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Ohne nötige Reformen werden viele Menschen in bitterer Altersarmut enden
Viele Beschäftigte in Deutschland fragen sich immer öfter, ob ihr Einkommen hoch genug ist, um im Alter eine halbwegs ausreichende Rente zu erhalten. Neue Zahlen der Bundesregierung geben nun Aufschluss darüber, wie viel man im deutschen Vergleich verdient. Und das Bild, das sich daraus ergibt, ist durchaus alarmierend. Rund 4,6 Millionen Menschen, also jede fünfte Vollzeitkraft, verdienen weniger als 2750 Euro brutto im Monat. 40 Prozent der Vollzeitbeschäftigten – das entspricht etwa 9,2 Millionen Personen – liegen unter 3300 Euro Monatsbrutto. Das sind angesichts hoher Miet- und Energiekosten wahrlich keine üppigen Gehälter.
Niedrige Einkommen heute bedeuten geringe Renten in der Zukunft. Genau diejenigen, die wenig verdienen, werden somit die Armutsrentner von morgen sein. Den Berechnungen zufolge ist aber ein Bruttogehalt von mindestens 3300 Euro im Monat — das entspricht rund 20 Euro Stundenlohn – notwendig, um im Alter überhaupt eine gesetzliche Rente oberhalb der Armutsgefährdungsschwelle annähernd zu erreichen.
Armut trotz Arbeit
Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 1378 Euro netto im Monat zur Verfügung hat – rund 15,5 Prozent der Bevölkerung, bei den Ruheständlern sogar 19 Prozent. Die neuen Zahlen lassen erahnen, was das für die Zukunft bedeutet. Löhne unter 3500 Euro sind faktisch eine Garantie für Renten auf Armutsniveau. Tatsächlich bezieht schon heute mehr als ein Viertel der langjährig Versicherten – also mit mindestens 45 Beitragsjahren – weniger als 1300 Euro Rente im Monat. Allerdings ist die gesetzliche Rente oft nicht die einzige Einkommensquelle im Alter, so deckt sie im Schnitt nur rund 53 Prozent des Einkommens der über-65-Jährigen. Den Rest müssen Betriebsrenten, private Vorsorge, Weiterarbeit oder staatliche Unterstützungen ausgleichen.
Die neuen Zahlen der Regierung zeigen zudem deutliche regionale Lohnunterschiede. In den meisten Bundesländern verdienen etwa 60 Prozent der Vollzeitbeschäftigten weniger als 3500 Euro im Monat. Fast jeder Dritte kommt dort nicht einmal auf 2750 Euro brutto. In Westdeutschland sind die Löhne höher: In Baden-Württemberg etwa liegt der Anteil an Beschäftigten mit unter 3500 Euro bei nur 33 Prozent. Ein Länder-Gefälle gibt es ebenfalls: In Hamburg liegt der Anteil der Vollzeitbeschäftigten unter 2750 Euro bei nur 15 Prozent, während er in Mecklenburg-Vorpommern bei 36 Prozent liegt – bundesweiter Höchstwert.
Auch der Einkommensvergleich über alle Gehaltsklassen hinweg verdeutlicht die Spreizung: Zu den obersten 20 Prozent der Gehälter zählt bereits, wer rund 77.000 Euro brutto im Jahr verdient, während die unteren zehn Prozent mit 32.500 Euro Jahresbrutto oder weniger auskommen müssen. Ein Jahresgehalt von 42.000 Euro reicht aktuell nur für einen Platz im unteren Drittel der Gehaltsskala – etwa 30 Prozent der Vollzeitbeschäftigten verdienen gleich viel oder weniger. Wer 66.000 Euro brutto im Jahr verdient, gehört dagegen schon zu den Top-30 Prozent der Beschäftigten. Ein Prozent der Vollzeitkräfte erzielt sogar über 213.000 Euro im Jahr. Diese Kluft bei den Einkommen spiegelt sich langfristig auch in der Rentenhöhe wider – geringe Verdienste bedeuten weniger Rentenpunkte, während Top-Verdiener deutlich höhere Alterseinkünfte erzielen, auch wenn die gesetzliche Rente gedeckelt ist.
Angesichts dieser Befunde stellt sich die Frage, was getan werden muss, damit ein Durchschnittsverdienst wieder für eine auskömmliche Rente reicht. Eine ernsthafte Lohnoffensive gilt dabei als zentrales Element. Mit anderen Worten: Die Löhne – insbesondere im unteren und mittleren Segment – müssen deutlich steigen. Dazu gehört auch ein höherer Mindestlohn. Die Bundesregierung hat zwar eine Erhöhung auf 14,60 Euro bis 2027 beschlossen, doch Kritiker halten das für unzureichend, um das Lohnniveau insgesamt anzuheben. Auf der anderen Seite argumentieren die Arbeitgeber zu Recht, dass die Lohnkosten in Deutschland dadurch noch weiter steigen würden. Deutschland gilt derzeit nicht gerade als wirtschaftsfreundliches Land.
Finanzieller Teufelskreislauf
Höhere Löhne allein werden das strukturelle Problem der Alterssicherung ohnehin nicht lösen. Die Regierung hat deshalb versprochen, das Rentenniveau bis 2031 nicht unter 48 Prozent fallen zu lassen. Dieses Ziel soll mit steigenden Steuerzuschüssen aus dem Bundeshaushalt und bei Bedarf höheren Rentenbeiträgen erreicht werden. Darüber hinaus berät eine Rentenkommission über langfristige Reformen. Dabei stehen durchaus unbequeme Optionen im Raum – etwa ein höheres Rentenalter oder ein größerer Bundeszuschuss –, die entweder die jüngere Generation oder den Staatshaushalt noch stärker belasten würden.
Auch alternative Ansätze werden diskutiert. So wurde nun ein „Boomer-Soli“ vorgeschlagen: Besserverdienende Rentner sollen einen Teil ihrer Einkünfte abgeben, um ärmere Senioren zu unterstützen. Dieser Vorschlag stößt parteiübergreifend auf extreme Skepsis. Arbeitgeberverbände ebenso wie Gewerkschaften lehnen ihn strikt ab. Der Deutsche Gewerkschaftsbund plädiert stattdessen dafür, die Rentenkasse durch höhere Steuern auf sehr hohe Einkommen und Vermögen zu stützen, um Beitragszahler zu entlasten. Zusammenfassend wird klar: Ohne Änderungen werden viele Durchschnittsverdiener von heute im Alter nur eine knappe Rente erhalten.
Dr. Dr. Hans-Joachim Kucharski am 04.08.25, 07:37 Uhr
Wie man mehrfach gelesen hat, haben „Experten“ vorgeschlagen, daß gut verdienende Rentner einen Boomer-Soli zahlen sollen. Dazu ist einiges zu anzumerken:
Der Begriff ‚Experte’ wird häufig genutzt, um akademische Grade zu vermeiden. Aber was ist ein „Experte“? Experte ist doch jeder, der einen redlichen Beruf ausübt: Ein Metzger ist Experte für Schlachtung und Fleischverarbeitung. Und was ist ein „gut verdienender Rentner“? Deren höhere Rente ist doch schließlich nur Folge höherer Einzahlungen im Berufsleben. Darüber hinaus stößt der Boomer-Soli nicht nur bei einigen auf Skepsis. Die Absicht der Einführung bringt zwei gravierende Nachteile mit sich:
Es ist nicht auszuschließen, daß Betriebsrenten künftig gekürzt werden, denn warum sollten Zahlungen in voller Höhe erfolgen, wenn sie nicht dem zugedachtem Betriebsrentner zugute kommen? Viel gravierender wirkt sich aber folgender Aspekt aus: Wenn gut verdienende Rentner einen Teil ihrer Rente abgeben müssen, lohnt es sich für sie, ihre Arbeit auf das zu beschränken, was sie für ihr Leben wirklich brauchen. Die Quintessenz daraus ist, daß sie nur noch wenige Arbeitsplätze neu schaffen und weniger Steuern, auch in das Sozialsystem, zahlen, und damit Rentenzahlungen für niedrige Renten weiter verringern. Kann das wirklich gewollt sein?
Gregor Scharf am 01.08.25, 04:25 Uhr
Als gegen Ende der Neunziger zunehmend Werbung für die Rente in den Medien lief und Bekannte sowie Kollegen darauf reagierten und nervös wurden, vertrat ich die klare Meinung, kümmert Euch um das Leben, geht Risiken ein, geniesst die Zeit, nehmt Euch Freiheiten heraus, macht Dinge, die sich andere nicht trauen und vergesst die Rente und die ganze Angstmacherei, weil die Wahrscheinlichkeit, diese überhaupt zu erreichen gar nicht gegeben ist. Alles kann passieren. Eines meiner Hauptargumente nach Erfahrungen mit zwei Systemen war vor allem, dass sie überhaupt nicht die Absicht haben, so vielen Millionen Babyboomern überhaupt jemals eine auskömmliche Rente zu zahlen. Eher führen sie Kriege oder legen uns auf andere Weise um, weil die Geschichte der Menschheit es zeigt. Auf jeden Fall jedoch kann man den Mächtigen nicht eine Sekunde über den Weg trauen, wenn es um das eigene Leben und Überleben geht, weil der Mensch in keinem der Gesellschaftssysteme im Vordergrund steht, sondern der totale Materialismus. Das Gezerre ums Geld in den Familien bis in höchste staatliche Gremien ist der tägliche Begleiter. Wahnsinn von der Wiege bis zur Bahre und der Teil nutzloser Politiker und sonstiger Faulpelze, die Geschäftigkeit vortäuschen und Schwerstarbeit leisten, wenn sie ein Blatt Papier über den Kopierer schieben, wird täglich größer, weil jeder seine Angehörigen und Bekannten gut versorgt wissen will und seine Position nutzt, um diesen einen Posten zu vermitteln.
Dabei ist alles ganz einfach, wenn man umsetzt, was die Basis ist für eine funktionierende Wirtschaft, in der die Wertschöpfungskette nicht durch hirnrissige Gesetzgebunen blockiert sowie durch das Ausleben von Hirngespinsten vorsätzlich drangsaliert wird. Bedauerlicherweise ist genau das der Plan und die sitzen mittlerweile so fest im Sattel, dass daraus kein Geheimnis mehr gemacht wird. 2030 ist das große Ziel der kollektiven Verarmung. Allein die Bezeichnung Kollektiv läßt einen erschaudern, steht es doch für die Ignoranz der Vernunft.