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Corona-Maßnahmen

„Wir impfen euch alle“

Wie Linksextremisten versuchen, die Corona-Proteste zu infiltrieren

Norman Hanert
14.01.2022

In der Innenstadt Magdeburgs haben sich in den Abendstunden des 3. Januar nach Schätzungen der Polizei erneut etwa 2500 Menschen an einer Demonstration gegen die Corona-Politik beteiligt.

Wie aus einem Beitrag auf der Internetplattform „Indymedia“ hervorgeht, sollen auch „dutzende AntifaschistInnen“ Teil des Protestzuges gewesen sein. In dem Artikel heißt es zur Begründung, man wolle die Proteste nicht „reaktionären Kräften“ überlassen. Stattdessen wird als Ziel genannt, die „Bühne des Protestes“ zu nutzen, um sie „mit eigenen konkreten sozialen Inhalten und Forderungen zu füllen“.

Sollte es sich dabei nicht um eine Aktion von Akteuren unter „falscher Flagge“ handeln, stellt die Teilnahme von Linksradikalen an Corona-Prosten eine neue Entwicklung dar. Zwar wurde auch schon im Frühjahr 2020, als deutschlandweit die ersten Demonstrationen gegen die staatlichen Pandemiemaßnahmen begannen, vereinzelt in linksextremen Kreisen zu Protesten aufgerufen. Auch in einem Beitrag im anarchistischen Wochenblatt „Zündlumpen“ hieß es im März 2020: „Revolte gegen Staat und Zivilisation statt freiwilliger Quarantäne“.

Durchgesetzt haben sich in der linksextremen Szene allerdings Parolen wie „Antifa durchgeimpft“ oder „Wir impfen euch alle!“. Zu lesen sind solche Losungen mittlerweile regelmäßig, wenn Antifa-Gruppen gegen die Kritiker der staatlichen Corona-Politik mobilmachen. Mittlerweile bundesweit setzen sich linksradikale Akteure immer stärker als Gegenpol zu den Corona-Protestlern in Szene. Damit haben sich viele Linksradikale in eine sonderbare Situation manövriert. Während sie sonst eine Dauerfeindschaft zum Staat und der parlamentarischen Demokratie pflegen, stellen sie sich bei den Pandemiemaßnahmen plötzlich als Befürworter und Verteidiger staatlicher Maßnahmen dar. Weitgehend akzeptiert sind in der Szene nicht nur Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen, sondern auch eine allgemeine Impfpflicht.

Stark ausgeprägt ist die Neigung, unter dem Etikett der Pandemiebekämpfung der Gesellschaft noch radikalere Einschränkungen zu verordnen. Schon vergangenes Jahr hatten Linksradikale versucht, sich an die Kampagne „#ZeroCovid“ anzuhängen. Ziel der „kapitalismuskritischen Kampagne“ sei es, über einen „solidarischen europäischen Shutdown“ das öffentliche und wirtschaftliche Leben zeitweilig so weit stillzulegen, dass die Zahl der Corona-Neuinfektionen auf Null sinkt.

Mit Losungen wie „Den Kapitalismus in den Shutdown schicken! Drei Wochen bezahlte Pause statt dritter Welle!“ organisierten im Frühjahr vergangenen Jahres Aktivisten der Interventionistischen Linken auch „ZeroCovid“-Aktionstage. Anhänger des vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachteten Zusammenschlusses riefen dabei beispielsweise in Nürnberg vor einem Rüstungsunternehmen zu einem Produktionsstopp bei bezahltem Urlaub für alle Mitarbeiter auf.

Zu den Forderungen der Linksradikalen gehörten ebenso die Vergesellschaftung von Pharmakonzernen. In einem Aufruf der Interventionistischen Linken zu einem Aktionstag am 10. April wurde darüber hinaus unterstellt, die staatliche Pandemiepolitik habe eine „soziale und rassistische Schieflage“. Zur Begründung hieß es: „Das Risiko, an Covid 19 ernsthaft zu erkranken und zu sterben, tragen weit überproportional die Menschen, die sich nicht schützen können: Die Menschen, die keine geräumige Wohnung, keinen eigenen Garten haben, die mit ihren Händen arbeiten und für die Homeoffice deswegen keine Option ist – und natürlich diejenigen, die zwangsweise in engen Sammelunterkünften untergebracht sind wie Geflüchtete oder Wohnungslose, wenn sie nicht auf der Straße leben wollen.“

Die Interventionistische Linke setzt dabei auf ein Vorgehen, das auch schon bei der Berliner Initiative zur Enteignung von Wohnungsunternehmen zu beobachten war. Sie sucht sich Themen, die stark im Fokus der öffentlichen Diskussion stehen, als Vehikel, um ihre eigenen Ziele, wie umfassende Enteignungen und Verstaatlichungen, in die Öffentlichkeit zu tragen.


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Kommentare

Hannes Morot am 29.01.22, 12:04 Uhr

Selten so wirre und dämliche Kommentare gelesen wie unter diesem Artikel.

sitra achra am 21.01.22, 10:47 Uhr

Ja, alles undurchschaubar, und das Weltkind in der Mitten.
Ich glaube aber, dass man Ursache und Wirkung ergründen kann, wenn man sich nur etwas Mühe gibt.
Es ist alles durchschaubar!

Jan Kerzel am 19.01.22, 17:33 Uhr

Das Wesen des Staates, insbesondere des sogenannten tiefen Staates, ist es, das eigene System zu sichern und bei Gefahr zu stabilisieren. Die Strategien sind vielfältig. Welche Bevölkerungsgruppen gebraucht und benutzt werden und wurden, lässt sich meist erst nach einem längeren zeitlichen Abstand feststellen. Viele ehrlich Engagierte setzen sich da oft aus Überzeugung auf die Herdplatte, in der fatalen Gewissheit für ihre Ideale zu streiten. Wer aus seinen Denkschablonen nicht heraus kann, wird instrumentalisiert werden, das bietet sich geradezu an. Das Schreckgespenst der Enteignung von Konzernen sollte eigentlich keinen Bürger schrecken, woanders sagt man Nationalisierung dazu. Die wirtschaftliche Effizienz mag darunter leiden, aber sie kann kein Endziel sein. Freiheit ist das Ziel, fei von Fremdbestimmung. Der oft angeführte negative Vergleich mit der DDR hinkt schwer. Das DDR-Kreisliga-Spiel war überschaubar und auf Bezirksebene kannte man jeden Quarktreter. Unser System ist aber wesentlich komplexer und defacto unüberschaubar, da es supra- und international vernetzt ist. Die vordergründige Interessenlage ist also extrem diffus und ambivalent. Vorsicht ist die Mitter der Porzellankiste, man ist schnell und unbemerkt instrumentalisiert, dies gilt für alle Seiten. Die oft beklagte linke Dominanz kann morgen schon abgesagt werden. Game over. Was wäre real gewonnen? Ich sehe leider auf der rechten Seite keine Denkmodelle, die realisierbar und partizipativ sind. Nicht einmal die Forderung, ein stringentes Mehrheitswahlsystem einzuführen, wie es in den klassischen Demokratien üblich ist. Wo ist die Forderung für Volksentscheide, Referenten und Bürgerentscheide, in etwa nach Schweizer Vorbild? Alles verfassungsgemäß, aber keine Sau kümmert sich darum. Das alleinige Rumnölen am bestehenden System führt nicht weiter und ist reiner Aktionismus.

Michael Holz am 16.01.22, 22:25 Uhr

Die Wohlstandsverwarlosten aus linken Spiessbürgerfamilien ähneln den "Märzgefallenen" von 1933. Das waren Mitglieder des Rotfrontkämpferbundes, welche mit fliegenden Fahnen zur SA der Nazis überliefen. Das Thema wurde in der DDR totgeschwiegen.
Wenn der Wind sich dreht, wird dieser Bodensatz der "Zivilgesellschaft" es genauso eilig haben irgendwo unterzukriechen. Wie Ratten eben, welche das sinkende Schiff verlassen. Und stolz werden sie dann dem staunenden Volk verkünden: "Wir waren schon immer gegen Merkel, Scholz und Co."

Ralf Pöhling am 16.01.22, 17:43 Uhr

Linke dürfen das in Deutschland, Rechte nicht. Und zwar auch dann nicht, wenn sie meist gar nicht rechts sind. Unser Staatsapparat und seine gefakte "Zivilgesellschaft" sind einseitig parteiisch besetzt und versuchen hier das Grundgesetz und das Demonstrationsrecht einseitig niederzuprügeln. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
Und gerade diese Leute werfen dann alle denen, die sie für rechts halten, weil sie gegen die Abschaffung der Freiheit in Deutschland demonstrieren, demokratiefeindliche Ansichten und Absichten vor.
Es ist absurd.
Mit Demokratie hat das nichts mehr zu tun. Demokratie geht anders. Demokratie schließt auch rechte Ansichten mit ein. Wenn alles nur noch links ist, ist die Demokratie ausgeschaltet. Wie in der DDR.
Und damit schließt sich dann der Kreis zu den Demonstrationen gegen den aktuellen Coronawahnsinn. Da wird in der Tat nicht nur gegen die Coronamaßnahmen demonstriert, sondern gegen den übergriffigen Staat im allgemeinen, der rechte Ansichten nicht mehr zulassen will. Und zwar selbst dann, wenn sie gar nicht rechts sind, sondern eben nur nicht links.

Michael M. am 16.01.22, 17:05 Uhr

Unterwanderung ist ein probates Mittel, um etwas im eigenen Sinne umzufunktionieren. Das war schon der Grundgedanke bei dem "Marsch durch die Institutionen", den die 68er-Bewegung ausgerufen hat. Unterwanderung eröffnet auch die Möglichkeit, flase-flag-Aktionen auszuführen, um die ursprüngliche Bewegung in Misskredit zu bringen.
Noch etwas anderes ist auffällig: zuerst waren die Spaziergänger gegen den Impfzwang allein unterwegs. Dann kam der Verfassungsschutz mit der Behauptung, es würden sich dort immer mehr gewaltbereite Rechte sammeln. Als hätten sie auf dieses Signal gewartet, traten nun prompt die üblichen linksaffinen und Antifa-nahen Gegendemonstranten auf den Plan und sind ab jetzt wohl obligatorische Begleiterscheinung.
Dem Verfassungsschutz hier irgend eine Absicht zu unterstellen, wäre selbstverständlich reine Verschwörungstheorie, nicht wahr?

Chris Benthe am 14.01.22, 12:13 Uhr

Das systemtreue Agieren der Antifa irritiert nur auf den ersten Blick. Jahrelange, sukzessive Erfüllung ihrer Radikal-Ziele ohne demokratische Legitimation durch Staat und Regierung spielten ihr in die Hände. Offene Grenzen, Massenmigration, Zerstörung der Wirtschaft, Umverteilung, Verfolgung Andersdenkender als "rechtsextrem", Genderisierung, Abtreibung, Familienfeindlichkeit, globalisierte Vereinzelung, Zerstörung des Mittelstandes, Verfall von Bildungs- und Leistungsidealen u.v.m. : "Mission accomplished ".
Die Antifa hat sich zum Gewaltarm der Exekutive gemausert, verfilzt mit linksradikalisierten Gewerkschaften, Sozial- und Kulturverbänden. Ein Selbstmordprogramm, das am Ende in den Bürgerkrieg mündet - und offenbar auch so gewollt ist. Man gewinnt in diesen Tagen den bösen Eindruck, dass Jahrzehnte währender Wohlstand den Deutschen nicht bekommt. Selbstzerstörung als dekadente Option im gähnenden Überdruss einer entsolidarisierten, ihrer Grundwerte beraubten Gesellschaft.

Chaos Herrscher am 14.01.22, 10:30 Uhr

kein Problem, denn die Massenmedien werden bestimmt ausgewogen darüber berichten, um was für Täter es sich dann handelt, sollte es auf den Spaziergängen wirklich einmal zu Krawallen kommen, DIE NICHT VON DEN "ORDNUNSHÜTERN" AUSGEHEN!


Ich hoffe sehr, dass diese Bewegung bei den tausenden friedlichen Demonstranten nichts anrichten kann, den "Ordnungshütern" wären ja ein paar Provokateure herzlich willkommen um eindlich richtig zuzuschlagen

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