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Warum Ampel oder Jamaika nicht alles sind, und wogegen die Politik in Wahrheit kämpft
Robert Habeck genießt seine Rolle als gnädiger „Königsmacher“ sichtlich, als er nach den Gesprächen mit der Union zusammen mit Baerbock, Laschet und Söder vor die Kameras tritt. Freundlich distanziert begutachtet er die schwarzen Koalitionsbewerber, die artig Männchen machen. Man sieht: Eigentlich möchte Habeck lachen über die schwarzen Bettler. Doch als Profi bleibt er ernst, ein Staatsmann für die Nachmittags-Show.
Die Unionler scheinen sich noch tiefer verbeugt zu haben, als es die Grünen zu hoffen wagten. Laschet tönt von den „großen Zukunftsaufgaben“, die vor uns stünden, nämlich der Klimawandel und „vor allem im Osten der Kampf gegen die AfD und gegen Rechts“. Auch Söder findet den Klimawandel am wichtigsten.
Klasse, da brauchen die Grünen jetzt nur zu würfeln, wen sie nehmen, den selbstbewussten Scholz oder die schwanzwedelnde Union. Also alles in Butter, oder? Nicht ganz. Denn dass die grüne Basis wirklich mit der Union will, scheint trotz allem zweifelhaft. In den Bundestag sind gerade eine ganze Reihe junger Grüner eingezogen, die so weit nach links wollen, dass es selbst mit einer völlig kastrierten Union schwierig werden könnte: Antifaschismus und Radikal-Feminismus stehen für sie (neben Klima natürlich) ganz oben auf der Liste. Sollte die Spitze ihrer Partei Jamaika empfehlen, dürfte es bei der grünen Mitgliederbefragung enger werden, als es Habeck/Baerbock lieb ist.
Warum nicht wieder Groko?
Heißt also Ampel? Auch nicht sicher. Wie auf Seite 1 zu lesen ist, gibt es da ein paar harte Brocken zwischen SPD und FDP. Ja, und wenn das auch nichts wird, was dann?
Bleiben wir mal ganz ruhig und denken nach. Worauf kommen wir? Na? Kann gar nicht sein, sagen Sie? Aber wieso denn? 2017 wollte auch keiner mehr an eine weitere Große Koalition glauben – und siehe da: Genau dort sind wir damals nach monatelangem Gewürge wieder gelandet. Geht doch! Zudem auch Olaf Scholz mit Appetit beobachtet haben wird, wie hoch die Schwarzen den Rock heben, wenn es darum geht, ein paar schicke Ministerposten abzustauben. Die machen dafür alles. Warum auch nicht? Die Inhalte der Union hat Merkel sowieso komplett abgeräumt. Die stören nicht mehr. Und was die Wähler dazu sagen, ist schnuppe. Die haben ihr ganzes Pulver am 26. September verschossen und nerven vorerst nur in Umfrageergebnissen, wo die Union weiter fröhlich zu Tal rauscht.
Natürlich ist das mit der neuen Groko nur so eine Idee, von der selbstverständlich solange niemand reden will, wie es auch nur den Hauch der Chance auf etwas anderes gibt. Also legen wir diese Variante bis auf Weiteres auch an die Seite – sollten sie aber im Blick behalten. Man weiß ja nie.
„Kampf gegen den Klimawandel“ und „gegen Rechts“ klingt nicht nur gut. Die Parole ist obendrein äußerst nützlich, weil sie übertönt, wogegen die heutige Politik wirklich kämpft. Gegen die junge Generation nämlich. Das meiste von dem, was uns als großes Zukunftsprojekt aufgetischt wird, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als „großes Reste-Essen“ auf Kosten der Nachwachsenden. Und was die Klimapolitik angeht, sogar noch mehr: nämlich als Politik der verbrannten Erde.
Vergangene Woche hatten wir uns ja schon über das hervorragende Abschneiden der FDP bei den Erstwählern gewundert. Bei denen hatte der Wecker geklingelt, woraufhin sie sich in ihrer Verzweiflung zu den Liberalen geflüchtet haben.
Durch Euro und Nullzins wird den Jungen der Vermögensaufbau verbaut. Sie könnten natürlich auch Aktien kaufen, doch dafür werden sich die Roten schon saftige Steuern einfallen lassen. Dass Aktionäre widerliche Parasiten sind, darauf können sich schließlich die Linken aller Schattierungen sofort einigen. Und wer kein Vermögen aufbauen muss, weil er eines erbt, dem soll künftig mit einer viel höheren Erbschaftsteuer das Fell über die Ohren gezogen werden.
Die „Klimapolitik“ wird zudem große Teile der Industrie und damit der gut bezahlten Arbeitsplätze aus dem Land fegen. Pech gehabt, junge Generation! Dafür verspricht Euch Olaf Scholz das „soziale Europa“. Künftig soll es laut SPD eine europäische Arbeitslosenversicherung geben. Dann dürfen deutsche Arbeitnehmer auch für die Arbeitslosen in Süd- und Sonstwo-Europa mitzahlen. Das ist die neueste Version von Gerhard Schröders „Fördern und Fordern“: Wir fördern, die fordern.
Die Grünen werden auch eine noch offenere Einwanderungspolitik umsetzen. Unsere ohnehin abnippelnden Sozialsysteme müssen doch kaputt zu kriegen sein! Nebenbei drehen sie das marode Bildungssystem solange durch den linken Reformwolf, bis „Zwei plus Zwei gleich Vier“ als rassistische Aggression entlarvt und aus dem Lehrplan gestrichen worden ist.
In den USA hat die linke „Woke“-Bewegung die klassischen Naturwissenschaften samt Mathematik ja längst als Instrument weißer Unterdrückung ausgemacht. Der Erfahrung nach werden wir dem Vorbild bald folgen. Wichtig ist dann nicht mehr, dass es stimmt, was ein Mensch sagt, sondern dass der Dünnschiss, den er absondert, penibel gegendert worden ist. Auch wenn die junge Generation dabei bildungstechnisch vor die Hunde geht.
Wo sich die Blase zur Stahlkugel härtet
Außerdem gibt es „die“ junge Generation auch gar nicht. Die Nachwachsenden sind ganz unterschiedlich. Die Guten, das sind die eingangs erwähnten jungen Grünen. Die gehen uns nicht auf die Nerven mit der Forderung nach brauchbarer Bildung, Chancen zum Vermögensaufbau oder nach sicheren Arbeitsplätzen in der Industrie. Denn sie wissen jetzt schon, dass sie Karriere im Staatsdienst, in der Partei oder bei staatlich geförderten und von Milliardärsstiftungen unterstützten NGOs machen werden.
Mit anderen Worten: Sie leben nicht einfach in einer Blase, sondern bereits in einer Stahlkugel – so fest und undurchdringlich wie jene Tauchkugel, mit der Tiefseeforscher vor sechzig Jahren den elf Kilometer tiefen Marianengraben erkundet haben. In der Kugel kommt man natürlich auf ganz andere Gedanken als jene Altersgenossen, welche draußen im frischen Wind der Wirklichkeit leben müssen.
So meint die 28-jährige grüne Nachwuchsparlamentarierin Saskia Weishaupt, die Legalisierung von Cannabis sei etwas, das die junge Generation umtreibe, also ganz, ganz wichtig für die unter 30-Jährigen. Junge Menschen, denen die Corona-Maßnahmen gerade die Gegenwart plattwalzen und denen die „Zukunftsprojekte“ der Politik gleichzeitig die Perspektiven zerrütten, wünschen also kaum etwas mehr, als sich legal die Birne dichtbomben zu dürfen, meint die Grüne. Es ist Zeit, dass die Stahlkugel an die Oberfläche der Wirklichkeit zurückkehrt und ordentlich durchgelüftet wird.
Siegfried Hermann am 09.10.21, 11:04 Uhr
Also liebe Saskia,
als meine Söhne acht, sieben und 4 waren, konnten sie ohne Wrestler-CD auch nicht leben. Und der kleine nannte sich liebevoll "XXS-Westler." Rechtschreibfehler mit 7, was soll´s???
Also bin ich pädagogisch vorgegangen. Und zwar richtig und nicht bunt. Für jede 1Std. Cätschen, 1 Stunde draußen mit Freunden spielen, ohne gameboy, gelle! Heute haben bzw studieren sie alle IT erfolgreich. Also alles richtisch gemacht im Gegensatz zu Ihnen mit ihren bunten Kabul-Gruppenvergewaltigern-Facharbeitern
Damit ist das Büllerbü-Kobold-Grünen-Programm komplett erklärt.
Herr Heckel,
das SPD-Programm heißt: Dummdreist bunt Fordern fördern.
Also totaler Nonsens.
Und das gab´s wohlgemerkt schon unter Gasgerd.
Trotzdem schönes Wochenende
Tom Schroeder am 09.10.21, 10:27 Uhr
Es ist schade, dass die Politik auf Bundesebene von ideologischen Extremisten so stark bestimmt wird, ich meine die Grünen, wenn sie sich mit ihren Extrempostionen und 14,x % Wahlergebnis gegen die Grossen durchsetzen, so wird man alle negativen Auswirkungen ihnen anlasten und sie gehen bei den nächsten Wahlen unter.
Übrigens, Cannabis ist besser als Alkohol, von daher wäre eine kontrollierte Freigabe für Erwachsene aus einer Sicht ok - es gibt regelmäßige langjährige Konsumenten, die hochintellektuelle Berufe ausüben - langjährige Konsumenten vo9n Alkohol, als bis zum Eintritt einer Rauschwirkung, sehe ich eher mit zunehmendem Abbau von Gehirnzellen konfrontiert, das ist bei Cannabis nicht der Fall. Die Mär mit der Erbgutschädigung ist bei Alkohol ebenfalls höher als bei Cannabis - Alkohol ist ein Stoff, der Zellen zerstört, THC eben nicht. Trotzdem, wegen solcher eher unwichtigen Nebenthemen die Grünen zu wählen, käme mir nie in den Sinn.
Der Artikel ist treffend und toll formuliert!