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Amtswechsel in der Berliner Antikensammlung – Martin Maischberger wird neuer Sammlungsleiter
Wer der Berliner Antikensammlung vorsteht, hat ein hohes Maß an Verantwortung, denn die vom brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm 1671 angelegte Sammlung gilt als eine der bedeutendsten weltweit. Dabei hat sie noch nicht einmal ein eigenes Ausstellungshaus. Ihre antiken Skulpturen, Sarkophage, Vasen und Terrakotten aus der Mittelmeerregion stellt sie vornehmlich in den Häusern auf der Berliner Museumsinsel aus. In der James-Simon-Galerie sind aktuell noch bis zum 12. Oktober die im Schlamm eines toskanischen Thermalbads gefundenen „Bronzen von San Casciano“ zu sehen (die PAZ berichtete).
Diese von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) als „Sensationsfund“ bezeichneten antiken Bronzen hat noch der seit 2003 amtierende Direktor der Antikensammlung, Andreas Scholl, in die Wege geleitet. Ende des Jahres wird er in den Ruhestand treten. Ihm wird Anfang 2026 sein bisheriger Stellvertreter Martin Maischberger folgen.
Der aus München stammende Altertumsforscher und klassische Archäologe ist der Bruder der ARD-Talkmasterin Sandra Maischberger. Bereits seit 2007 ist er Vizedirektor der Antikensammlung und damit bestens vertraut mit allen Kernaufgaben eines Museums, von der wissenschaftlichen Sammlungsbearbeitung über die Einwerbung von Drittmitteln und die Ausstellungsrealisierungen bis zur Restaurierungs- und Umzugsbetreuung.
Maischberger möchte die Präsentation der Sammlung im Alten Museum, in Teilen des Neuen Museums und des Pergamonmuseums noch stärker als bislang an Diskurse der Gegenwart anbinden und thematisch weiten: „Die enzyklopädische Breite der Antikensammlung bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte auch für unsere Gegenwartsthemen, wie etwa in der jüngsten Ausstellung Göttinnen und Gattinnen – Frauen im antiken Mythos. Auch den Dialog zwischen antiker und zeitgenössischer Kunst möchte ich intensivieren“, sagte er. Neben den bestehenden Kontakten in die Herkunftsländer Italien, Griechenland und Türkei plant er, die internationale Zusammenarbeit mit anderen großen Häusern auszubauen. Provenienzforschung zur Sammlung sieht er als weiteres Schwerpunktthema.
Marion Ackermann, die seit Anfang Juni amtierende neue Präsidentin der SPK, versprach, dass Maischberger „einerseits die Sammlung ausgezeichnet kennt und betreut, andererseits neue Aspekte in der Präsentation einbringen wird, um neue Besuchergruppen anzusprechen“.