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Die Forderung, wenigstens die Kinder aus dem griechisch-türkischen Grenzgebiet herauszuholen, erscheint als humanitäre Pflicht. Dennoch ist Vorsicht geboten
Bilder schüren Emotionen, Bilder schreiben Geschichte. Der Entscheidung Angela Merkels im Spätsommer 2015, die deutschen Grenzen zu öffnen, ging unmittelbar das Ertrinken des zweijährigen Alan Kurdi voraus. Als damals, Anfang September, das Foto des am Strand liegenden syrischen Jungen um die Welt ging, gab es im Umgang mit den nach Deutschland strömenden Migranten kein Halten mehr. Die Bundeskanzlerin entschied, einige tausend in Budapest festsitzende Asylsuchende einreisen zu lassen – tatsächlich kamen Hunderttausende. Und wochenlang wiesen die Grenzschutzbehörden niemanden zurück.
Daran sei erinnert, da sich dieser Tage Geschichte zu wiederholen scheint. Wieder sitzen tausende Migranten vor den Toren der Europäischen Union fest – diesmal an der türkisch-griechischen Grenze – und begehren Einlass. Und schon gibt es die Forderung, angesichts der unmenschlichen Zustände auf den griechischen Ägäis-Inseln doch wenigstens die Kinder aufzunehmen. Zu sehen sind dabei die um Hilfe ersuchenden Blicke kleiner Mädchen und Jungen, die jedem human denkenden Menschen das Herz zuschnüren müssen.
Und doch ist gerade wegen dieser Bilder Vorsicht geboten. Zum einen, weil die derzeitige Krise von der türkischen Regierung gezielt herbeigeführt worden ist, um die EU in ihrem Sinne gefügig zu machen. Zum anderen, weil auch die Flüchtlingsfamilien immer wieder ihre Kinder instrumentalisieren, um nach Europa zu gelangen. Dazu gehört auch das gezielte Vorausschicken von Jugendlichen, da diese als „unbegleitete Flüchtlinge“ schneller eine Aufenthaltserlaubnis bekommen. Sind sie erst einmal angekommen, greifen die Mechanismen der Familienzusammenführung; wobei die Behörden bei Muslimen das Wort „Familie“ zumeist sehr weit auslegen. Insofern ist es richtig, dass die EU bisher nicht auf die Erpressungsversuche der türkischen Regierung eingegangen ist.
Gleichwohl kann einer solidarischen, der Barmherzigkeit verpflichteten Gesellschaft das Schicksal von Kindern im Elend nicht egal sein. Und in der Tat sind für ein wohlhabendes Land wie Deutschland ein paar tausend Jungen und Mädchen keine große Herausforderung. Ihre Aufnahme fiele jedoch wesentlich leichter, wenn alle abgelehnten Asylbewerber in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt würden. Müssten diese hunderttausenden Migranten, die im Rechtsstaat Bundesrepublik Deutschland offenkundig keinen Anspruch auf Asyl haben, unser Land wieder verlassen, gäbe es keine Diskussionen über ein paar hilfsbedürftige Kinder.