der Hufenallee, und ist nicht nur den Bürgern, sondern auch vielen Gästen der Pregelmetropole gut bekannt. Vor Kurzem gab es dort wichtige Veränderungen, die schon lange Zeit vorbereitet worden waren.
Über 70 Jahre im Freien
Bereits 2017 wurden die über dem Eingang des Zoos installierten Skulpturen untersucht, und wie sich herausstellte, befanden sich die Betonskulpturen in einem gefährlichen Zustand, da sie seit über 70 Jahren im Freien standen und brüchig geworden waren. Die ersten beiden Löwenfiguren waren 1948 angebracht worden.
Entstanden sind sie seinerzeit in der Moskauer Skulpturen- und Kunstfabrik. Es handelte sich um typische Skulpturen von Lebewesen, wie sie damals zur Verschönerung von Plätzen und Parks in vielen sowjetischen Städten aufgestellt wurden. Weitere sechs Figuren auf dem Dach des Zoo-Eingangs, ein Pinguin, ein Bär, ein Walross, ein Leopard, eine Bergziege sowie ein Greifvogel, kamen zehn Jahre später hinzu.
Die Skulpturen „Löwe mit Beute“ und „Löwin mit Jungen“ wurden im November letzten Jahres abgebaut und nach St. Petersburg gebracht. Dort gossen die beauftragten Restauratoren Formen, mit deren Hilfe neue Bronzeskulpturen anstelle von Zementskulpturen hergestellt werden konnten. Die übrigen sechs Figuren wurden in diesem Jahr von der Fassade des Haupteingangs entfernt. Zurzeit werden die demontierten Figuren noch im Zoo aufbewahrt. Es wird die Möglichkeit erwogen, sie in eines der städtischen Museen zu bringen.
Alte Figuren sollen ins Museum
Die Mittel für den Austausch der alten Skulpturen durch neue Tierfiguren in Höhe von umgerechnet rund 186.000 Euro wurden aus dem Reservefonds der Regionalregierung bereitgestellt. Ende März fanden Vorbereitungsarbeiten für die anschließende Aufstellung der erneuerten Skulpturen statt. Zuvor wurde auf den Dächern der Gebäude die Brüstung, die als Fundament für die Skulpturen gedient hatte, eingeebnet und betoniert. Auf den Dächern der Registrierkassen wurden anschließend Betonfundamente für die Bronzeplastiken gegossen.
Die neuen Tierfiguren waren bereits Anfang April fertig. Der erste Versuch, sie aufzustellen, misslang allerdings. Deshalb mussten die Arbeiten am nächsten Tag fortgesetzt werden, sodass am 14. April die Aufstellung der neuen Skulpturen auf dem Dach des Tiergarten-Eingangs erfolgreich abgeschlossen wurde.
Jetzt blicken die Besucher des Zoos auf die neuen Bronzefiguren, die noch auffälliger, farbenfroher aussehen und vor allem langlebiger sein sollen als die bisherigen. Jurij Tschernyschew