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Der Wochenrückblick

Ein ideelles Hinterland der Hamas

Wie Deutschland mit falscher Toleranz und „Hilfsgeldern“ seinen Beitrag zum Terror gegen Israel leistet

Reinhard Mohr
13.10.2023

Die Älteren erinnern sich noch an das Wort von der „klammheimlichen Freude“, die ein linker „Stadtindianer“ namens Mescalero im Frühjahr 1977 zum Ausdruck brachte, nachdem Generalbundesanwalt Siegfried Buback von einem Terrorkommando der RAF auf offener Straße erschossen worden war. Immerhin entspann sich daraufhin eine intensive Debatte über die moralische Qualität dieser Haltung, die am Ende doch nicht ganz frei von Skrupeln gewesen war.

Am vergangenen Sonnabend jedoch, als blutrünstige Terroristen der Hamas Israel überfielen und hunderte Frauen, Kinder und Männer abschlachteten, freuten sich in Berlin-Neukölln Dutzende Palästinenser ganz offen und rückhaltlos, verteilten arabische Süßigkeiten, riefen „Yallah Intifada“ und schwenkten palästinensische Fahnen. Arabische Jugendliche warfen Pflastersteine auf Polizisten, und die „Junge Welt“, in der DDR einst das offizielle Zentralorgan der Freien Deutschen Jugend (FDJ), überschrieb ihren aktuellen Bericht mit der Titelzeile „Gaza schlägt zurück“. Das „na endlich“ konnte man deutlich durchhören.

Wo Terror gegen Zivilisten zu Widerstand erklärt wird
Zum „heldenhaften Widerstand“ gehört unter antifaschistischen deutschen Linken offensichtlich auch, dass jüdische Frauen entführt, vergewaltigt und noch als Leichen durch die Straßen Gazas geschleift werden; Massaker an 260 internationalen Teilnehmern eines Musikfestivals; die Schändung von Kindern. Auf dem Gelände dieses „Festivals for Peace“ wurden Frauen neben den Leichen ihrer Freunde vergewaltigt.

Nackte Barbarei.
Obwohl zu Wochenbeginn die Zahlen der Opfer des Terrors bereits bei 900 Toten und 2600 Verletzten lagen, beklagte man in der Montagsausgabe der „Jungen Welt“ allerdings nur die „einseitige Empörung“ in deutschen Medien: „Für Schlichtdenkende hat die Hamas ‚angefangen'. Dass der Krieg eine Folge der Tatsache ist, dass Israel seit Juni 1967 palästinensisches Gebiet besetzt hält, kann man mit genug bösem Willen oder einem Übermaß an Dummheit und Gleichgültigkeit auch ignorieren.“ „Angefangen“? Hier weht der eiskalte Hauch des Stalinismus durch die Redaktionsräume des Kommunistenblättchens in Berlin-Mitte, eine menschenverachtende Rechtfertigung für wahllosen Massenmord an unschuldigen Zivilisten wie zu Zeiten der Pogrome an den russischen Kulaken.

Die Bundesregierung fiel zunächst nur durch ihre routinierten Solidaritätserklärungen à la „Wir stehen fest an der Seite Israels“ auf – von praktischer Hilfe, die ja angeblich zur „deutschen Staatsräson“ zählt, hörte man auch am Tag darauf noch nichts.
Vor dem Brandenburger Tor versammelten sich am Sonntag immerhin 2000 Menschen, um gegen „diesen verbrecherischen Massenmord“ zu demonstrieren. Berlins Regierender Bürgermeister sprach ebenso eindringlich wie der israelische Botschafter und die Botschafterin der Vereinigten Staaten. Eine Hauptforderung: Schluss mit der milliardenschweren Finanzierung palästinensischer Institutionen, deren undurchsichtige Geldflüsse womöglich auch bei der Hamas ankommen. Der Historiker Michael Wolffsohn wies in der „Welt“ darauf hin, dass eben auch durch deutsche Steuergelder Antisemitismus und offene Judenfeindschaft gefördert würden:

„Die Hamas-Dschihad-Krieger verhalten sich in diesem Krieg genau so, wie sie durch ihre Schulbücher seit Jahrzehnten programmiert werden: Juden mordend. Daran sind Deutschland, die EU und die UN alles andere als unschuldig. Seit jeher finanzieren sie jene Schulbücher mit Anleitungen zum Judenmord. Nicht nur in palästinensische Schulbücher fließt deutsches Geld, auch in palästinensische und befreundete Organisationen, die zumindest indirekt palästinensischen Terror massiv unterstützen.“

Vor den Synagogen des Landes wurden derweil die Polizeikräfte verstärkt, während gleich nebenan, so wie in der pittoresken Rykestraße in Berlin Prenzlauer Berg, nach Kräften gebrunched und gelunched wurde wie an jedem anderen friedlichen Sonntag. Man lässt sich da nicht aus der Ruhe bringen. Von den professionellen „Israelkritikern“, Anhängern der „Zwei-Staaten-Lösung“ und Mitgliedern der Boykottbewegung BDS kam vor allem eines: dröhnendes Schweigen.

Kein Wunder, ist doch das Ziel von Hamas, Islamischem Dschihad, PFLP und anderen palästinensischen Extremistengruppen nichts anderes als die Vernichtung Israels. Weitere Boykottaufrufe würden sich dann erübrigen. An Israels Stelle entstünde ein palästinensisch-islamistischer Staat, dessen Vorbild der Iran wäre: ein Terrorstaat.

Der freie Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks und des Senders „arte“, Malcolm Ohanwe, twitterte frisch und frei von der Leber weg: „Wenn die Zunge der Palästinenser systematisch abgeschnitten wird, wie sollen sie sich mit Worten wehren? Wenn das Wahlrecht der Palästinenser unterbunden wird, wie sollen sie sich mit Kreuzen wehren? Wenn ihre Bewegung eingeschränkt wird, wie sollen sie sich mit Demos wehren? Was erwarten Leute? Dass unbewaffnete Menschen eiskalt getötet werden, ist eine Tragödie. Es passiert ständig in Palästina, staatlich subventioniert sogar. Zu glauben, dass auf maßlose, willkürliche Gewalt nicht irgendwann dasselbe als Antwort folgt, ist nicht nur naiv, sondern menschenverachtend.“ Es ist immer wieder aufschlussreich, wer alles im öffentlich-rechtlichen Rundfunk unterwegs ist. Gerade ist Ohanwe noch bei den „Neuen Deutschen Medienmacher*

innen“ aufgetreten, die bis vor Kurzem von Ferda Ataman geleitet wurden, jetzt Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes.

Teil eines globalen Konflikts
Von den muslimischen Verbänden, die sonst regelmäßig über „Islamfeindlichkeit“ in der deutschen Bevölkerung klagen, war zunächst nichts zu hören. Dann forderte Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime, dass „alle Seiten jetzt die Kampfhandlungen sofort einstellen müssen.“ Damit stellt er nicht nur Terroristen und Opfer auf eine Stufe, sondern bestreitet den Angegriffenen auch noch das Recht zur Selbstverteidigung.

Es liegt auf der Hand, dass der Existenzkampf Israels Teil jener globalen Auseinandersetzung zwischen Demokratie und Diktatur ist. Das viel belächelte Wort von der „Achse des Bösen“ trifft den Kern der Sache. Von China bis Russland, von Nordkorea bis Iran, von Afghanistan bis zu den Terrorgruppen im gesamten Nahen und mittleren Osten zieht sich die bedrohliche Front. Für den Iran etwa ist der endemische Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ja nur ein Vorwand, um den Krieg gegen den jüdischen Staat als „Vorposten“ der westlichen Welt zu befeuern.

Die Einschläge kommen näher: Putins Krieg gegen die Ukraine, Aserbaidschans Eroberungsfeldzug in Bergkarabach samt Vertreibung der Armenier, nun die brutale Attacke auf Israel: Bullerbü ist abgebrannt, Krieg wieder Teil der Normalität, und langsam spürt man auch in Deutschland, dass sich die Zeiten geändert haben.


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Kommentare

Herbert Mielke am 18.10.23, 12:59 Uhr

Interessant, dass sich die besagte Schlagzeile der "junge Welt" gar nicht finden lässt...

Rainer Kirmse am 15.10.23, 15:41 Uhr

FRIEDE DEM HEILIGEN LAND

Krieg und Terror, Menschen in Not,
in Nahost ein Flächenbrand droht.
Zu viel Blut ist schon geflossen,
bitt're Tränen sind vergossen.
Nichts rechtfertigt tödlichen Streit,
Gewalt bringt allen Seiten Leid.

Zum gleichen Gott geht ihr Gebet,
der für Liebe und Eintracht steht.
Da sollte doch hier auf Erden
Freude sein und Friede werden;
dass Christen, Moslems und Juden
nicht länger sinnlos verbluten.

Friede für das Heilige Land
und für die Länder nebenan;
die Religionen Hand in Hand,
Bibel lesend oder Koran.
Friede Tel Aviv und Gaza,
Israel und Palästina.

FRIEDE AUF ERDEN

Spielet lieber die Gitarre,
als zu tragen eine Knarre.
Lasst die weißen Tauben fliegen,
Aggression und Hass besiegen.

Für die Zukunft des Planeten,
weg mit Panzern und Raketen.
Alle Völker friedlich vereint,
uns're Sonne für jeden scheint.

Keiner ist des Anderen Knecht,
für alle gilt das Menschenrecht.
Jeder kann glauben, was er will,
Frieden und Freiheit unser Ziel.

Rainer Kirmse , Altenburg

Herzliche Grüße aus Thüringen

Peter Faethe am 15.10.23, 10:04 Uhr

Kein Wunder, wenn jedes geistig gesunde Volk uns verachtet.

Edelbert Hackenberg am 15.10.23, 09:36 Uhr

Was mal wieder "vergessen" wurde - die HAMAS wurde bei ihrer Gründun massiv von Israel gefördert um die PLO zu schwächen. Doch die perverse Politk "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" ging (geht) a la long nach hinten loss, haben auch die USA mit hohem Blutzoll (ua. 9/11) bezahlt indem sie seinerzeit die Islamisten gegen die russischen Besatzer in Afghanistan aufrüsteten.

Michael Holz am 14.10.23, 17:20 Uhr

"Das viel belächelte Wort von der „Achse des Bösen“ trifft den Kern der Sache. Von China bis Russland, von Nordkorea bis Iran, von Afghanistan bis zu den Terrorgruppen im gesamten Nahen und mittleren Osten zieht sich die bedrohliche Front."
Das ist Haltung Herr Mohr, jedoch eine sehr, sehr einseitige. Schade, Sie haben schon einmal Besseres geschrieben.

Kersti Wolnow am 14.10.23, 07:36 Uhr

Die Menschheit schaut zu kurz. Fragen wir doch nur einmal, wer an Kriegen jeder Art verdient? Das ist der tiefe Machthaber. Dann kommen die in wenigen Händen befindlichen Medien, die regelmäßig handeln wie das Tapfere Schneiderlein mit den 2 Riesen fertig wurde. Sie hetzen nach beiden Seiten, weil auch ihnen egal ist, wer gewinnt. Und wir---schauen auf eine der Parteien und fiebern mit, haben aber nichts zu entscheiden. So war das, so ist das, so wird es immer sein, wenn die im Dunkeln nicht ans Licht gezerrt und verurteilt werden.
Mir fehlt eine Aufstellung der wenigen Familien (ich kenne nur 2-Maxwell und Murdoch), denen die Medien gehören. Dann kommen die Rüstungskonzerne und vor allem deren Aktionäre mit Namen und Adresse.
Die Machthaber leben von Geheimhaltung, die weg muß.

Gregor Scharf am 13.10.23, 08:29 Uhr

Während die meisten Menschen hier Schnappatmung bekommen, überrascht mich das gar nicht. Arroganz, Naivität, Selbstüberschätzung und Realitätsverweigerung kennzeichnen die Politiker der BRD. Die haben nie verstanden, wovor wir Ossis gewarnt haben. Dabei war und ist es unübersehbar. Der Bolschewismus ist längst zurück und zeigt sein wahres Gesicht. So wie in Israel wird es bald auch hier zugehen, weil das ihre Handschrift ist. Hass auf alles und jeden sowie ungebremster Sadismus.
Von außen war der Westen nicht zu knacken. Man musste ihn unterwandern. Mit Erfolg, wie man sieht.
Verdrängen der Wahrheit war noch nie hilfreich. Wir haben es mit einem handfesten Religionskrieg zu tun, wobei die Religion missbraucht wird wie ihre Anhänger. Hallo Genosse Putin - läuft. Jetzt noch auf dem Balkan losschlagen oder?
Ich könnte ehrlich gesagt kotzen bei so viel Unvermögen in den westlichen Regierungen. Muss aber auch eingestehen, dass die Arglistigkeit für Menschen, die im Frieden aufgewachsen sind, nur schwer zu erkennen und zu verstehen ist. Die Zionisten sitzen in einem Wespennest. Chaim Weizmann hat es erkannt, als es bereits zu spät war.
Keinesfalls dürfen wir jetzt den Fehler begehen, Islam, Judentum und Christentum gegeneinander auszuspielen, denn das ist das Ziel der Hassprediger mit der Friedenstaube.
Deshalb bin ich mein Leben lang für Freiheit eingetreten, keine geographische, sondern in den Köpfen, ohne Religionen und sonstige ideologische Gefängnisse, weil es zu allen Zeiten die Aufrichtigen waren, die den Karren wieder aus dem Dreck ziehen mussten und sich mit den Chaoten herumplagten. Wer die Hemmschwelle überschreitet, wie im Artikel beschrieben, hat sein eigenes Leben verwirkt. Die Täter sind Handlanger. Man muss den Kopf der Hydra abschlagen! Und man muss den Nährboden (Armut, Unterdrückung, Ausgrenzung) beseitigen.
Für Deutschland und Frankreich wird es jetzt richtig eng, weil die Hilfskommunisten hier ihre Hochburgen haben und auf die gewaltsame Machtübernahme nach einem Bürgerkrieg und anschließender Befreiung durch die Russen hinarbeiten. Klingt unrealistisch? Abwarten. „Wir sehen uns wieder.“ stand auf einem Flugblatt, als sich die Rote Armee vor der Wehrmacht zurück zog. Der anschließende rote Terror ist unvergessen. Darauf bereiten sie ihre Kinder gerade wieder vor.

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