Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Der Terroranschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen und rund 200 Opfer zum Teil schwer verletzt wurden, berührt gleich mehrere drängende Aspekte.
Ein erster sind die wieder einmal erschreckenden Reaktionen in führenden Teilen der deutschen Politik und der Leitmedien. Abermals zeigt sich das „eisige Herz der Respektkultur“, wie es Holger Fuß vor Monaten in dieser Zeitung formulierte. Wie immer, wenn ein zugewanderter männlicher Täter ein schweres Gewaltverbrechen begeht – die Zahl der Taten lässt sich kaum noch überblicken – sind all jene, die bei weit banaleren Delikten laut vernehmbar „die Höchststrafe“ fordern (wie etwa nach dem „Ausländer-raus!“-Gegröle einiger junger Erwachsener im Frühjahr auf Sylt), hingegen bei Morden, Gruppenvergewaltigungen, Terroranschlägen oder Bandenkriminalität durch Zuwanderer auffallend einsilbig oder gar völlig verstummt.
Kaltes Herz und Nebelkerzen
Eine neue Qualität in Sachen „kaltes Herz“ zeigten Innenministerin Faeser sowie die „taz“, als sie nach ersten Kenntnissen über den Attentäter Taleb A. davon sprachen, dass viele Umstände des Verbrechens auf einen „radikal-islamfeindlichen Hintergrund“ hindeuten würden. Man konnte die Erleichterung darüber, dass der Tod und die schweren Verletzungen von Menschen, die nichts anderes wollten, als sich friedlich auf das Weihnachtsfest einzustimmen, das eigene Weltbild nicht erschüttern konnte, geradezu heraushören beziehungsweise -lesen. Auch dass der Attentäter zuvor irgendwann im Netz die AfD gelobt haben soll, passte zur Sicht all jener, die schon lange die Augen vor der Wirklichkeit in unserem Lande verschließen.
Doch abgesehen von der Frage, warum ein angeblicher Islam-Hasser in einen Weihnachtsmarkt – und damit in eines der letzten populären Symbole christlicher Lebensart, wie es Ulf Poschardt in der „Welt“ richtig formulierte – gefahren ist und nicht etwa in eine Moschee oder ein muslimisches Gemeindezentrum, dürfte es den einheimischen Deutschen völlig egal sein, mit welchen Motiven ein Mensch aus Saudi-Arabien, der mehrfach vorbestraft ist und längst hätte abgeschoben werden müssen, in dem Land, das ihn aufgenommen hat, einen Terroranschlag ausführt.
Fakt ist, wie es Kollege Philippe Debionne im „Nordkurier“ schrieb: „Taleb A. hat einen Krieg aus seinem Land in unser Land gebracht. Einen Krieg, der nicht unser Krieg ist.“ Und das ist der entscheidende Punkt des Dramas nicht nur von Magdeburg, sondern auch von Berlin, Brokstedt, Frankfurt/Main, Mannheim, Würzburg und überall sonst, wo in den letzten Jahren Menschen mit Migrationshintergrund schwere Verbrechen begangen haben.
Ablenkung von der eigentlichen Frage
Womit wir bei einem weiteren grundsätzlichen Aspekt des jüngsten Terroranschlags sind – der Frage, wie solch eine Tat überhaupt möglich ist. Schnell versuchten Teile von Politik und Medien, den Fokus der Ursachensuche auf etwaige Mängel im Sicherheitskonzept des Magdeburger Weihnachtsmarkts zu lenken. Wie es denn heutzutage, nach dem Anschlag vom Berliner Breitscheidplatz 2016, überhaupt noch sein könne, dass ein Mensch mit einem Auto in einen Weihnachtsmarkt rauscht, fragten nicht wenige selbsternannte „Experten“. Schnell macht in diesen Tagen auch das Wort vom „Polizeiversagen“ die Runde.
Doch ganz abgesehen davon, dass sich bei über 2000 Weihnachtsmärkten in Deutschland wahrscheinlich kein einziger Ort vollständig schützen lässt – etwa, weil Zufahrten für Versorgungs- und Rettungsfahrzeuge eben nicht mit schweren Betonklötzen zugestellt werden können –, und abgesehen davon, dass selbst ein perfektes Sicherheitskonzept keinen hundertprozentigen Schutz vor einem Terroranschlag bietet, weil Terroristen in einem solchen Fall ihren Anschlag einfach in den Schlangen vor den Eingängen verüben könnten, lenkt auch diese Frage vom eigentlichen Problem ab.
Und dieses Problem ist, dass die Menschen in diesem Land noch vor wenigen Jahren ohne Angst vor einem Terroranschlag auf Weihnachtsmärkte und sonstige Volksfeste gehen konnten. Es war die Zeit, bevor verantwortungslose Politiker eine nahezu ungesteuerte Zuwanderung von Menschen in unser Land ermöglichten, die unsere Kultur zutiefst verachten – und sich einredeten, dass all dies ohne schwere Folgen für die Gesellschaft bliebe. Dass heutzutage in erster Linie über Sicherheitskonzepte diskutiert wird anstatt darüber, was heute anders ist als noch vor wenigen Jahren, zeigt, dass unsere Gesellschaft sich längst an Umstände gewöhnt hat, die alles andere als gewöhnlich sind.
Terror ist kein Naturereignis
Womit wir beim Aspekt der Konsequenzen sind beziehungsweise bei der Frage, ob die Bürger dieses Landes die gegenwärtige Lage wirklich ertragen müssen. Die klare Antwort darauf lautet: Nein, das müssen sie nicht. Auch wenn der „Freitag“ in Reaktion auf den Magdeburger Anschlag lapidar resümierte, dass Weihnachtsmärkte nun mal „Orte der Verwundbarkeit und Versuchung“ blieben und somit zu jenen Plätzen gehören, die einfach nicht mehr sicher sind, dürfen sich die Deutschen daran erinnern, dass Weihnachtsmärkte noch vor nicht all zu langer Zeit keine Orte der Verwundbarkeit und der Versuchung zu Terroranschlägen waren.
Attentate wie das von Magdeburg sind keine Naturereignisse, die über die Menschen dieses Landes einfach so kommen wie ein Unwetter. Sie sind vielmehr die Folge konkreter Politik – damit sind sie auch durch konkrete Politik zu beheben. Und wenn diejenigen, die derzeit Verantwortung für unser Land tragen, ihrer Verantwortung nicht nachkommen und die Fehler korrigieren wollen und stattdessen weiter Ausflüchte suchen, dann brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn die Bürger andere politische Kräfte damit beauftragen, die Lösung ihrer Probleme anzupacken.