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Bunte Folkloretage und die diesjährigen Stadttage brachten Gemeinschaft, Kreativität und Weltoffenheit zum Ausdruck
Der Juli stand in Allenstein ganz im Zeichen von Musik, Tanz und kultureller Vielfalt. Gleich zwei große Veranstaltungen lockten Einheimische und Gäste in die Altstadt und das Amphitheater: die 26. Internationalen Folkloretage sowie die stimmungsvollen Stadttage. Beide Feste verwandelten Allenstein für eine Zeit lang in einen farbenfrohen Ort der Begegnung.
Die bereits zur Tradition gewordenen Internationalen Folkloretage begannen am 15. Juli mit einem festlichen Umzug in Begleitung des Stadtpräsidenten, der vom Hohen Tor durch die Altstadt bis zum Amphitheater führte. Tanzende Menschen in traditionellen Trachten, rhythmische Musik aus aller Welt und eine fröhliche Atmosphäre prägten das Stadtbild.
Am Abend wurde das Festival mit einem großen Eröffnungskonzert eröffnet, bei dem Gruppen aus neun Ländern die Bühne betraten und mit ihren Choreografien begeisterten. Es traten Ensembles aus Guinea, Indonesien, Kolumbien, Serbien, der Türkei, den USA, Ungarn und Polen auf – jede Gruppe brachte ein Stück ihrer Heimat mit, sei es in Form von Tanz, Gesang oder kostümierter Erzählkunst. Jede Aufführung war nicht nur ein künstlerischer Auftritt, sondern auch eine Begegnung mit einer anderen, weniger bekannten Kultur.
In den folgenden Tagen wurde das Amphitheater zur Hauptbühne dieses internationalen Austauschs. Besonders beeindruckend waren die abendlichen Auftritte, bei denen sich trotz nicht immer heiteren Wetters Tanzgruppen aus verschiedenen Kontinenten abwechselten und dem Publikum ein wahres Spektakel boten. Neben den internationalen Gästen präsentierten auch polnische Gruppen wie das Tanzensemble „Wronki“ oder der Gesangs- und Tanzverein „Warmia“ aus Allenstein ihr Können.
Abseits der Bühne besuchten einige Gruppen soziale Einrichtungen wie das Kinderkrankenhaus. Das Festival endete am 19. Juli mit einem stimmungsvollen Abschlusskonzert, bei dem noch einmal alle Gruppen auftraten und die Stadt mit einem letzten Feuerwerk aus Musik und Farben verabschiedeten.
Gegen Ende des Monats lud Allenstein erneut zum Feiern ein – diesmal anlässlich der offiziellen Stadttage. Die Altstadt erblühte erneut im Festgewand, diesmal mit dem Jakobsmarkt, auf dem Kunsthandwerk, regionale Spezialitäten und kreative Mitmachaktionen die Besucher erfreuten. Die Stadt organisierte Konzerte, Autorentreffen, Werkstätten sowie Spiele für ganze Familien, Theateraufführungen und Stadtführungen, welche die Geschichte Allensteins lebendig werden ließen.
Besonders beliebt war die erstmals durchgeführte Silent Disco im Sitzungssaal des Rathauses, das sich als ein ungewöhnlicher, aber sehr gut angenommener Ort zeigte, an dem die Teilnehmer per Kopfhörer in drei verschiedene Musikrichtungen eintauchen konnten. Das Konzept stieß auf so positive Resonanz, dass eine Wiederholung im kommenden Jahr bereits im Gespräch ist.
Musikalisch boten die Stadttage ein vielfältiges Programm. Große Stars wie Agnieszka Chylińska sorgten mit energiegeladenen Konzerten für ausgelassene Stimmung, während lokale Gruppen wie How We Met oder Ranko Ukulele das Publikum mit ihren kreativen Tönen überzeugten. Der bekannte Künstler Stanisław Soyka begeisterte am Abschlusstag mit einer gefühlvollen Performance, die das Publikum zum Mitsingen brachte und den Juli auf emotional bewegende Weise ausklingen ließ.
Die Altstadt war in diesen Tagen nicht nur Kulisse, sondern lebendiger Mittelpunkt des kulturellen Miteinanders. Die Mischung aus traditionellen Elementen, internationalen Gästen und modernen Veranstaltungsformaten wie der Silent Disco bewies, wie vielfältig und offen die Stadt ist. Allenstein zeigte wiederum, dass kulturelle Feste weit mehr als pure Unterhaltung sind, denn solche Veranstaltungen bringen Gemeinschaft, Kreativität und Weltoffenheit zum Ausdruck.