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Weltweit 170 Ableger des „BDS“ wollen den jüdischen Staat zwingen, seine Palästina-Politik zu ändern
Die linksgrüne Israel-Boykott-Bewegung BDS gibt vor, sich für die Menschenrechte der Palästinenser einzusetzen. Doch ihr eigentliches antisemitisches Ziel ist die Vernichtung Israels. Darüber klärt ein neues lesenswertes Buch auf.
Das Kürzel BDS steht für „Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“. Diese Bewegung umfasst ein loses Netzwerk von über 170 Organisationen weltweit, das nach eigener Aussage Israel mit Boykottaufrufen zu einer anderen Politik gegenüber den Palästinensern zwingen will. Da sie sich nicht gegen eine bestimmte israelische Regierung richtet, sondern gegen Israel als Ganzes, bedroht sie die Existenz Israels – wie der Iran, der das Existenzrecht leugnet.
Dämonisierung des Gesamtstaates
Die Autoren Alex Feuerherdt und Florian Markl weisen mit ihrem Buch „Die Israel-Boykottbewegung. Alter Hass in neuem Gewand“ die Vernebelungstaktik des neuen linkextremen Antisemitismus im Detail nach und zeigen so, wie die Neue Linke altbekannte antisemitische Modelle aus unrühmlichen Zeiten wieder neu aufbackt und dafür noch öffentliche Gelder erhält.
Dies tut die BDS, indem sie Israel dämonisiert und an den Judenstaat völlig andere Maßstäbe ansetzt als an alle anderen Länder dieser Welt. „Damit erfüllt sie die Kriterien, die auch die ‚International Holocaust Remembrance Alliance', für israel-bezogenen Antisemitismus genannt hat“, so die Autoren. Zweifellos könne man über die Politik der israelischen Regierung streiten, schreiben die Autoren, eine Dämonisierung des gesamten Staates und moralische Maßstäbe, die an kein anderes Land angelegt würden, seien jedoch allen Definitionen zufolge antisemitisch und auch bei der BDS-Bewegung nachzuweisen. Um seine Ziele zu erreichen, gehe der BDS sogar Bündnisse mit Terrororganisationen wie Hamas oder dem Islamische Dschihad ein, deren Ziel explizit die Vernichtung Israels ist.
Öffentliche Finanzierung entzogen
Im Dezember 2020 bekam die Bewegung neue Aktualität: Unter dem Titel „Initiative Weltoffenheit“ protestierten Spitzenvertreter der deutschen Wissenschaft und Kultur gegen den Beschluss des Bundestages, BDS-Gruppen künftig die öffentliche Förderung zu entziehen. Spät, aber nicht zu spät hatte der Bundestag erkannt, dass man nicht rhetorisch auf der einen Seite das Existenzrecht Israels zum Wesensmerkmal deutscher Politik machen kann und auf der anderen Gruppen unterstützen darf, die öffentlich dieses Existenzrecht beenden wollen. Die „zivilgesellschaftliche“ BDS-Bewegung wurde von der Arabischen Liga gegründet.
Arabische Liga gegen Juden
Ein großer Teil des Buches ist den historischen Ursprüngen dieser klar antisemitischen Bewegung gewidmet. Dabei wird deutlich, dass BDS nur die jüngste Episode in einer langen Geschichte arabischer Boykottkampagnen gegen Juden und den Staat Israel ist, die noch auf die Zeit vor der Staatsgründung Israels zurückgeht. Nachdem es militärisch nicht gelang, Israel in die Knie zu zwingen, versuchte man es wirtschaftlich.
In Syriens Hauptstadt Damaskus war lange das Zentrale Boykottbüro der Arabischen Liga, das versuchte, wie heute die BDS, internationale Unternehmen durch Erpressungsversuche daran zu hindern, in Israel zu investieren. Die Delegierten arabischer Staaten und des Iran haben bei der UN-Weltkonferenz gegen Rassismus im Jahr 2001 im südafrikanischen Durban die BDS gegründet, dem es heute gelingt, immer weitere Kreise der linksgrünen deutschen Kultur vor seinen Karren zu spannen.
Linke lassen sich beeinflussen
Der Antisemitismus der BDS-Bewegung zeigt sich nicht nur in dem Versuch, die Existenz des jüdischen Staates zu beenden, sondern vor allem auch darin, Israel zum plumpen Sinnbild dessen zu stilisieren, was schlecht in der Welt ist. Dabei scheuen sich die BDS-Aktivisten nicht einmal davor zurück den Juden, wie im Mittelalter, die Schuld an allen Problemen der Welt zu geben. Feuerherdt und Markl gelingt es, den Antisemitismusvorwurf gegen die BDS-Bewegung fundiert und verständlich zu begründen. Auch wenn das Buch eine klare Position vertritt, trägt es somit zu einer Versachlichung der Debatte um die BDS-Bewegung bei.