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In 20 Kilometer Entfernung von der Pregelmetropole und in Flughafennähe entsteht ein modernes Pharmaunternehmen
Die Versorgungssicherheit mit lebenswichtigen Arzneimitteln ist ein dringendes und angesichts der Medikamentenverknappung aufgrund von Sanktionen besorgniserregendes Thema für viele der Bewohner des Königsberger Gebiets. Bisher gab es in der Region nur ein Werk, das Arzneimittel herstellt – die Pharmafirma „Infamed-K“. Dort wird hauptsächlich das antiseptische Präparat „Miramistin“ hergestellt.
Nun hat sich die Situation geändert, da der größte russische Produzent von Arzneimitteln in Tablettenform im Königsberger Gebiet tätig wird. Mit dem Bau des „OTCPharm Pro“-Werks im Industriepark Powunden [Chrabrowo] wurde bereits 2021 begonnen. Damals unterzeichneten die Entwicklungsgesellschaft der Region und die Aktiengesellschaft „OTCPharm Pro“ einen Pachtvertrag über das Gebiet des Industrieparks. Es handelt sich um ein Gelände für große Industrieunternehmen im 20 Kilometer von Königsberg entfernt liegenden Powunden in der Nähe des Flughafens. Es wurde bereits die nötige Infrastruktur für Investoren im Bereich Maschinenbau, verschiedene Innovationen und Biopharmazie geschaffen. In diesem Frühjahr wurden Produktions-, Lager- und Technikbereiche sowie ein chemisch-analytisches und mikrobiologisches Labor offiziell in Betrieb genommen. Präsident Wladimir Putin nahm per Videoschaltung an der Eröffnung der Anlage teil.
Noch dieses Jahr will „OTCPharm Pro“ mehr als 50 Millionen Packungen Arzneimittel herstellen, darunter auch solche, die auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel stehen. Der Mutterkonzern „OTCPharm“ mit Hauptsitz in Moskau ist seit vielen Jahren auf die Herstellung von antiseptischen, antiviralen, entzündungshemmenden, schmerzlindernden und antimykotischen Arzneimitteln spezialisiert. Wenn der Betrieb in Powunden seine volle Kapazität erreicht hat, wird er in der Lage sein, bis zu 320 Millionen Arzneimittelpackungen pro Jahr herzustellen.
Die Gesamtinvestition in das Werk beläuft sich auf umgerechnet rund 58 Millionen Euro. Mehr als 300 Menschen arbeiten bereits in dem Pharmaunternehmen im Industriepark Powunden. Insgesamt sollen hier mehr als 500 Arbeitsplätze geschaffen werden.