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Ein Mann, der unbeirrt von Politischer Korrektheit und Cancel Culture seinen Weg geht: Bruce Gilley
Foto: ddp imagesEin Mann, der unbeirrt von Politischer Korrektheit und Cancel Culture seinen Weg geht: Bruce Gilley

Debatte

Ein Brite wagt, dem Dogma vom bösen Kolonialismus zu widersprechen

In seinem jüngst erschienenen Buch „Verteidigung des deutschen Kolonialismus“ nimmt sich der Politologieprofessor an der Portland State University Bruce Gilley die Schutzgebiete des Kaiserreichs vor

Wolfgang Kaufmann
24.07.2021

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zeichneten die Siegermächte die deutsche Kolonialgeschichte in den schwärzesten Farben. Keine Lüge war zu dreist und kein Vorwurf zu abstrus, um nicht dafür herhalten zu müssen, den Raub der Kolonien des Deutschen Reiches durch den Frieden von Versailles zu legitimieren. So enthielt das „Blaubuch“ des britischen Außenministeriums über die Behandlung der Eingeborenen in den deutschen Kolonien ein wildes Sammelsurium von Propagandamythen und böswilligen Verleumdungen. Damit schlug die Geburtsstunde des Narrativs von der Kollektiv- und Erbschuld unserer Nation auch in Bezug auf die koloniale Vergangenheit.

Deutsch-Südwestafrika

Später wurde dieses vor allem von DDR-Historikern wie Horst Drechsler aufgegriffen, die mehr kommunistische Propagandisten als Wissenschaftler waren. Deren These von der strukturellen Ähnlichkeit zwischen dem Kolonialismus des deutschen Kaiserreiches und der Lebensraum-Eroberung der Nationalsozialisten schwappte nach 1968 an die Universitäten des Westens über. Und dort konstruierte Jürgen Zimmerer dann nachfolgend sogar noch einen direkten und zwangsläufigen Weg von der Ankunft der ersten Deutschen in Afrika bis zum Holocaust.

Angesichts dieser geistigen Verirrungen wurde allerdings auch Widerspruch laut, der unter anderem von Bruce Gilley kam. Der jetzige Professor für Politikwissenschaft an der Portland State University publizierte zunächst den Artikel „The Case for Colonialism“, in dem er darauf verwies, dass der Kolonialismus letztlich doch mehr Vorteile als Nachteile gebracht habe und die Herrschaft der Kolonialmächte zudem auf die breite Zustimmung der Kolonisierten gestoßen sei. Das führte zu wütenden Protesten. Gilley wurde als „Rassist“ gebrandmarkt und von einem gewalttätigen Mob bedroht. Dies hielt ihn allerdings nicht davon ab, nun das Buch „Verteidigung des deutschen Kolonialismus“ vorzulegen, in dem er seine These am Beispiel von Deutsch-Südwest- und Deutsch-Ostafrika, Kamerun, Togo, Deutsch-Neuguinea, Deutsch-Samoa und Kiautschou untermauert.

Deutsch-Ostafrika

Dabei ergreift Gilley das heißeste Eisen, nämlich Deutsch-Südwestafrika, gleich zu Beginn seiner Darstellung. Immerhin soll es dort zwischen 1904 und 1908 zum „Völkermord“ an den Herero und Nama gekommen sein. Die meisten Angehörigen dieser beiden Völker starben allerdings im Kampf oder verdursteten auf der Flucht in die Nachbarkolonien, nachdem sie bei ihrem „Aufstand“ zahlreiche Deutsche hingemetzelt, deren Vieh geraubt und Farmen niedergebrannt hatten. Darüber hinaus massakrierten sich die Herero und Nama auch gerne gegenseitig, bis die Kolonialmacht dem ein Ende setzte. Des Weiteren, so Gilley, wären die meisten Herero wohl schon während der Rinderpest-Epidemie von 1896/97 verhungert, wenn die deutsche Kolonialverwaltung damals keine Gegenmaßnahmen ergriffen und Nahrungsmittel verteilt hätte. Zudem waren in Deutsch-Südwestafrika vergleichsweise wenige Autochthone vom deutschen Kolonialismus betroffen, weil das Gebiet extrem dünn besiedelt war.

Kamerun und Togo

Ungleich besiedelter war Deutsch-Ostafrika mit seinen acht Millionen Einwohnern. Dort erlebte der deutsche Kolonialismus eine Erfolgsgeschichte nach der anderen. Er führte zur Vertreibung der arabisch-islamischen Sklavenhändler und einem Ende der blutigen Stammeskriege einheimischer Warlords, deren letztes Aufbegehren im Maji-Maji-Aufstand niedergeschlagen wurde, sorgte für die Einrichtung von Wildreservaten, löste eine wirtschaftliche Blüte in der gesamten Region aus und brachte neben Wohlstand auch Bildung und Gesundheitsfürsorge – bei minimaler Präsenz von Kolonialbeamten und Militärs aus Deutschland.

Ähnlich lief es in Kamerun und Togo. Die Deutschen verbesserten die Lebensumstände der Menschen dort und gewannen dadurch Ansehen und Legitimität. Sie drängten die muslimischen Frauen- und Sklavenjäger zurück und sorgten dafür, dass die grausam geführten Stammesfehden aufhörten. Außerdem etablierten die Abgesandten des Reiches liberale Verwaltungsstrukturen. Die Einheimischen erhielten die Gelegenheit, zu Unternehmern zu werden und zahlreiche eigene Kakao- und Kautschuk-Plantagen zu betreiben. Ein Landraub durch Siedler fand nicht statt. So entstand eine ebenso wohlhabende wie gebildete einheimische Oberschicht. Deshalb kann es auch kaum verwundern, dass nach dem Ende des Ersten Weltkrieges 117 Häuptlinge aus Kamerun an den spanischen König appellierten, sich dafür einzusetzen, dass die Deutschen bald wieder die Kontrolle über die Kolonie übernehmen.

Südsee

In der Südsee wiederum initiierte die Kolonialverwaltung vor allem den Ausbau der Häfen, damit einheimische Produkte wie Kopra und Guano gewinnbringend exportiert werden konnten. Außerdem rotteten die Deutschen den Kannibalismus aus, was von manchen Kolonialkritikern indes auch als Form von „Unterdrückung“ gegeißelt wird. Dazu kam eine Gesundheitsfürsorge, welche die Lebenserwartung der Einheimischen rapide steigen ließ.

Aus alldem zieht Gilley den berechtigten Schluss, „dass die Kolonialzeit für die Kolonisierten objektiv gewinnbringend und für die Kolonisatoren subjektiv gerechtfertigt war. Je länger ein Land kolonisiert war, umso schneller in der Folge das Wirtschaftswachstum und umso höher der Lebensstandard, der Grad an politischer Teilhabe, die Qualität der Gesundheitsversorgung, der Bildung, der Menschenrechte und der Rechtssicherheit.“ Daher sei es unsinnig, wenn frühere Kolonialmächte wie Deutschland sich auf dem Feld der internationalen Beziehungen sowie in ihrer Einwanderungs- und Entwicklungshilfepolitik „lediglich von einem fehlgeleiteten Schuldbewusstsein“ leiten ließen.

• Bruce Gilley: „Verteidigung des deutschen Kolonialismus“, Manuscriptum Verlagsbuchhandlung, Lüdinghausen 2021, 199 Seiten, broschiert, 25 Euro.


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Kommentare

Hein ten Hof am 30.07.21, 09:28 Uhr

Interessante und aufschlussreiche Lektüre dazu:
"Die koloniale Schuldlüge".
Dr. Heinrich Schnee
Ehemaliger Gouverneur von Deutsch-Ostafrika.
Vielleicht hat der gute Mann die englische Ausgabe ausgegraben.

Nachfolgend ein Auszug aus dem Vorwort von William Harbutt Dawson zu Dr. Heinrich Schnees
"German Colonization Past and Future".
Autorisierte Übersetzung von Oberstlt. a. D. v. Ramsay.

Zitat Beginn
Zitat Ende

Ausserdem:
Wann kommen die Deutschen endlich wieder? Eine Reise durch unsere Kolonien in Afrika
Senta Dinglreiter

Volker Niemand am 26.07.21, 15:44 Uhr

Erstaunlich, wie ernst einige noch die hiesige Siegerpropaganda nehmen, daß die Deutschen an allem Unheil dieser Welt schuld seien und deshalb zu Recht aussterben sollen. Das Programm läuft ja in seiner heißen Phase seit dem End des letzten Krieges, das schon damit begann (in dem er die deutschen Männer, darunter schwerpunktmäßig die am vaterländischsten gesonnen, ganz legal als Kombattanten, vernichtete), weiterlief mit der Erfindung der Pille, weiter mit den staatlichen Anreizen, sein Herz eher an Materielles zu hängen als an Kinder (das lioef iom Osten des Landes anders und zeigt so, daß es möglich ist – wenn der Staat nur will!), die 68er Verächtlichmachung der Mutter, ja der Familie als angeblicher Keimzelle des Faschismus, und aktuell nun die Flutung des Landes mit Fremden, die die Deutschen langsam ersetzen sollen, wozu die Deutschen ihre Ausrotter freudig begrüßen und integrieren sollen.

Daß die Deutschen in der stumpfen Masse so wenig erkennen, wer ihr Feind und was sein Werk ist, ernüchtert stark. Letzten Endes muß man dem Urteil eines deutschen Kanzlers beitreten, der zum ende seiner Zeit meinte, daß, wenn das deutsche Volk in diesem Kampf nicht bestehen könne, es kein Recht auf weitere Existenz habe. Evolutionär gedacht nicht völlig falsch. Wobei der Kampf, auf den er sich bezog, nie zu gewinnen war, das hatte dieser Gefreite nur nicht begriffen ... wenn der Feind ihm auch nie eine Wahl ließ. Die Provokokationen (etwa der Bromberger Blutsonntag u. v. a. m.) so weit zu treiben, bis das Reich endlich handeln mußte, war seine Strategie. DIESER Kampf war nie zu gewinnen, da die Sieger (bzw. die treibenden Kräfte darin) unseren Untergang schon 50 Jahre vorher beschlossen hatten. Das Reich wurde ihnen im ausgehenden 19. Jhdt. zu erfolgreich und gefährdete die Jagdgründe der nachmaligen Sieger. Statt nun in einen Wettkampt um die besser Position zu treten – schaltete man in zwei inzenierten bzw. provozierten Kriegen den Konkurrenten einfach aus – und übernahm ihn anschließend. Nun konnt eman bei unserer Ausrottung mit gedungenenn Politikern frei schalten und walten, Gegner werden per Medien, die der Feind ja ausnahmslos in seiner Hand hat, einfach propagandistisch ausgeschaltet, in dem man sie als ganz ganz Böse darstellt.

Siegfried Hermann am 24.07.21, 09:05 Uhr

Die PAZ zählt hier schon ein paar sehr wichtige Dinge auf.
Insbesondere den islamischen Sklavenhandel, der mehr Menschen in den Abgrund gerissen hat, als ALLE europäischen Sklavenhändler zusammen!
Was noch hinzugefügt werden sollte:
In Südwest
Der Hottentottenaufstand wurde von den Briten mental und logistisch erst entfacht!
Bis 1914 wurde ein Schmalspurnetz gebaut... das noch 100 Jahre später... teilweise benutzt wurde. Grundsolide bei schwierigen Terrain. Das war nicht billig.
In Deutsch-Ost
wurde das Kisuhaeli so standartisiert, dass heute in ganz Südost-Afrika die zahlreichen Völkerschaften eine gemeinsame Verkehrssprache haben und der Vielvölkerstaat Tansania erst dadurch ein Nationalgefühl entwickeln konnte.
Die Askari konnten es bis zum Unteroffizier und damit zum Kommandoführer schaffen. Das gab es nur bei der Kaiserlichen Schutztruppe!
Im Pazifik hat man einen gänzlich anderen Führungsstil ausgeübt als Amis, Spanier, Briten und Japaner.
Noch heute kommt der dauer-klamme Tonga-Häuptling nach Deutschland und berichtet nur Gutes über die alte Zeit --- ganz im Gegensatz zu den Japanern. Würde man die Menschen auf den Marianen und Karolinen-Inseln fragen, ob sie deutsches Bundesland gerne werden würden, hätte der Vorschlag sicher viele Befürworter--- und nicht nur wegen der Kohle.
1913 haben ausgerechnet die Sozen und Linken, die heute BLM rumbrüllen im Reichstag rumgeschrien, endlich die Kolonien zu VERSCHENKEN, weil sie Millionen Goldmark kosteten. Und damals wurde die Mark noch mit Gold aufgewogen. Der Kaiser hat dankend abgelehnt, man wolle aus Prestigegründen die Kolonien behalten.
Und guter letzt wurden 1913 im RuStAG (Reichs- und Staats-angehörigkeitsgesetz)
alle Kolonienbewohner als "reichsnahe Bürger" voll im Deutschen Reich integriert. Keine andere Kolonialmacht hat so etwas pauschal gemacht.
Von "Ausbeutung", "Unterdrückung", oder "Diskriminierung" kann also überhaupt keine Rede sein und ist bitterböse links-bunt-faschistisches Propaganda-Märchen.

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