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Wie die „Spitzen des Fortschritts“ zu Dinosauriern wurden, und wie alles noch ein bisschen bizarrer geht
Stellen Sie sich vor, Sie seien gerade erst Mitte 20 und hätten sich bislang wie die spitzeste Spitze des Fortschritts gefühlt, wie die personifizierte Zukunft selbst. Doch dann passiert plötzlich etwas Ungeheuerliches und Sie finden sich über Nacht in der Rolle des politischen Dinosauriers wieder. Brutal weggepustet vom Meteoriten-Einschlag der Geschichte, völlig aus der Zeit gefallen, ganz und gar von gestern.
Wenn Sie sich dieses Drama vorstellen können, dann ahnen Sie, wie sich Luisa Neubauer gerade fühlt. Auf einer Diskussionsveranstaltung zum Thema „Feministische Außenpolitik“ machte das deutsche Gesicht von „Fridays for Future“ ihrem gemarterten Herzen Luft. „Diffus und beklemmend“ empfinde sie die Gefühlslage in Deutschland. Es ist wohl eher ihre eigene Gefühlslage. „Diffus“, weil sie mit den historischen Umwälzungen seit Ausbruch des Ukrainekrieges einfach nichts anfangen kann. Mit aller Gewalt versucht sie stattdessen, die neue Zeit durchs alte Sieb ihrer alten ideologischen Dogmen zu quetschen. Dabei herausgekommen ist ein Phrasenbrei, der an Erbrochenes erinnert. Das kann einen schon „beklemmen“.
Tapfere Männer, die an der Front für den Sieg und die Freiheit ihres Landes kämpfen. Frauen und Kinder, die derweil in Sicherheit gebracht werden? Solche Bilder haben in Neubauers Welt keinen Andockpunkt. „Wir erleben einen militaristischen und patriarchalen Rückschritt in eine Zeit, von der man glaubte, sie überwunden zu haben“, so die zutiefst Irritierte. Ihr sekundiert die Feministin Kristina Lunz, die gerade erst ein Buch über „Feministische Außenpolitik“ veröffentlicht hat, am 24. Februar, Punktlandung!
Für Lunz steht fest: „Wir brauchen eine Abkehr vom Fokus auf militärische Sicherheit hin zu menschlicher Sicherheit.“ Und Neubauer ergänzt: „Frieden im 21. Jahrhundert heißt, Klimagerechtigkeit einzufordern.“
Zusammengefasst: Wir müssen die Waffen niederlegen und Windräder aufstellen. Dann passiert auch kein Krieg mehr. Etwas anderes zu denken, ist „militaristisch und patriarchal“. Lunz räumt ein: „Das sind Utopien, aber die sind energie- und sinngebend.“ Und das sei „eine gute Sache“. So gondeln sie in ihrer energiegeladenen und sinngebenden Zeitkapsel durch eine Welt, die sie nicht mehr verstehen. Eigentlich müsste man sie beneiden.
In jener Kapsel sind sie nicht allein. Da stecken noch andere Leute drin, die es in ihrer Wirklichkeitsverdrängung durchaus noch einen Zacken schärfer treiben können, wie uns die (in den USA lebende) pakistanische Autorin Rafia Zakaria vorführt. Im Interview mit der „Welt“ reichert sie unser Wissen noch um den Aspekt Rassismus an, der natürlich weiß sei und mit dem sich sogar weiße Feministinnen angesteckt hätten. Sie bestand darauf, dass im Abdruck des Gesprächs „weiß“ klein und kursiv und „schwarz“ durchweg groß und normal gedruckt wird, „um die soziale Dimension der Begriffe hervorzuheben“, wie uns im Abspann erklärt wird.
Zusammengefasst lautet ihre These: Der Westen ist an allem schuld und die „Schwarzen“, womit sie auch die Orientalen meint, sind die Opfer. Wie originell. Die Frage, ob sie sich in den USA als Frau freier fühle als in Pakistan, findet Zakaria „unfair“. Schließlich sei Pakistan jahrelang von den Briten besetzt gewesen, und die hätten auch die Grenzen des Landes gezogen.
Ganz schlimm sind die Polen!
Aha. Die Unterdrückung der Frau kam also erst mit den Briten ins Land. Und eine ganz wesentliche Ursache für die Unfreiheit ist es, dass eine fremde Macht die Staatsgrenzen fixiert hat. Demzufolge müssten die Frauenrechte in Deutschland in etwa dem Stand des talibanischen Afghanistan entsprechen. Denn alle im 20. Jahrhundert gezogenen Außengrenzen unseres Landes wurden bekanntlich von fremden Siegermächten diktiert: Oder-Neiße, Eupen-Malmedy, Elsass-Lothringen ebenso wie die Grenze quer durch das alte Herzogtum Schleswig.
Überhaupt, „Frauenrechte“ – was ist das eigentlich? Da hat die antirassistische Feministin Zakaria eine ganz eigene Lesart: „Wenn man ständig über Zwangsehen und Genitalverstümmelung spricht, ist das eine Priorisierung des Westens.“ Die Frauen im muslimischen Raum finden das also alles gar nicht so schlimm. Oder regen sich bloß künstlich darüber auf, die blöden Weiber.
Besonders unappetitlich findet die junge Pakistanerin, die Pakistan ganz toll findet und deshalb lieber in den USA lebt, die Polen. Ja, die Polen! Die hätten Millionen für eine Mauer ausgegeben, um Flüchtlinge aus Afghanistan und Syrien abzuwehren, aber jetzt öffnen sie alle Türen für die flüchtenden Ukrainer. Warum? Natürlich, weiß Zakaria, weil die Ukrainer „weiß“ seien. Die orientalischen Länder wären nie so rassistisch, liest man zwischen den Zeilen. Ja, wir erinnern uns, wie die reichen arabischen Ölfürstentümer seit 2015 ihre Türen weit öffneten für die Flüchtlinge aus Syrien und dann Afghanistan. Wie jetzt? Sie erinnern sich nicht daran?
Sie brauchen nicht in Ihrem Tagebuch zu stöbern, um Ihre Erinnerungslücken aufzufüllen. Sie werden dort nichts finden. In Wahrheit haben die steinreichen muslimischen Öl-Länder am Golf die Türen fest verschlossen gehalten für ihre muslimischen Brüder aus Syrien oder Afghanistan. Viel lieber importieren sie pakistanische Billigarbeiter, die auf den Prunkbaustellen der Emire für einen Hungerlohn schuften und sterben dürfen, ehe man sie Mann für Mann wieder in ihre Heimat zurückschickt, sobald sie nicht mehr gebraucht werden. Aber vermutlich mache ich mich hier nur wieder der „westlichen Priorisierung“ schuldig, wenn ich das so sehe.
So krallen sich die einen, wie Neubauer und Lunz, verbissen in die Klischees ihres abgewrackten Zeitgeistes, während andere wie Zakaria die ideologischen Irrläufe der alten Zeit sogar noch einmal ins völlig Bizarre steigern – wie in einem letzten, hysterischen Aufbäumen. Es geht aber noch ein bisschen besser, also schlechter, indem man den pathetischen Dünnsinn der jüngsten Vergangenheit mit einem Ungeist vermählt, der sogar noch älter ist und längst überwunden geglaubt war.
Laut „Tagesspiegel“ hat der Waffenhersteller Heckler & Koch Mitarbeiter mit russischen Wurzeln aus der Abteilung „Beschuss“ abgezogen, wo die Waffen geprüft werden. Die Betroffenen seien Deutsche, einige hätten sogar bei der Bundeswehr gedient. Aber sie hätten einen familiären Hintergrund, der „auf Russland oder andere Nachfolgestaaten der Sowjetunion hinweist“, wie wir erfahren. Die Maßnahme erfolge mit dem „Ziel, unsere Mitarbeiter und ihre Familienangehörigen zu schützen“, so die Firma. Schützen? Wovor?
Egal, denn: „Den Vorwurf der Diskriminierung weisen wir auf das Schärfste von uns“, insistiert Heckler & Koch. Ja sicher, weltoffen und bunt und so. Die Gewerkschaft findet die Maßnahme übrigens „nicht verhältnismäßig“. Das ist alles? Wie niedlich. Wir hätten da Ausdrücke parat, die in einer Zeitung wie dieser aus hygienischen Gründen nicht gedruckt werden.
Chris Benthe am 28.03.22, 12:59 Uhr
Das tut gut, in diesen ver-rückten Zeiten. Genussnahrung für das Gemüt. Danke für diesen exzellenten Beitrag.
sitra achra am 26.03.22, 12:32 Uhr
Wieder mal ein Florett feinster Güte, Herr Heckel!
Die Dummheit der Woken spottet jeder Beschreibung.
Wenn sie eine Krankheit wäre, müsste ein immerwährender Lockdown erfolgen. Sie ist leider massenhaft verbreitet.
Mir hat ihr Artikel Lachtränen aus den Augen gepresst.
Siegfried Hermann am 26.03.22, 10:01 Uhr
Herrlich! Herr Heckel.
Dummerweise keine Satire!
Und in Katar sterben vorwiegend Hilfsarbeiter aus Nepal und die sind Hindu oder Budha oderso, aber keinesfalls Moslems. Die Pakistani sind zwar Moslems, aber eben solche, die ausgebeutet werden dürfen...
Zu den hyperventilierenden Weibern hätte unser Gas-Gerd gesagt: gegendertes lesbische Gedöns.