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Die aus dem Jemen stammende Sozialwissen-schaftlerin Elham Manea klärt über die Absichten radikalislamischer Ideologen auf
An Büchern zu den Themen Islam und radikaler Islam herrscht wahrlich kein Mangel. Was dabei auffällt: Autoren, die aus arabischen Kulturkreisen stammen, jetzt in westlichen Ländern leben und sich deren Lebensstil angeeignet haben, schreiben oft besonders islamkritisch. Sie wirken zugleich auch glaubwürdiger, weil ihre Kritik oft aus leidvoller persönlicher Erfahrung in der früheren Heimat kommt.
So auch in dem Buch „Der alltägliche Islamismus. Terror beginnt, wo wir ihn zulassen“. Die aus dem Jemen stammende Elham Manea arbeitet heute als Sozialwissenschaftlerin und daneben als Menschenrechtsaktivistin an der Universität Zürich.
Aufgewachsen in einem liberalen jemenitischen Diplomatenhaushalt geriet sie in ihrer Heimat immer stärker in eine radikalislamische Umgebung, aus der sie sich erst nach Jahren und bei zunehmender persönlicher Gefährdung losmachen konnte. Mehr und mehr kann sie nach eigenem Bekunden im radikalen Islam nichts anderes als eine aggressive Ideologie sehen: „Ideologie mit religiösem Inhalt verhält sich wie ein Virus. Sobald eine Person damit infiziert ist, verändert sie sich radikal.“
Das Buch ist denn auch ein flammendes Plädoyer, „die hart erkämpften liberalen, säkularen und universellen Normen und Werte“, die Würde und Rechte des Einzelnen zu schützen, hochzuhalten und zu verteidigen. Der Westen dürfe sich aus falsch verstandenem Schuldkomplex nicht zur Nachsicht gegenüber dem radikalen Islam verleiten lassen. Wiederholt schreibt sie, dieser sei keine Religion, sondern eine letztlich auf Eroberung der Weltherrschaft zielende Ideologie, etwa beim Islamischem Staat oder den Muslimbrüdern.
Auf die Weltherrschaft ausgerichtet
Die Autorin schreibt mit großem Temperament, durchweg in der Ich-Form und den Leser direkt ansprechend. „Haben Sie das bemerkt?“, „Haben Sie das schon gewusst?“ sind die Anreden, um eine innere Teilnahme zu erreichen, was nicht schwerfällt, da ihre politischen und sozialen Analysen zu Religion und Politik gut begründet sind. Verwirrend mag allenfalls sein, dass sich die Autorin wie selbstverständlich in der internationalen Gemeinschaft der einschlägigen Wissenschaft bewegt, die zu überschauen einem deutschen Leser nicht immer leichtfällt. Ihrem Fazit mag man kaum widersprechen: „Wir brauchen einen laizistischen Staat, der neutral ist gegenüber Angehörigen aller Religionen, Glaubensrichtungen und Weltanschauungen.“