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„Verräter und Spion vor die Kanone stellen“: Hetzschmierereien mit Morddrohung gegen Schulleiter
Unbekannte haben die Fassade der säkularen Sprachschule Ibn Khaldun in Berlin-Neukölln mit einer Morddrohung und Hamas-Symbolik beschmiert. Auf Facebook-Darstellungen der Schule sind Mädchen ohne Kopftuch zu sehen, was den Zorn der Extremisten anheizen könnte. Hudhaifa Al-Mashhadani, Generalsekretär des Deutsch-Arabischen Rates und Leiter der Ibn-Khaldun-Schulen, erhielt zudem mehrere bedrohliche WhatsApp-Nachricht. Darin wurden arabischstämmige Bewohner Berlins mit einem Zitat aus dem Koran davor gewarnt, mit dem Schulleiter in Kontakt zu treten.
Die Nachricht, unterzeichnet von einem angeblichen „Obersten Rat für Dialog und Wandel“, enthielt schwere Vorwürfe gegen Al-Mashhadani: Er stifte deutsche Behörden an, gegen Palästinenser vorzugehen: „Wir behalten uns das Recht vor, alle rechtlichen und medialen Schritte zu unternehmen, um die Interessen der arabischen Gemeinde in Berlin zu schützen.“ An der Schule wurden Parolen wie „Wir müssen den Verräter und Spion vor die Kanone stellen“ und „Ruhm dem Widerstand“ angebracht. Der Verdacht, dass diese Aktionen aus dem Umfeld der Hamas in Szene gesetzt wurden, drängt sich auf.
Die Berliner Polizei hat bestätigt, dass mehrere Strafanzeigen wegen des Verdachts der Bedrohung und der Sachbeschädigung vorliegen. Die Schmierereien enthielten „verfassungsfeindliche Parolen“, und „eine Bedrohung“ sei festgestellt worden. Martin Hikel (SPD), Bezirksbürgermeister von Neukölln, und der Falko Liecke (CDU), Staatssekretär für Jugend in Berlin, haben ihre Solidarität mit der Schule bekundet und die Angriffe verurteilt. Nach dem Massaker vom 7. Oktober 2023 hatte Al-Mashhadani gemeinsam mit 13 weiteren Vertretern arabischer Gemeinden in Berlin die Gewalt der Hamas öffentlich verurteilt. Er warnte vor den Auswirkungen dieser Ideologie auf das Zusammenleben in Deutschland.
Ein „Oberster Rat für Dialog und Wandel“ ist den Behörden bisher nicht bekannt. Eine Homepage der Gruppierung im Internet gibt es nicht, was nicht weiter verwunderlich ist. Die Veranstalter der zahlreich pro-palästinensischen Hochschulbesetzungen und Aufmärsche sind es ebenfalls nicht. Auch die Integrationsbeauftragte des Bezirksamts Berlin-Neukölln, Güner Balci, hat zu der Gruppe keine Informationen vorliegen.
Ob aber tatsächlich die Mehrheit der arabischstämmigen Bürger solche Taten ablehnt, wie Al-Mashhadani behauptet, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Ibn-Khaldun-Sprachschulen gibt es in Berlin, Chemnitz und Köln. Nach eigenem Bekunden setzen sie sich für den interkulturellen Austausch ein.
Vor einigen Monaten wurde Hebräisch als Unterrichtsfach eingeführt, um den Dialog zwischen muslimischen und jüdischen Jugendlichen zu fördern. Der Schulleiter verspricht: „Wir lassen uns von Extremisten nicht einschüchtern. Unsere Schule bleibt ein Ort der Toleranz und des Austausches.“ Staatssekretär Liecke hat mit der Schule ein Gespräch über die Förderung von Projekten zur Bekämpfung von Extremismus und Antisemitismus in Berlin geführt.