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Henryk M. Broder und Reinhard Mohr ziehen mit Ironie und Humor ein Resümee der Ampel-Jahre und blicken optimistisch in die Zukunft
Wird jetzt alles besser?“, lautet der Untertitel des aktuellen Buchs der bekannten Journalisten Henryk M. Broder und Reinhard Mohr „Good Morning Germanistan!“. Gemeint ist, ob es Bundeskanzler Friedrich Merz und seinem Kabinett gelingen wird, den desillusionierten Deutschen wieder einen positiven Blick in die Zukunft zu geben.
Das Buch entstand kurz vor der vorgezogenen Bundestagswahl, zu einem Zeitpunkt, als sich klar abzeichnete, dass die CDU als stärkste Kraft daraus hervorgehen und Merz Bundeskanzler würde.
Die Autoren arbeiten sich mit ironischen Kommentaren und scharf gewürzten Analysen an der gescheiterten Ampel-Regierung und dem Zeitgeist ab. Im Kapitel „Deutschland einig Phrasenland“ etwa führen sie mit Ironie vor Augen, wie der „legendär gescheiterte“ Ampel-Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck, der seine Unfähigkeit in zahllosen Fällen unter Beweis stellte, dennoch „selbstbewusst wie Bolle“ auf sein Wirken zurückblickt: „Ich habe das Land in Fahrt gebracht wie kein anderer Wirtschaftsminister zuvor!“ Oder wie der damalige Gesundheitsminister Karl Lauterbach „in seinem unverwechselbaren rheinischen Corona-Singsang“ behauptete, Olaf Scholz sei „der beste Kanzler, den wir je hatten.“
Die Wahrheit sieht bekanntlich anders aus. Ignoranz gegenüber der Realität, Arroganz gegenüber dem Volk sowie eklatante Fehler ließen die Ampel zur unbeliebtesten Regierung werden und führten zu deren vorzeitigem Aus. Doch wie soll es weitergehen mit einer Merz-Regierung, die wohl oder übel mit jenen Sozialdemokraten eine Koalition bilden muss, die den späteren Kanzler im Wahlkampf noch beschimpft hatten, er würde das „Tor zur Hölle“ öffnen? Und mit einer CDU, auf der das schwere Erbe der Merkel-Ära lastet? Im Kapitel „Quo vadis Germanistan – wohin treibt die Politik“ geht das Autorenduo auf den Kulturkampf Linker gegen Rechts ein und zeigt absurde Entwicklungen auf.
In unserer Zeit des Umbruchs sehen sie jedoch auch Grund für Optimismus. Die Erschütterung der transatlantischen Partnerschaft könnte für Deutschland und Europa eine Chance sein, sich auf eigene Stärke zu besinnen und ein europäisches Selbstbewusstsein aufzubauen. Eine kurzweilige und unterhaltsame Lektüre.
Henryk M. Broder/Reinhard Mohr: „Good Morning Germanistan! Wird jetzt alles besser?“, Europa Verlag, München 2025, broschiert, 208 Seiten, 18 Euro