15.12.2024

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Grüne Woche

„Je fester die Faust …“

Selbstbewusstes Vorpommern – Erstmals wurde die Region auf der Berliner Agrarmesse präsentiert

Thorsten Seegert
01.02.2024

Über drei Jahrzehnte hat es gedauert, bis sich die Pommern zusammenrauften, um ihre Region unter dem Motto „Moin Vorpommern“ in Berlin bei der „Grünen Woche“ vorzustellen. Dabei mangelte es bisher eigentlich nicht an Profil, wohl aber an Einigkeit und Selbstbewusstsein für diesen längst überfälligen Schritt.

Wie schwer er aber fiel, zeigte sich auch darin, dass man sich erst mal am vergangenen Sonnabend auf dem 1. Vorpommern-Tag bei der „Grünen Woche“ selbst erklärte: „Wo liegt Vorpommern?“ Die Jahrzehnte der Tilgung als Begriff in der DDR-Zeit vor 1989 und die Dominanz Mecklenburgs im gemeinsamen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern danach hatten eben doch Spuren hinterlassen.

Gemüsekiste und Schauküche
Unabhängig davon, zeigte sich schon beim Start mit dem „Vorpommern Talk“, dass es ein erstes „Wir“ gibt: Als hätten sie nie etwas anderes gemacht, übten die pommerschen Landräte Stefan Kerth (parteilos) und Michael Sack (CDU) den Schulterschluss, bewarben regionale Produkte der „Vorpommern Kiste“, bereiteten diese mit Matthias Schilling von der Insel Öhe in der Schauküche zu und brachten sie schließlich sogar noch persönlich „unter's Volk“.
Und: Am Ende rissen sie mit ihrem Schwung selbst den gebürtigen Pommern und Staatssekretär für Vorpommern, Heiko Miraß (SPD), mit! Ihre Fäuste hatten sie da bereits zum Abschlussfoto selbstbewusst nach oben gereckt.

Caspar David Friedrich und Folklore
Auch für die Gäste in der Halle 5.2 b dürfte dies an diesem Tag nicht die einzige Überraschung gewesen sein, denn eigentlich müssten die meisten die Region, die von der Halbinsel Darß über die Inseln Rügen, Hiddensee und Usedom bis an die Oder reicht, kennen – nur als Einheit sind sie eben bisher nie in Erscheinung getreten. Dabei hatte Vorpommern noch mehr als „guten Geschmack“ bewiesen: Denn mit den Jasmunder Plattdänzern und der Schalmeienkapelle Rossow sorgte man auch für den nötigen Schwung bei den Gästen.

Und wer bis dahin noch kein Aha-Erlebnis hatte? Nun spätestens als der 250. Geburtstag des pommerschen Malers Caspar David Friedrich angesprochen wurde, dürfte auch dem Letzten klar geworden sein, dass die Region in vielen Bereichen wie Kunst, Kultur, Technik, Landwirtschaft Tourismus und Natur entscheidend zur Vielfalt Deutschlands beigetragen hat und weiterhin beiträgt.

Der Impuls für das Programm des 1. Vorpommern-Tages, dessen Durchführung und Motto „Moin Vorpommern“ kam dabei von dem Regionalmarketing und -entwicklung Vorpommern e.V. – einem Verein, der erst 2022 gegründet wurde, um die Region gemeinsam nach vorn zu bringen. Seinen Sitz hat er nach dem Willen der Gründungsmitglieder – der beiden Landkreise Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald sowie der Hansestadt Greifswald, der Universität Greifswald, der Fachhochschule Stralsund und des Unternehmerverbandes Vorpommern – in Greifswald.

Bleibt zu hoffen, dass die Region nun endlich die nächsten gemeinsamen Schritte in Angriff nimmt und auch zur Betonung mal wieder öfter die Fäuste in die Höhe reißt, getreu dem alten pommerschen Wahlspruch: „Je fester die Faust, je näher an Pommern!“


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