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Fühlen sich oft als Menschen zweiter Klasse: Arbeitsmigranten in Königsberg
Bild: J. TschernyschewFühlen sich oft als Menschen zweiter Klasse: Arbeitsmigranten in Königsberg

Königsberg

Furcht vor radikalen Moslems

Nach dem Terroranschlag in Moskau: Behörden sind wachsamer geworden

Bodo Bost
10.04.2024

Nach dem Anschlag auf die Crocus City Hall bei Moskau geht auch im Königsberger Gebiet die Angst vor radikalen Moslems um. Allerdings leben in der Exklave nur etwa 1000 Tadschiken.

Der 22. März war für die gesamte Russische Föderation ein Tag des Schreckens, als fast 150 Konzertbesucher von vier radikalen Moslems auf grausamste Art umgebracht wurden. Unter den Konzertbesuchern war auch die „Miss Kaliningrad-2024“. Der Vater der jungen Frau, Alexander Pawlow, hatte einer Ortszeitung seine Sorgen um seine Tochter mitgeteilt, die das Massaker unverletzt überlebte. Miss Kaliningrad berichtete nach ihrer Rückkehr nach Königsberg ausführlich über ihre Erlebnisse im Konzertsaal.

Der 24. März war auch in Königsberg ein Tag der Staatstrauer. Im gesamten Gebiet waren alle kulturellen und sportlichen Veranstaltungen abgesagt worden. Zum Gedenken an die tragisch ums Leben gekommenen Menschen legten die Einwohner Königsbergs den ganzen Tag über Blumen zum spontanen Mahnmal auf dem Platz des Sieges nieder.

Jugendliche erhielten seltsame SMS-Nachrichten
In den Tagen nach dem Massaker, als der IS sich bereits zum Terroranschlag bekannt hatte und die Hauptverdächtigen gefasst worden waren, tauchten in Königsberg verdächtige SMS-Meldungen bei Schulkindern auf mit folgendem Inhalt: „Hallo. Es gibt einen Job für dich. Du hast wahrscheinlich von dem Terroranschlag im Crocus-Konzertsaal gehört, ich weiß, dass du in Kaliningrad lebst, und ich kenne deine Adresse. Ich zahle dir 700.000 Rubel (gut 7000 Euro). Ich gebe dir die Koordinaten, wenn du zustimmst. Es wird eine Vorauszahlung von 50.000 Rubel (etwa 500 Euro) geben.“

Die Behörden des Königsberger Gebiets baten diejenigen, die solche Nachrichten erhalten haben, dies sofort den Strafverfolgungsbehörden zu melden. Ekaterina Misulina, Leiterin der „Liga für sicheres Internet“, empfahl Schulkindern, die Nummer, von der die Nachrichten kommen, sofort zu sperren. Sie wies darauf hin, dass alle diese Nummern in der Ukraine registriert seien. Dies deute darauf hin, dass Trittbettfahrer künstlich erzeugte Spuren in die Ukraine lenkten, da keine Beweise für eine direkte Verwicklung der Ukraine in den Terrorakt vorgelegt werden konnten.

Bei den Muslimen im Königsberger Gebiet wächst die Unzufriedenheit. Sie haben viele Gründe, unzufrieden zu sein. Es gibt für die Muslime im Gebiet, von denen es zwischen 50.000 bis 100.000 gibt, keine einzige Moschee, in der sie beten können. Eine im Südpark der Stadt 2010 begonnene Moschee wurde im September 2022 noch im Bau endgültig abgerissen, auch zwei von Konvertiten geplante Kulturzentren im Ort Jänischken [Saosjornoje] kamen nicht zustande, weil die Behörden einschritten. Diese sind in der Russischen Föderation gegenüber Konvertiten (Botschafter eines friedlichen Islam) besonders wachsam. Die einzige zugelassene religiöse Organisation der Königsberger Muslime „Nur“ organisierte im Februar dieses Jahres ein spirituell-pädagogisches Treffen unter dem Motto „Keiner ist vergessen, nichts ist vergessen“. Die Organisation ehrt das Andenken an den Sowjetsoldaten Turgun Achmedow, einen Helden der Sowjetunion.

Der Usbeke Turgun Achmedow überquerte 1944 als Angehöriger des 169. Garde-Schützenregiments die litauische Grenze und kam an den Fluss Memel, die letzte große Wassergrenze am Rande Ostpreußens. Achmedow schaltete während des Kampfes am Brückenkopf drei Maschinengewehrstellungen des Feindes aus und setzte einen deutschen Mörser außer Kraft. Das Andenken an Achmedow soll darüber hinwegtäuschen, dass sich heutzutage vor allem die Tadschiken, die im Königsberger Gebiet leben, als billige Arbeitskräfte sowie als Bürger zweiter Klasse und nicht mehr als Helden fühlen.

Die Veranstaltung im Februar war die erste interreligiöse Veranstaltung in Groß Holstein [Pregolskij] nahe Königsberg. Hier leben besonders viele Muslime. 2020 bekamen sie dort neben dem Kulturzentrum einen Betsaal zugewiesen, der jedoch für die islamischen Feste, wie das Fest des Fastenbrechens, zu klein ist. Dann kommt es vor, dass Tausende muslimischer Männer auf einem Platz in der Nähe in aller Öffentlichkeit beten.

Muslime in Königsberg sind unzufrieden
Das islamische Kulturzentrum ist zu einem Anziehungspunkt für den Mikrobezirk am Stadtrand von Königsberg geworden. Hier sollen sich Christen und Muslime versammeln und über „Fragen des Patriotismus, der geistigen und moralischen Erziehung, der interethnischen Harmonie und des Friedens zu diskutieren“, heißt es in einer Meldung des Stadtrats. Die Harmonie wird nur dadurch getrübt, dass sich in unmittelbarer Nähe des islamischen Kulturzentrums die größte Mülldeponie der Stadt Königsberg befindet.


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Kommentare

andrea sarkis am 10.04.24, 20:56 Uhr

Man hätte auch hinzufügen können, dass der Verein "Nur" eine Organisation der terroristischen Musmbruderschaft ist. Um das ganz in Relation zu setzen.

Kersti Wolnow am 10.04.24, 06:40 Uhr

Warum kommen mir die UdSSR und die USA so gleich vor? 1917 wurde die UdSSR gegründet und mit ihr der Kampf gegen die Familie (Scheidungsrecht, Abtreibung, Frauenarbeit), die Kirche, Völker (überall wurden zwecks Russifizierung Russen für die Verwaltung angesiedelt, Schaffung künstlicher Feiertage statt Brauchtum) das Eigentum. Was dort mit Blei und Blut auf einen Schlag umgekrempelt wurde, kam in den uSA auf Samtpfoten (der Kampf gegen Bauern und Mittelstand zur Zeit ist gleichzusetzen mit der Vernichtung des Eigentums in der UdSSR). In Rußland blieb die Völkermischung, Terror ist die Folge, wie man sieht. In Westeuropa herrscht nie dagewesene Kriminalität in Schulen und Straßen. Aber da diese Zustände seit 1945 in steter Planmäßigkeit herbeiorganisiert wird, ist das gewollt. Ein schönes Leben sieht anders aus. Zur Lösung hat Martin Sellner ein schönes Wort in Umlauf gebracht: Remigration.

Was wollenTadschiken in Kaliningrad? Was wollen Männer aus dem Busch und der Wüste in Westeuropa?

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