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Der erste Sommer im Frieden: Das Freilichtmuseum am Kiekeberg veranschaulicht vom 30. Mai bis zum 1. Juni das Leben nach dem Krieg 1945
Bild: FLMKDer erste Sommer im Frieden: Das Freilichtmuseum am Kiekeberg veranschaulicht vom 30. Mai bis zum 1. Juni das Leben nach dem Krieg 1945

Museen und Trauer

Die Zeit nach dem Krieg 1945

Die Aktionstage im Freilichtmuseum am Kiekeberg finden vom 30. Mai bis 1. Juni statt

Stiftung Freilichtmuseum am Kiekeberg
29.04.2025

Rosengarten-Ehestorf – Freitag, 30. Mai, bis Sonntag, 1. Juni, jeweils von 10 bis 18 Uhr, Freilichtmuseum am Kiekeberg, Am Kiekeberg 1, 21224 Rosengarten-Ehestorf, Eintritt 11 Euro, unter 18 Jahre frei: Aktionstage zu der Zeit nach dem Kriegsende.

80 Jahre Kriegsende: Was bedeutete das Jahr 1945 für die Menschen? Das Freilichtmuseum am Kiekeberg nimmt seine Besucher mit auf eine eindrucksvolle Zeitreise in die unmittelbare Nachkriegszeit. Während der Aktionstage können die Besucher nacherleben, wie Geflüchtete im Landkreis ankamen und unter Kontrolle der britischen Besatzung ein neues Leben begannen. Jeweils von 10 bis 18 Uhr vermitteln etwa 60 Darsteller sowie Führungen neues Wissen über die damalige Zeit.

Am Freitagnachmittag wird außerdem die historische „Ley-Bude“ mit ihrer neuen Dauerausstellung „Harburg unterm Hakenkreuz. Ein Landkreis von 1933 bis 1945“ zugänglich. Am Wochenende führt das Museumsteam Interessierte durch diese Ausstellung. Ergänzend zeigt die Fotoausstellung „Ley-Bude“ im Hauptgebäude die Nachnutzung dieser einstigen Behelfsheime bis heute. Die Fotografen Enver Hirsch und Philipp Meuser führen Besucher am Sonnabend und Sonntag durch die Ausstellung. Aktuelle Informationen finden sich unter www.kiekeberg-museum.de.

Die Veranstaltung widmet sich den ersten Monaten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Besucher erleben den Ankunftstag eines Flüchtlingstrecks im Landkreis Harburg. Die historischen Darstellungen des Museums zeigen, wie die Neuankömmlinge im Dorf registriert, auf Notunterkünfte wie die Nissenhütte verteilt und zwangsweise bei Bauern und Fischern einquartiert wurden. Alltagssorgen der Menschen – von der Lebensmittelbeschaffung über britische Kontrollen bis hin zur Entnazifizierung und Suche nach Vermissten – werden nachgestellt.

Die unmittelbare Nachkriegszeit ist ein neues Schwerpunktthema des Freilichtmuseums am Kiekeberg. Dr. Julia Daum, stellvertretende Abteilungsleiterin Bildung und Vermittlung am Kiekeberg, erklärt: „Der Landkreis Harburg war ein wichtiger Ankunftsort für Geflüchtete und Vertriebene. Viele mussten nach einer langen Zugreise die letzten Kilometer zu Fuß zurücklegen, sich registrieren und untersuchen lassen, bevor sie einquartiert wurden.

Der erste Sommer im Frieden war für viele Menschen ein Sommer voller Entbehrungen, aber auch ein Neubeginn. Diese Geschichten machen wir erlebbar.“ Das Freilichtmuseum am Kiekeberg macht historische Zeitabschnitte greifbar und ist ein Lernort für alle Generationen.

Programm
Darstellungen der „Gelebten Geschichte 1945“ an der Nissenhütte und im Marschendorf an allen drei Tagen,
Eröffnung der „Ley-Bude“ am Freitagnachmittag, 30. Mai,
Führungen durch die neue Dauerausstellung in der „Ley-Bude“ am Sonnabend und Sonntag,
Führungen durch die Fotoausstellung „Ley-Bude“ von den Fotografen Enver Hirsch und Philipp Meuser am Sonnabend und Sonntag,
Mitmachaktion für Kinder: „falsche Leberwurst herstellen“ am Freitag, Sonnabend und Sonntag von 11 bis 17 Uhr,
Informationsstand vom Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes gibt an allen drei Tagen Einblicke in die Suche nach Vermissten und Familienzusammenführungen nach 1945.

Neue Dauerausstellung „Harburg unterm Hakenkreuz“
An dem Freitagnachmittag, 30. Mai, eröffnet das Freilichtmuseum in der Königsberger Straße seine originale „Ley-Bude“, ein Behelfsheim der Nationalsozialisten aus den letzten Kriegsjahren. Interessierte sehen in der neuen Dauerausstellung „Harburg unterm Hakenkreuz. Ein Landkreis von 1933 bis 1945“, wie sich der Nationalsozialismus im Kreisgebiet verbreitete und wie sich das gesellschaftliche Leben in dieser Zeit veränderte.

Der abschätzige Rufname „Ley-Bude“ geht auf den nationalsozialistischen Reichswohnungskommissar Robert Ley zurück.

In der Fotoausstellung „Ley-Bude“ zeigen die Hamburger Fotografen Enver Hirsch und Philipp Meuser etwa 30 Aufnahmen, wie sich die Behelfsheime aus dem Zweiten Weltkrieg von einfachen Notunterkünften zu individuellen Wohnungen und Wochenendhäusern wandelten. Diese Fotoausstellung ergänzt die neue Dauerausstellung in der „Ley-Bude“ noch bis Sonntag, 6. Juli, im Hauptgebäude des Museums.


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